Guntars Krasts

Guntars Krasts

Guntars Krasts (* 16. Oktober 1957 in Riga) ist lettischer Politiker, ehemaliger Ministerpräsident und zurzeit Mitglied des Europäischen Parlaments der Partei „Für Vaterland und Freiheit“ (Tēvzemei un Brīvībai).

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Studium und berufliche Laufbahn

Nach dem Schulbesuch absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lettlands, das er 1982 abschloss. Zwischenzeitlich war er auch von 1976 bis 1982 als ungelernter Arbeiter tätig. Nach Abschluss des Studiums war er zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, danach bis 1991 als Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Lettlands tätig. Nach der Unabhängigkeit Lettlands am 21. August 1991 war er dann als Unternehmer selbständig.

Ministerpräsident von 1997 bis 1998

Krasts begann seine politische Laufbahn als Mitglied der „Lettischen Nationalen Unabhängigkeitsbewegung“ (Latvijas Nacionālās Neatkarības Kustība) und nach deren Zusammenschluss 1997 als Mitglied der Partei „Für Vaterland und Freiheit“ (Tēvzemei un Brīvībai). 1996 wurde er von Ministerpräsident Andris Šķēle zum Wirtschaftsminister in dessen Kabinett berufen.

Als Šķēle am 28. Juli 1997 zurücktrat[1], wurde er dessen Nachfolger als Ministerpräsident und am 10. August 1997 formell durch das Parlament (Saeima) bestätigt.[2] Das Amt des Ministerpräsidenten bekleidete er bis zu seiner Ablösung durch Vilis Krištopans am 26. November 1998. Nachdem er Talavs Jundzis entlassen hatte, war er zeitweise vom 27. Oktober 1998 bis zum Ende seiner Amtszeit auch amtierender Verteidigungsminister.

In der Regierung seines Nachfolgers Krištopans war er dann vom 26. November 1998 bis zum 16. Juli 1999 Stellvertretender Ministerpräsident und Europaminister.

Abgeordneter der Saeima und des Europaparlaments

Nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident wurde er 1998 zum Abgeordneten der Saeima gewählt und übernahm in der Legislaturperiode von 1998 bis 2002 den Vorsitz des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. Zugleich war er von 1998 bis 2004 Vorstandsmitglied der Partei Für Vaterland und Freiheit. 2002 wurde er als Abgeordneter der Saeima wiedergewählt. Das Parlament wählte ihn daraufhin bis 2004 zum Vorsitzenden des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten.

Vor dem Beitritt Lettlands zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 war er einige Monate Beobachter der Saeima im Europaparlament. Bei der Europawahl im Juni 2004 wurde er dann zu einem der neun Abgeordneten Lettlands im Europaparlament gewählt und gehört als solcher der Fraktion „Union für ein Europa der Nationen“ an. Krasts wurde zugleich Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON).

Auszeichnungen

Im Laufe seine politischen Laufbahn wurde er mehrfach ausgezeichnet:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angaben in rulers.org
  2. Angaben in rulers.org


Vorgänger Amt Nachfolger
Andris Šķēle Ministerpräsident von Lettland
7. August 1997 – 26. November 1998
Vilis Krištopans

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