HMS Express (H61)

HMS Express (H61)
Royal Navy Royal Canadian Navy
HMS Express auf See
Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1.405 ts Standard
1.940 ts Maximal
Länge: 100,28 m
Breite: 10,13 m
Tiefgang: 3,81 m
Antrieb: 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
36.000 PS (26.460 kW)
Treibstoffvorrat: 470 t Heizöl
Geschwindigkeit: 36 kn (66,7 km/h)
Reichweite: 6.350 sm bei 15 kn
Besatzung: 145
Bewaffnung: 4 × 4,7-inch-Schiffsgeschütze (4×1)
8 × 0,5-inch-Flugabwehr-MGs (2×4)
8 × 21-Zoll-Torpedorohre (2×4)
60 Wasserbomben
60 Minen

HMS Express (H61) war ein Zerstörer der E-Klasse der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Das Schiff lief am 29. Mai 1934 als letztes einer Klasse von acht Zerstörern bei Swan Hunter in Wallsend, Tyne and Wear, vom Stapel. In Dienst gestellt wurde es am 31. Oktober 1934. Anders als die übrigen Schiffe der Klasse mit Ausnahme von HMS Esk war es als Minenleger ausgerüstet, zwei Geschütze und die Torpedorohre mussten allerdings ggf. als Gewichtsausgleich für die Minenzuladung von Bord gegeben werden.

Zusammen mit ihren Schwesterschiffen bildete HMS Express die 5. Zerstörerflottille, die der Home Fleet zugeordnet war. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Schiffe von den neu zulaufenden Zerstörern der K-Klasse ersetzt.

Der Zerstörer wurde dann der 20. (Minenleger)-Zerstörerflottille zugewiesen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges legte diese Flottille defensive Minenfelder vor der britischen Küste und offensive Minenfelder in der Deutschen Bucht.

Ende Mai/Anfang Juni 1940 evakuierte der Zerstörer gemeinsam mit vielen anderen Schiffen die um Dünkirchen eingekesselten alliierten Truppen (Operation Dynamo); er gehörte zu den letzten Schiffen, die den Hafen von Dünkirchen verließen.

Bei einer offensiven Minenunternehmung am 31. August 1940 geriet HMS Express nordwestlich Texel in eine deutsche Minensperre und verlor ihren Bug. 59 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, die begleitenden Zerstörer HMS Esk und HMS Ivanhoe sanken, als sie bei Rettungsversuchen ebenfalls auf Minen liefen. Die Reparatur des Zerstörers dauerte bis September 1941.

Angesichts der drohenden Kriegsgefahr im Fernen Osten wurde HMS Express im Oktober zusammen mit weiteren Schiffen, darunter dem Schlachtschiff HMS Prince of Wales, nach Singapur verlegt, wo die Schiffe Anfang Dezember ankamen. Sie bildeten dort die Force Z.

Bei der Versenkung der HMS Prince of Wales und des Schlachtkreuzers HMS Repulse durch japanische Flugzeuge am 10. Dezember 1941 vor Malaya gehörte der Zerstörer zum Verband, wurde aber selbst nicht beschädigt. In der Folgezeit wurde er zunächst zum Konvoi-Geleitdienst im Indischen Ozean herangezogen. Bei den Landungsoperationen alliierter Truppen auf Madagaskar diente das Schiff als Geleitschutz der eingesetzten Schlachtschiffe und Flugzeugträger.

Im Juni 1943 gab die Royal Navy HMS Express an die Royal Canadian Navy ab, die das Schiff in HMCS Gatineau (H61) umbenannte. Mit verstärkter U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung wurde es in der Folgezeit zur Sicherung von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt. Dabei war es auch an der Versenkung des deutschen U-Bootes U 744 gemeinsam mit den Zerstörern HMS Icarus und HMCS Chaudiere sowie weiteren Geleitern am 5. März 1944 beteiligt.

Nach Kriegsende wurde der Zerstörer Anfang 1946 außer Dienst gestellt. Der Rumpf fand zunächst als Wellenbrecher im Hafen von Oyster Bay im Puget Sound Verwendung. Im Jahre 1955 wurde das Schiff endgültig abgebrochen.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two, Arms and Armour Press, London 1988 ISBN 0853689105

Weblinks


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