Gröde

Gröde
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Gröde führt kein Wappen
Gröde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gröde hervorgehoben
54.6361111111118.72361111111111
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Pellworm
Höhe: 1 m ü. NN
Fläche: 2,52 km²
Einwohner:

8 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25869
Vorwahl: 04674
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 039
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Uthlandestr. 1
25849 Pellworm
Webpräsenz: www.pellworm.net
Bürgermeister: Volker Mommsen
Lage der Gemeinde Gröde im Kreis Nordfriesland
Karte

Die Hallig Gröde (dänisch Grøde, friesisch Groue, auch: Gröde-Appelland) ist eine Hallig im nordfriesischen Wattenmeer vor Schleswig-Holstein.

Die Gemeinde Gröde ist mit acht Einwohnern (31. Dezember 2010) die kleinste selbstständige Gemeinden Deutschlands. Die Gemeinde hat eine Fläche von 2,52 km² und umfasst neben der Hallig Gröde auch die nicht dauerhaft bewohnte Hallig Habel. Nach Einwohnerzahl ist Gröde zusammen mit Dierfeld (Rheinland-Pfalz) die kleinste Gemeinde Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage der Inseln und Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer

Gröde ist mit der nördlich gelegenen, kleineren Hallig Appelland zusammengewachsen. Seitdem ist Gröde mit einer Größe von 277 Hektar die drittgrößte Hallig.

Auf Gröde befinden sich zwei Warften. Auf der Knudtswarft leben sechs Familien in vier Häusern, und auf der Kirchwarft befinden sich eine denkmalgeschützte Kirche mit einem Altar von 1592, eine Grund- und Hauptschule und eine Lehrerwohnung. Die Kirchwarft ist mit 4,3 m über NN die höchste Erhebung auf der Hallig. Auch wenn Gröde durch einen Sommerdeich geschützt ist, wird die Hallig bis zu 100-mal im Jahr überflutet.

Tabelle der Warften auf Gröde-Appelland, von Ost nach West:

Gröde.png
NASA-Satellitenbild von Gröde mit Warften nummeriert, Bildmitte Hallig Habel,
rechts oben Festland
Wohn-
platz-
Nr.1
Warft Topografische
Bezeichnung
Bevölkerungsfortschreibung
31.12.2005
Bevölkerung Haushalte
Ehemalige Hallig Appelland (Norden)
keine Warft2
Ehemalige Hallig Gröde (Süden)
2 Knudtswarft Häusergruppe 13 6
3 Kirchwarft3 Kirche - -
  Gröde Hallig 13 6

1 Wohnplatz-Nr. 1 ist für die unbewohnte Hallig Habel reserviert, die ebenfalls zur Gemeinde Gröde gehört und nur eine Warft mit einer Vogelschutzstation aufweist, die lediglich im Sommer von einem Vogelwart besetzt ist.
2 Früher existierte eine Warft auf Appelland.
3 Auch Schulwarft genannt, da sich hier Kirche und Schule mit Lehrerdienstwohnung unter einem Dach befinden. Die Halligkirche St. Margarethen wurde 1779 erbaut. Es ist wahrscheinlich die siebte Kirche an dieser Stelle.

Geschichte

Hallig Gröde um 1895

In alten Zeiten gehörte Gröde wie auch seine Nachbarhalligen Appelland und Habel zur Uthlande. Die Halligen wurden durch Sturmfluten vom Festland getrennt und hatten in der Folge durch weitere Fluten und Meeresströmungen Landverluste zu beklagen. In der Flut von 1634 ertrank auf den drei Halligen ein Mensch. Vor der Halligflut von 1825 gab es auf den damals noch drei eigenständigen Halligen Gröde, Appelland und Habel 23 Häuser, von denen acht zerstört wurden. Eine von drei Warften auf Gröde wurde ebenfalls zerstört. Im Jahr 1825 gab es noch 90 Einwohner auf Hallig Gröde. Bis zum Jahr 1874 halbierte sich diese Zahl. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs Gröde mit der nördlich gelegenen Hallig Appelland zusammen, nachdem man aus Küstenschutzgründen einen zwischen den beiden Halligen liegenden Priel mit einem Damm unterbrochen hatte.

Wirtschaft

Knudtswarft von der Kirchwarft gesehen
Auf der Kirchwarft: Kirche und Schule

Die Einwohner beziehen ihr Einkommen aus der Vermietung von Ferienwohnungen und aus landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieben, wobei das vorhandene Land in einer Allmendewirtschaft gemeinsam bewirtschaftet wird. Gröde wurde 1976 an das Strom- und Wassernetz vom Festland angeschlossen.

Verkehr

Die MS Rungholt verkehrt vom Festlandshafen Schlüttsiel nach Gröde. Einen festen Fahrplan gibt es nicht. Auf Gröde gibt es keinen Autoverkehr.

Politik

Gröde: Knudtswarft 1895
Schild auf Gröde mit dem Wappen des ehemaligen Kreises Husum

Mit weniger als 70 Einwohnern hat die Gemeinde nach § 54 der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung keine Gemeindevertretung, sondern eine Gemeindeversammlung, an der alle wahlberechtigten Einwohner teilnehmen.

Die Gemeinde Gröde bildet den kleinsten Wahlbezirk Deutschlands. Die Gröder Wahlergebnisse werden regelmäßig kurz nach Schließung der Wahllokale als erstes feststehendes Ergebnis bekannt gemacht.

Flora und Fauna

Gröde ist eine Station für Zugvögel auf dem Weg von Südengland und Südwesteuropa nach Asien. So rasten zum Beispiel 10.000 bis 15.000 Ringelgänse jährlich auf der Hallig.

Literatur

Gröde
  • Nommen Hansen: Eine Beschreibung der Hallig Gröde aus dem Jahre 1814. Veröffentlicht von Jens Lorenzen. Verlag Nordfriisk Institut, Bredstedt/Bräist 1979, ISBN 3-88007-080-6
  • Jens Lorenzen: Drei Hallig-Beschreibungen aus der Zeit um 1800 - Hooge 1794, Nordmarsch 1807, Gröde 1814. Verlag Nordfriisk Institut, Bredstedt/Bräist 1990, ISBN 3-88007-164-0 (Nordfriisk Instituut; Nr. 99)
  • U. Hahne: Die Halligen Hooge und Gröde. Eine wirtschafts- und sozialgeographische Untersuchung. Institut für Regionale Forschung und Information im Deutschen Grenzverein e.V. Flensburg: Forschungsstelle für Regionale Landeskunde an der Pädagogischen Hochschule Flensburg, Flensburg 1990, ISBN 3-923444-33-8 (Flensburger regionale Studien; Band 1)

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Hallig Gröde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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