Guarda GR

Guarda GR
GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Guardaf zu vermeiden.
Guarda
Wappen von Guarda
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Graubünden
Bezirk: Innw
Gemeindenummer: 3742i1f3f4
Postleitzahl: 7545
Koordinaten: (807145 / 184073)46.775610.15141653Koordinaten: 46° 46′ 32″ N, 10° 9′ 5″ O; CH1903: (807145 / 184073)
Höhe: 1'653 m ü. M.
Fläche: 31.42 km²
Einwohner: 179 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.guarda.ch
Guarda GR

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Karte
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Über dieses Bild
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Guarda ist eine politische Gemeinde im Unterengadin im Bezirk Inn des Schweizer Kantons Graubünden. In Guarda spricht man Rätoromanisch.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Guarda besteht aus etwa siebzig Häusern und liegt auf einer sonnigen Terrasse auf der Nordseite des Tales auf einer Höhe von 1'650 m. Durch seine Lage ist das Dorf ein guter Ausgangsort für Wanderungen in die Umgebung und ein beliebtes Ausflugsziel der Touristen. Der Bahnhof von Guarda liegt 40 Fussminuten unterhalb auf 1'431 m, direkt neben der zugehörigen Fraktion Giarsun.

Geschichte

Guarda wird erstmals 1160 urkundlich erwähnt. Heute ist das Dorf zunehmend vom Aussterben bedroht; immer mehr Bewohner ziehen in grössere Ortschaften oder in die Städte. So gab es in Guarda 1930 noch 38 landwirtschaftliche Vollbetriebe, 1984 waren es nur noch 18. Die Primarschule schloss 2005. Die Post hat noch für eine Stunde täglich geöffnet und noch gibt es einen Dorfladen.

Bevölkerung

Zwischen 1850 und 1860, 1888 und 1920 und 1930-1980 kam es zu drei Abwanderungswellen im Ort. Die Leute wanderten auf der Suche nach einem besseren Leben und Arbeit in die Industriezentren und Touristenorte ab. Deshalb sank die Bevölkerung in diesen 130 Jahren um mehr als die Hälfte (1850-1980:-52 %) von 280 auf 134 Personen. Seither wächst sie wieder recht stark (1980-2005:+36 %)- liegt aber dennoch rund hundert Personen unter dem Stand von 1850.

Sprachen

Die bündnerromanische Mundart Vallader wird bis heute von einer Mehrheit der Bevölkerung als Alltagssprache verwendet. Bis 1980 war die Einwohnerschaft fast gänzlich romanischsprachig (1880 96 %, 1900 99 %, 1941 91 % und 1980 90 %). Durch Sprachwechsel der Einheimischen und deutschsprachigen Zuwanderern verlor das Romanische besonders in den letzten zwanzig Jahren gegenüber dem Deutschen an Boden - trotz Unterstützung von Gemeinde und Schule. 1990 gaben 91 % und 2000 79 % der Einwohnerschaft Romanischkenntnisse an. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle an:

Sprachen in Guarda
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 9 6,72 % 42 25,45 % 44 30,56 %
Rätoromanisch 121 90,30 % 119 72,12 % 90 62,50 %
Einwohner 134 100 % 165 100 % 144 100 %

Nebst Romanisch und Deutsch gehörte im Jahr 2000 Französisch mit 2.78% Anteil zu den drei häufigst verwendeten Sprachen.

Religion und Konfessionen

Im Jahre 1529 traten die Bewohner des Ortes zur protestantischen Lehre über.

Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2005 182 Bewohnern waren 163 Schweizer Staatsangehörige.

Verkehr

Guarda hat einen eigenen Bahnhof, der allerdings nicht im Dorfzentrum liegt, sondern unterhalb an der Hauptstrasse 27 bei der Fraktion Giarsun. Der Ort wird mit dem Bahnhof durch eine Buslinie und einen steilen Fussweg verbunden. Die Züge der Rhätischen Bahn halten in Guarda.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Guarda ist als eines der am besten erhaltenen Engadiner Dörfer und dadurch sowohl architektonisch als auch geschichtlich interessant. Das Dorf besteht fast ausschliesslich aus den typischen Engadinerhäusern mit zahlreichen Sgraffito. Für seine beispielhafte Pflege des Ortsbildes erhielt das Dorf 1975 den Wakkerpreis.

Guarda ist der Schauplatz des bekannten Kinderbuches Schellenursli, welches von Selina Chönz geschrieben und von Alois Carigiet illustriert wurde. Selina Chönz' Sohn, der Maler Steivan Liun Könz, lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in Guarda.

Sehenswert im Dorfkern ist die reformierte Kirche.

In der Tradition der Übernamen der Engadiner Dörfer heissen die Einwohner Guardas ils speculants (deutsch «die Spekulanten»).

Galerie

Persönlichkeiten

Literatur

  • Nott Caviezel. Schweizerischer Kunstführer Guarda. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte 1993. ISBN 3-85782-372-0

Weblinks

 Commons: Guarda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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