Gulf Air

Gulf Air
Gulf Air
Logo der Gulf Air
Airbus A330 der Gulf Air
IATA-Code: GF
ICAO-Code: GFA
Rufzeichen: Gulf Air
Gründung: 1950
Sitz: Muharraq, BahrainBahrain Bahrain
Heimatflughafen: Bahrain International Airport
Unternehmensform: Staatsunternehmen
Leitung: Samer Majali, CEO
Vielfliegerprogramm: Gulf Air Frequent Flyer
Flottenstärke: 35 (+ 21 Bestellungen)
Ziele: National und international

Gulf Air (Arabisch: طيران الخليج) ist die staatliche Fluggesellschaft des Königreichs Bahrain und Mitglied der Arab Air Carriers Organization.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge: Gulf Aviation

Als die 40er Jahre sich dem Ende neigten, begann der britische Pilot Freddie Bosworth einen Flugtaxiservice von Doha und Dhahran nach Bahrain. 1950 expandierte er und registrierte seine Fluggesellschaft mit dem Namen „Gulf Aviation“ als private Gesellschaft. Die Flotte bestand zu dieser Zeit aus sieben Avro Anson und drei de Havilland D.H.86B; diese Flugzeuge reichten aber nicht aus und da die Flotte auch modernisiert werden musste, wählte Bosworth die de Havilland Dove als neues Muster aus. Die Einflottung des Typs erlebte er jedoch nicht mehr, weil er während eines Demonstrationsfluges in Croydon am 9. Juni 1951 einen tödlichen Unfall erlitt.

Ab 1951 begann ein langjähriges Engagement der British Overseas Airways Corporation (BOAC) an der Fluggesellschaft, das bis 1971 andauerte. Sie wurde Hauptaktionär der Gulf Avitation mit einem Anteil von 22%. Ab April 1970 wurde auch London in das Flugnetz aufgenommen, als Flugzeug wurde eine Vickers VC10 verwendet.

Der Einstieg von vier Emiraten: Gulf Air

Nach der Beendigung des Engagements der BOAC übernahmen Bahrain, Katar, Abu Dhabi und Oman die Anteile. Am 1. Januar 1974 wurde die Gulf Avitation dann die nationale Fluggesellschaft der vier Staaten und auf den bis heute verwendeten Namen Gulf Air umbenannt. Sogleich wurde eine Flottenexpansion beschlossen: Man leaste Lockheed L-1011 TriStar und Boeing 737 und baute mit ihnen das Streckennetz massiv aus.

Mit dem weiteren Wachstum der Luftfahrtbranche in den 80er Jahren wuchs auch Gulf Air. 1981 wurde sie Mitglied der IATA. 1988 stießen die ersten Boeing 767 zur Flotte, mit denen unter anderem Flüge nach Frankfurt am Main aufgenommen wurden. 1992 flog Gulf Air als erste arabische Fluggesellschaft Australien an. Einen weiteren Kapazitätssprung brachte die Einflottung der Airbus A340-300 im Mai 1994.

Gulf Air im 21. Jahrhundert

Eine ehemalige Vickers VC-10 der Gulf Air im Jahr 1977

Als die Fluggesellschaft 2000 ihren 50. „Geburtstag“ feierte, wurden die ersten Airbus A330-200 in die Flotte aufgenommen. Doch der 11. September ging auch an der Gulf Air nicht spurlos vorüber: Im Mai 2002 wurde James Hogan Präsident und CEO der Airline. Er veranlasste ein drei Jahre dauerndes Restrukturierungsprogramm, das zu einem völlig neuen Unternehmenskonzept führen sollte, um dem stetigen Schuldenzuwachs entgegenzuwirken. Der Drei-Jahres-Plan wurde im Dezember desselben Jahres einstimmig angenommen, trotzdem trennte sich Katar von seinen Anteilen an der Fluggesellschaft.

2003 wurde schließlich auch das Corporate Design von Gulf Air generalüberholt, um das - auch durch diverse Abstürze verursachte - negative Image der Fluggesellschaft zu verbessern. Am 1. Juni 2003 wurde mit Gulf Traveller eine Tochtergesellschaft gegründet. 2004 wurde die Rückkehr in die Gewinnzone mit dem besten Ergebnis seit 1997 verkündet; somit zeigte der Drei-Jahres-Plan bereits seine Wirkung.

Im September 2005 entschied sich mit Abu Dhabi ein zweites Emirat, sich aus der Fluggesellschaft zurückzuziehen, da es mit Etihad Airways in Konkurrenz zu Gulf Air trat; als Folge wurde Abu Dhabi 2006 aus dem Flugplan gestrichen. Ende April dieses Jahres wurde ein Open-Skies-Abkommen mit Thailand unterzeichnet, das eine unbeschränkte Anzahl von Flügen zwischen Bahrain und Thailand garantieren soll.

Momentan beschäftigt die Fluggesellschaft 5400 Mitarbeiter, wobei diese Zahl in den nächsten Jahren aufgrund eines Frühverrentungsprogramms wahrscheinlich zurückgehen wird. [1] Einer Allianz (wie z. B. Star Alliance) gehört Gulf Air nicht an. Sie arbeitet allerdings mit verschiedenen Fluglinien zusammen, unter anderem American Airlines, Olympic Airways, KLM, Saudi Arabian Airlines, Royal Jordanian, Thai Airways etc. Die Fluglinie ist Hauptsponsor des in Bahrain stattfindenden Formel-1-Grand Prix.

Im Sommer 2006 verließ James Hogan Gulf Air, um beim größten Konkurrenten, Etihad Airways, anzuheuern. Am 31. Januar 2007 wurde bekannt, dass der Schweizer André Dosé, früher Chef der Fluggesellschaften Crossair und Swiss, das Amt des CEO der Gulf Air zum 1. April 2007 übernehmen solle.

Bereits am 23. Juli 2007 gab André Dosé seinen Rücktritt als CEO der Gulf Air bekannt. Konflikte zwischen dem Management und dem Verwaltungsrat sollen den Schweizer zu diesem Schritt bewogen haben.[2] Sein Nachfolger wurde Björn Näf, ebenfalls ehemaliger Swiss-Manager, der Gulf Air zunächst übergangsweise leitete und im Januar 2008 offiziell als CEO bestätigt wurde.

Im Dezember 2007 wurde der Prozess abgeschlossen, alle 30 Flugzeuge der Fluggesellschaft in Bahrain zu registrieren. Gulf Air ist nun vollständig im Besitz des Königreichs von Bahrain über dessen Gesellschaft Bahrain Mumtalakat Holding Company. Gulf Air gilt nun als nationale Fluglinie Bahrains.

Anfang 2008 wurde die Bestellung von 16 Boeing 787-8 bekanntgegeben. Diese sollen ab dem Jahr 2016 ausgeliefert werden.[3]

Im November 2009 gab Gulf Air bekannt, sich im Rahmen eines Strategiewechsels aus dem Langstreckenbereich zurückziehen zu wollen. Stattdessen plant der neue CEO Samer Majali die Aktivitäten im Nahen Osten und künftig auch im Regionalbereich zu verstärken und nur die Langstrecken zu Finanzzentren aufrechtzuerhalten. Diese Neuausrichtung soll den defizitären Flugbetrieb wieder profitabel machen. Was aus den Bestellungen der Langstreckenjets vom Typ Boeing 787 und Airbus A330 werden soll, ist derzeit (November 2009) noch unklar.[4].

Ziele

Das Luftfahrtdrehkreuz von Gulf Air ist der Verkehrsknotenpunkt ist der Internationale Flughafen Bahrain (BAH). Gulf Air fliegt von dort aus Ziele in Afrika, Asien, Europa, dem Nahen Osten, dem indischen Subkontinent und im Codeshare auch in den USA an. In Deutschland wird Frankfurt am Main einmal täglich mit Airbus A330 bedient.

Flotte

Ein Airbus A340-300 der Gulf Air

Mit Stand Juli 2011 besteht die Flotte der Gulf Air aus 35 Flugzeugen[5] mit einem Durchschnittsalter von 6 Jahren[6]:

Bestellungen[7][8]

Zwischenfälle

  • Am 23. September 1983 stürzte eine Boeing 737-200 auf dem Flug 771 von Karatschi nach Abu Dhabi nahe Mino Jebel Ali (V.A.E.) ab, nachdem im Frachtraum eine Bombe explodierte. Alle 112 Insassen, darunter 107 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Absturz ums Leben.[9]
  • Am 23. August 2000 stürzte ein Airbus A320 der Gulf Air nach einem Durchstartmanöver auf dem Flughafen von Bahrain ins Meer, weil die Piloten die Kontrolle über das Flugzeug verloren hatten. Dabei kamen alle 143 Insassen, 135 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder, ums Leben.[10]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.aerosecure.de: Sicherheitsprofil von Gulf Air
  2. www.aerosecure.de: Krise der Gulf Air setzt sich fort
  3. aero.de - Gulf Air bestellt 16 Boeing 787
  4. airliners.de - Gulf Air will keine Langstrecken mehr
  5. ch-aviation.ch – Flotte der Gulf Air (englisch) abgerufen am 17. September 2011
  6. airfleets.net – Flottenalter der Gulf Air (englisch) abgerufen am 17. September 2011
  7. airbus.com – Orders & deliveries (englisch) abgerufen am 17. September 2011
  8. boeing.com – Customer Reports (englisch) abgerufen am 17. September 2011
  9. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network
  10. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network

Weblinks

 Commons: Gulf Air – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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