Haag i.OB

Haag i.OB
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Haag i.OB
Haag in Oberbayern
Deutschlandkarte, Position des Marktes Haag i.OB hervorgehoben
48.16666666666712.183333333333540Koordinaten: 48° 10′ N, 12° 11′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf a.Inn
Höhe: 540 m ü. NN
Fläche: 20,43 km²
Einwohner: 6337 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 310 Einwohner je km²
Postleitzahl: 83527
Vorwahl: 08072
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 119
Adresse der Marktverwaltung: Marktplatz 7
83527 Haag i.OB
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hermann Dumbs (parteilos)

Haag in Oberbayern (amtlich: Haag i.OB) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und an der Schnittstelle von B 12 und B 15 gelegen. Er hat als Zentrum des Haager Landes eine abwechslungsreiche und bewegte Vergangenheit.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Haag in Oberbayern liegt in der Region Südostoberbayern im Alpenvorland und bietet dank der erhöhten Lage einen umfassenden Ausblick auf die Kette der Bayerischen Alpen, welche im Süden den Horizont bestimmen. Haag befindet sich verkehrsgünstig rund 50 km östlich der Landeshauptstadt München, 15 km südlich von Dorfen, 21 km westlich von Waldkraiburg, 14 km nördlich von Wasserburg und 32 km von der Kreisstadt Mühldorf entfernt. Auf der B 15 sind es 48 km nach Landshut sowie 38 km nach Rosenheim. Die nächst gelegene Bahnstation befindet sich im 8 km entfernten Nachbarort Soyen an der Bahnstrecke Rosenheim-Mühldorf, welche von der SüdostBayernBahn bedient wird.

Nachbargemeinden

Geschichte

Haag wurde erstmals um das Jahr 980 als Sitz des freien Herrengeschlechts "de Haga" erwähnt. Im Jahr 1245 wurde Haag von Kaiser Friedrich II. an Sigfrid von Fraunberg übertragen. Gleichzeitig wurde der Grafschaft Haag die hohe Gerichtsbarkeit als Reichslehen bestätigt. Im Jahre 1324 erhielt die Grafschaft das Marktrecht für ihren Markt „zu dem Hage" von Kaiser Ludwig IV. übertragen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Fraunberger von Reichslehensträgern über Reichsfreiherrn zu erblichen Reichsgrafen erhoben. 1566 nach dem Tod von Graf Ladislaus von Fraunberg-Haag wurde der bayrische Herzog 1567 mit Haag belehnt. Bis 1804 war Haag eine, wenngleich bayrisch dominierte, "Freie, den bayrischen Kurlanden nicht eingegliederte Reichsgrafschaft".

1808 wurde Haag selbständige Pfarrei, 1813 wurden die ersten Bürgermeisterwahlen vorgenommen. 1831 wütete ein großer Brand in Haag. Im Jahre 1900 wurde die 1974 wieder stillgelegte Bahnstrecke Thann-Matzbach–Haag eröffnet. Mit der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1970 das Amtsgericht Haag aufgelöst. Haag erhielt 1971 die Gemeinden Winden, Rosenberg und Teile von Allmannsau. Der 3 km entfernte Nachbarort Kirchdorf bei Haag gehörte früher zum Markt.

Wappen

Das Wappen des Ortes ist dem Wappen des Ortsadelsgeschlechts der "Gurren von Haag" entnommen, das den sogenannten Haager Schimmel auf rotem Grund zeigte. Es war auch das Wappen der Grafschaft Haag.


Wirtschaft

Haag hat eine auf Kleingewerbe und Handwerk basierende Wirtschaftsstruktur. Überregional bekannt sind das Milchwerk Jäger mit über 200 Mitarbeitern, welches auf Käseherstellung mit Schwerpunkt italienische Käsesorten spezialisiert ist, die Brauerei Weißbräu Unertl und der Leichtmetallbau Schletter.


Bildungseinrichtungen

Haag verfügt über eine Grund-/Hauptschule und besitzt die erste Realschule in Bayern mit verbindlich eingeführter Schulkleidung.


Gliederung der Marktgemeinde

Ortsteile

  • Haag in Oberbayern
  • Joppenpoint
  • Rosenberg
  • Winden
  • Oberndorf
  • Altdorf

Sehenswürdigkeiten

Schlossturm der Burganlage Haag
Ladislaus oder Laßla von Fraunberg, Graf zu Haag
  • Burganlage Haag mit großem Schlossturm mit 4 Erkern.
  • Löwenbrunnen angelegt 1557
  • Bräuhaus mit gotischen Treppengiebel um 1560.
  • Zehentstadel, um 1538.
  • Pfarrkirche, ehemals Spitalkirche von 1558
  • Spitalgebäude von 1588, später altes Rathaus.
  • Spätere Bräuhausgebäude der Barockzeit 1730 – 1732.
  • Rambold-Haus in der Mühldorfer Straße.
  • Rössler-Haus in der Kirchdorfer Straße.
  • Friedhofskirche im Nazarenerstil 1830.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Weblinks


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