HMS Hero (H99)

HMS Hero (H99)
Hero Royal Navy Royal Canadian Navy
Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1340 ts Standard
1859 ts maximal
Länge: 98,45 m
Breite: 10,05 m
Tiefgang: 3,78 m
Antrieb: 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
34.000 PS (24.990 KW)
Treibstoffvorrat: 470 t Heizöl
Geschwindigkeit: 36 kn (66,7 km/h)
Reichweite: 5530 sm bei 15 kn
Besatzung: 145
Bewaffnung: 4 × 4,7-inch-Schiffsgeschützee (4×1)
8 × 0,5-inch-Flugabwehr-MGs (2×4)
8 × 21-inch-Torpedorohre (2×4)
45 Wasserbomben

HMS Hero (H99) war ein Zerstörer der H-Klasse der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Das Schiff lief am 10. März 1936 als Teil einer Klasse von acht Zerstörern bei Parsons in Wallsend-on-Tyne vom Stapel. In Dienst gestellt wurde es am 23. Oktober 1936.

Der Zerstörer wurde zunächst gemeinsam mit der Mehrzahl seiner Schwesterschiffe in der 2. Zerstörerflottille im Mittelmeer eingesetzt. Anfang 1940 wurde die Flottille in die Gewässer um die Britischen Inseln zurückbefohlen.

Nachdem deutsche Truppen im Rahmen des Unternehmens Weserübung von deutschen Zerstörern in Narvik gelandet worden waren, lief HMS Hero zusammen mit ihren Schwesterschiffen aus, um den Ofotfjord zu blockieren. Am 13. April 1940 nahm der Zerstörer an dem Zweiten Seegefecht bei Narvik teil. Es folgten weitere Einsätze vor der norwegischen Küste.

Im Mai 1940 wurden alle einsatzfähigen Schiffe der Flottille ins Mittelmeer verlegt, wo sie in Alexandria stationiert wurden. HMS Hero wurde zur Eskorte von Konvois herangezogen und nahm im Juli an der Seeschlacht bei Punta Stilo als Geleiter für die Schlachtschiffe teil. Nur wenige Tage später folgte die Seeschlacht bei Kap Spada, in der der italienische Leichte Kreuzer Bartolomeo Colleoni durch einen britischen Verband versenkt werden konnte, der vom Leichten Kreuzer HMAS Sydney angeführt wurde.

Im November wurde der Zerstörer zu einem Malta-Geleit herangezogen. Nach Ende der Geleitaufgabe griff die deckende Flotte einschließlich HMS Hero den süditalienischen Flottenstützpunkt Tarent mittels Torpedobombern vom Flugzeugträger HMS Ark Royal an.

Nach einem weiteren Malta-Geleit war der Zerstörer bei der Evakuierung des griechischen Festlandes im April 1941 (Operation Demon) im Dauereinsatz. Nach einer weiteren Geleitaufgabe folgten Ende Mai/Anfang Juni ununterbrochene Einsätze im Rahmen der letztlich erfolglosen Versuche, die Insel Kreta gegen deutsche Landungsoperationen (Unternehmen Merkur) zu verteidigen und der anschließend notwendige Abtransport der alliierten Truppen. Dabei nahm HMS Hero den griechischen König Georg II. an Bord und brachte ihn nach Alexandria.

Auch in der Folgezeit war der Zerstörer im östlichen und zentralen Mittelmeer eingesetzt. Bei einem Geleit von schnellen Versorgern zur belagerten Festung Tobruk wurde HMS Hero am 25. Oktober 1941 durch Nahtreffer von Ju 87-Stukabombern beschädigt. Das Schiff war im März 1942 am Zweiten Seegefecht im Golf von Syrte beteiligt. In der Folgezeit konnte gemeinsam mit den Hunt-Zerstörern HMS Hurworth und HMS Eridge nordöstlich von Tobruk am 29. Mai 1942 U 568 versenkt werden.

Im Juni 1942 lief HMS Hero wiederum bei einem großen Malta-Geleit als Konvoideckung aus (Operation Vigorous). Der nächste Erfolg gelang am 30. Oktober 1942, als gemeinsam mit den Zerstörern HMS Pakenham und HMS Petard, den Hunt-Zerstörern HMS Hurworth und HMS Dulveton sowie einem Flugzeug U 559 im östlichen Mittelmeer versenkt werden konnte. Dabei wurden einige Geheimunterlagen erbeutet.

Als nächste größere Aufgabe wartete auf den Zerstörer ein großes Truppengeleit, mit dem australische Truppen im Februar 1943 aus Nordafrika zurück nach Australien gebracht wurden.

Am 15. November 1943 wurde das Schiff an die Royal Canadian Navy abgegeben und in HMCS Chaudiere (H99) umbenannt. Mit verstärkter U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung wurde es in der Folgezeit zur Sicherung von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt. Dabei war es auch an der Versenkung des deutschen U-Bootes U 744 gemeinsam mit den Zerstörern HMS Icarus und HMCS Gatineau sowie weiteren Geleitern am 5. März 1944 beteiligt.

Im Sommer 1944 lag der Einsatzschwerpunkt dann im Ärmelkanal und in der Biskaya, wo der Zerstörer deutsche U-Boote und Vorpostenboote jagte. Dabei gelang es am 18. und 20. August 1944, in Zusammenarbeit mit den Zerstörern HMCS Kootenay und HMCS Ottawa II die U-Boote U 621 und U 984 nordwestlich von La Rochelle bzw. westlich von Brest zu versenken.

Vom Jahresende bis zum Kriegsende war HMCS Chaudiere in kanadischen Gewässern eingesetzt. Das Schiff wurde dann im August 1945 außer Dienst gestellt und im März 1946 verschrottet.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two, Arms and Armour Press, London 1988 ISBN 0-85368-910-5

Weblinks


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