Guelmin

Guelmin

Guelmim (arabischكلميم‎), auch Goulimine oder Guelmin, ist eine Stadt im Süden Marokkos.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Stadt ist Hauptstadt der Provinz Guelmim, zählt 95.749 Einwohner (2004) und liegt am Fuße der Gebirgskette des Anti-Atlas. Durch den Ort verläuft die parallel zur Atlantikküste von Tanger durch die Westsahara nach Mauretanien verlaufende Fernverkehrsstraße. Das häufig als Tor zur Wüste bezeichnete Guelmim ist regionales Handelszentrum und Garnisonsstadt.

Städtebaulich gliedert sich die Stadt in drei Teilbereiche. Im südwestlichen Teil befindet sich das ab 1715 entstandene Kasbah-Viertel Oued Oum el Achar mit seinen rechtwinkligen engen Gassen. Den nordöstlichen Teil Guelmims bildet die moderne Neustadt. Sie ist geprägt durch einheitliche Wohngebäude und Kasernen, verfügt jedoch über eine moderne Infrastruktur. Als dritter Stadtteil besteht die Unterstadt, die während der spanischen Kolonialzeit entstand und von älteren Gebäuden mit rötlicher Farbgebung dominiert wird.

Geschichte

Schon seit dem 11. Jahrhundert war der Ort ein Handelszentrum und Ziel großer Karawanen die aus Mauretanien und dem Senegal durch die Sahara bis hierher zogen. Gehandelt wurde mit Sklaven, Gold, Salz Tieren und Stoffen. Besondere Bedeutung erlangte der Markt für den Handel mit Kamelen. Mit 20.000 bis 40.000 von Nomaden hierher geführten Kamelen war der Kamelmarkt der größte ganz Afrikas. Noch in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden wöchentlich 500 Dromedare gehandelt. Im Zuge des Verlusts der Verbindungen nach Süden durch den Westsaharakonflikt und die stärker werdende Sesshaftigkeit der Nomaden verlor der Markt jedoch diese Funktion und stellt sich heute als normaler Wochenmarkt dar. Auch heute werden jedoch noch Dromedare, Ziegen und Schafe gehandelt, allerdings nur im regionalen Rahmen.

Personen

In Guelmim ist der Schutzpatron der Stadt Sidi Al Ghazi beerdigt, der hier Ende des 18. Jahrhunderts lebte.

Veranstaltungen

Jeden Sonnabend findet der Souk mit einem Kamelmarkt statt. Typisch für den Markt waren die in eine blaue Drâa gekleideten Männer des Nomadenstamms der Reguibat, die sogenannten Blauen Männer. Die heutigen Blauen Männer des Marktes sind jedoch meistens für Touristen verkleidete Einheimische.

Auf Veranstaltungen wird häufig der in der Region beheimatete Tanz Guedra aufgeführt.

Ende Juni/Anfang Juli werden Kamelrennen veranstaltet. Religiöse Feste zu Ehren Sidi Al Gahzis und Sidi M`Hamed Ben Amars finden im Mai und Juli statt.

Umgebung

10 Kilometer südöstlich der Stadt befindet sich die als Oase Asrir, die ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen ist. 13 Kilometer nordöstlich der Stadt liegt das Dorf Abaynou das über eine Oase sowie warme Wassserquellen verfügt, die von Touristen sehr hoch frequentiert werden.

Literatur

  • Ingeborg Lehmann, Marokko, Ostfildern 2001, ISBN 3-87504-412-6, Seite 219 ff.

28.9886-10.067Koordinaten: 28° 59′ N, 10° 4′ W


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