Alfred Starosson

Alfred Starosson

Alfred Starosson (* 26. November 1898 in Rostock; † 7. August 1957 ebenda) war ein Wirtschaftsfunktionär der SPD, später SED und war nach dem Zweiten Weltkrieg Minister für Handel und Versorgung im Land Mecklenburg im Kabinett Höcker I vom 9. Dezember 1946 bis 18. November 1950.

Starossons Vater war Franz Starosson, 1918/19 SPD-Staatsminister für Verkehr unter Ministerpräsident Hugo Wendorff in Mecklenburg-Schwerin.

Nach der Mittelschule machte Starosson eine Schriftsetzerlehre. Ab 1913 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) in Rostock trat er 1916 in die SPD ein. Nach Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg war er von 1924 bis 1933 Vorstandsmitglied der SPD und Stadtverordneter sowie vier Jahre Gausekretär des Reichsbanners Rostock. Unter dem Naziregime stand Starosson 1933 bis 1945 unter Polizeiaufsicht und wurde zweimal verhaftet. Von 1934 bis 1945 betrieb er ein Tabakwarengeschäft. Im Zweiten Weltkrieg leistete er während des Frankreichfeldzugs erneut Kriegsdienst und wurde nach der Entlassung in der Maschinenfabrik Meinke dienstverpflichtet.

Ab 1945 wurde er Betriebsvertrauensmann bei der Maschinenfabrik Meinke und erster SPD-Ortsvorsitzender in Rostock. Nach der Gründung der SED fungierte er als deren Kreisvorsitzender und war Mitglied des SED-Landesvorstands sowie des Landtags. Im Dezember 1946 wurde er zum Minister für Handel und Versorgung ernannt. Sein Nachfolger im November 1950 wurde G. Ludwig. Von 1950 bis 1956 war Starosson Präsident der IHK Schwerin.

Laut Albert Schulz war Starosson ein Gegner der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED, siehe S. 98 in Albert Schulz - Erinnerungen eines Sozialdemokraten

Quellen

Literatur

(alle Literaturangaben von Landesbibliographie MV)

  • Hans Heinrich Schimmler: Der „Starosson-Block“ im Hansaviertel - Klinkerbau in Rostock erinnert an die Sozialdemokraten Franz und Alfred Starosson. In: Mecklenburg-Magazin - Regionalbeilage der Schweriner Volkszeitung. 2005, 30, S. 22
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Starosson, Alfred. In: Maaßen - Zylla: Biographisches Handbuch der SBZ/DDR - 1945-1990. Band 2: Nachtrag zu Band 1, 1997, S. 883
  • Helge bei der Wieden: Starosson, Alfred. In: Die mecklenburgischen Regierungen und Minister. 1978, S. 93-94
  • Büro des Landtages MV (Hrsg.): Starosson, Alfred In: Handbuch für den Mecklenburgischen Landtag. 1947, S. 65-66

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Starosson — ist der Name folgender Personen: Alfred Starosson (1898–1957), deutscher Wirtschaftsfunktionär und Politiker (SPD, später SED) Franz Starosson (1874–1919), deutscher Politiker Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unters …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Starosson — (* 3. Mai 1874 in Berlin; † 4. Juli 1919 in Rostock) war ein deutscher Politiker der SPD (Landtagsabgeordneter und Reichsparlamentarier). Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sta — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern (1946–1952) 1. Wahlperiode — Diese Liste gibt einen Überblick über die Mitglieder des Landtages von Mecklenburg Vorpommern in der Sowjetischen Besatzungszone in der 1. Wahlperiode vom 19. November 1946 bis zum 6. Oktober 1950. Die Landtagswahl fand am 20. Oktober 1946 statt …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Höcker I — 9. Dezember 1946 bis 18. November 1950 Amt Name Partei Ministerpräsident Wilhelm Höcker SED Inneres Johannes Warnke bis Oktober 1949 Wilhelm Bick SED Justiz (im September 1950 eingerichtet) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter Rostocks — In der Hansestadt Rostock geborene, bedeutende Persönlichkeiten in der Reihenfolge ihres Geburtsjahrgangs: Magnus Pegel (1547–1619) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Nationalversammlung — Mitglieder des Reichstages Nationalversammlung  (1919–1920) –  1. Wahlperiode (1920–1924) –  2. Wahlperiode (1924) –  3. Wahlperiode (1924–1928) –  4. Wahlperiode (1928–1930) –  5. Wahlperiode (1930–1932) – …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/S — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Des Membres De L'assemblée Nationale De Weimar — Cette page dresse une liste des membres de l’assemblée nationale de Weimar, classée par ordre alphabétique du nom de famille. Les 421 députés, dont 37 femmes, furent élus le 19 janvier 1919 et furent en fonction du 6 février 1919 au 21 mai 1920.… …   Wikipédia en Français

  • Liste des membres de l'assemblee nationale de Weimar — Liste des membres de l assemblée nationale de Weimar Cette page dresse une liste des membres de l’assemblée nationale de Weimar, classée par ordre alphabétique du nom de famille. Les 421 députés, dont 37 femmes, furent élus le 19 janvier 1919 et… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”