Grusbach

Grusbach
Hrušovany nad Jevišovkou
Wappen von Hrušovany nad Jevišovkou
Hrušovany nad Jevišovkou (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Znojmo
Fläche: 2532 ha
Geographische Lage: 48° 50′ N, 16° 24′ O48.82972222222216.402777777778181Koordinaten: 48° 49′ 47″ N, 16° 24′ 10″ O
Höhe: 181 m n.m.
Einwohner: 3.191 (2005)
Postleitzahl: 671 67
Verkehr
Straße: Branišovice - Laa an der Thaya
Bahnanschluss: Znojmo - Břeclav
Brno - Hevlín
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Alena Loukotová
Adresse: nám. Míru 22
671 67 Hrušovany nad Jevišovkou
Website: www.hrusovany.cz

Hrušovany nad Jevišovkou (deutsch Grusbach) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 26 Kilometer östlich von Znojmo und gehört zum Okres Znojmo.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hrušovany nad Jevišovkou befindet sich linksseitig der Jevišovka in der südmährischen Thaya-Schwarza-Talsenke. Nordöstlich erhebt sich der Hügel Bruska (213 m). Westlich der Stadt verläuft die Eisenbahnstrecke von Brno nach Hevlín, südlich die zwischen Znojmo und Břeclav. Zweieinhalb Kilometer südwestlich des Stadt am Kreuz beider Bahnen liegt der Bahnhof Hrušovany nad Jevišovkou.

Nachbarorte sind Na Pastvinách und Litobratřice im Norden, Drnholec im Nordosten, Novosedly und Jevišovka im Osten, Alt-Prerau und Travní Dvůr im Südosten, Hrabětice und Šanov im Süden, Nový Dvůr im Südwesten, Karlov und Kolonie u Dvora im Westen sowie Pravice im Nordwesten.

Geschichte

Durch archäologische Funde kann eine Besiedlung des Stadtgebietes seit der Steinzeit belegt werden. So wurde u. a. ein Beingrab aus der Glockenbecherkultur aufgefunden. Erwähnenswert ist auch der 1925 gemachte Fund eines bronzezeitlichen Grabes im Gelände der Ziegelei.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1131, als die Kirche in Znojmo drei Hufen Land in Grusovaz besaß. 1159 stiftete Vladislav II. einen Teil des Dorfes an die Johanniter in Prag, die später das gesamte Dorf kauften. Nach dem österreichischen Einfall in Mähren besiegte Johann von Lichtenburg 1331 bei Grusbach die Eindringlinge und eroberte das Land zugunsten von Johann von Luxemburg zurück. Seit 1339 ist eine Pfarre und ebenfalls die Feste belegt. In den Hussitenkriegen wurde die Feste von den Aufständischen besetzt. 1428 schlug Johann Kraiger von Kraigk die Hussiten. 1490 erwarben die Brüder Benedikt und Ludwig von Weitmühl die Herrschaft. Am 28. April 1495 wurden Grusbach durch Vladislav II. Marktrechte verliehen. Sebastian von Weitmühl verkaufte den Besitz 1524 an Johann von Pernstein. Ihm folgte dessen Sohn Vratislav, welcher Grusbach 1560 an Johann den Älteren von Zierotin vermachte.

Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb Seyfried Christoph von Breuner 1622 die Herrschaft Grusbach, ab 1668 wurde Michael Graf von Althann Besitzer von Grusbach. Nach dem Erlöschen der Linie der Althann fiel das Erbe 1840 an die Familie Kammel Edle von Hardegger.

1866 nahm die Eisenbahn von Wien nach Brünn den Betrieb auf und bei Grusbach entstand der Eisenbahnknoten mit der Strecke von Znaim nach Lundenburg. 1880 gelangten die Güter durch Heirat an die Grafen Khuen-Belasi. Eduard Khuen-Belasi ließ zwei Jahre später auf Schönauer Fluren das Schlösschen Emmahof als neuen Familiensitz errichten. 1930 hatte Grusbach 2945 Einwohner, von denen 2164 deutsche waren. 1970 wurde mit Unterstützung polnischer Spezialisten bei Hrušovany nad Jevišovkou eine der größten und modernsten Zuckerfabriken der Tschechoslowakei errichtet. Seit dem Februar 1996 ist Hrušovany nad Jevišovkou eine Stadt.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 2274 2255 16 3
1890 2162 2126 26 10
1900 2362 2138 189 35
1910 2569 2371 178 20
1921 2643 2228 300 115
1930 2945 2164 652 129

[1]

Stadtgliederung

Für die Stadt Hrušovany nad Jevišovkou sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Hrušovany nad Jevišovkou gehört die Siedlung U Nádraží.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Hrušovany, das dreiflügelige ursprünglich barocke Bauwerk aus dem Jahre 1669 wurde 1804 klassizistisch umgestaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es als Kaserne, seit 1986 ist der heruntergewirtschaftete Bau leerstehend
  • barocke Pfarrkirche St. Stephan, die 1758 nach Plänen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach vollendete Kirche ersetzte einen Vorgängerbau von 1339
  • barocke Statuengruppe der Hl. Dreifaltigkeit aus dem Jahre 1711
  • Grabkapelle und Ehrengrab von Max Dvořák auf dem Friedhof
  • Schloss Emin zámek (Emmahof), das vier Kilometer westlich im Wald gelegene neobarocke Schlößchen entstand 1882 für Eduard Khuen-Belasi. Die Innenausgestaltung erfolgte durch Alfons Mucha.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Dominik Kammel von Hardegger (1844-1915), Arzt und Forschungsreisender

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grusbach — m. CZ Hrušovany nad Jevišovkou …   Wiener Dialektwörterbuch

  • Hrušovany nad Jevišovkou — Hrušovany …   Deutsch Wikipedia

  • Břežany u Znojma — Břežany …   Deutsch Wikipedia

  • Šanov nad Jevišovkou — Šanov …   Deutsch Wikipedia

  • Max Dvorak — Max Dvořák (* 4. Juni 1874, in Raudnitz; † 8. Februar 1921, in Grusbach bei Znaim) war ein tschechischer, in Österreich lehrender Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Max Dvořák, langjähriger Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Wien …   Deutsch Wikipedia

  • Max Dvorák — Max Dvořák (* 4. Juni 1874, in Raudnitz; † 8. Februar 1921, in Grusbach bei Znaim) war ein tschechischer, in Österreich lehrender Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Max Dvořák, langjähriger Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Wien …   Deutsch Wikipedia

  • List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… …   Wikipedia

  • Althann — Wappen derer von Althann Althann, bekannter als Althan, auch Altham oder Altheim, ist der Name eines zum niederbayerischen Uradel gehörenden Adelsgeschlechts, das seit 1129 nachweisbar ist. Es verzweigte sich nach Österreich, Böhmen, Mähren,… …   Deutsch Wikipedia

  • Hrabětice — Hrabětice …   Deutsch Wikipedia

  • Božice — Božice …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”