Haarbrück

Haarbrück
Haarbrück
Koordinaten: 51° 37′ N, 9° 20′ O51.6213888888899.3397222222222365Koordinaten: 51° 37′ 17″ N, 9° 20′ 23″ O
Höhe: 365 m ü. NN
Fläche: 5,79 km²
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 37688
Vorwahl: 05273
Karte

Lage von Haarbrück in Beverungen

Haarbrück ist eine südwestliche Ortschaft der Stadt Beverungen im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen. Haarbrück hat etwa 550 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Haarbrück liegt ca. 6 km südwestlich der Beverunger Kernstadt im östlichen Teil Ostwestfalens. Mit 365 m ü. NN ist es der höchst gelegene Ort des Kreises Höxter. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Orte Dalhausen, Jakobsberg und Langenthal.

Name

1253 als Horbruche erstmals erwähnt, kann der Name von der Lage her eine zweifache Ableitung haben. Die Verbindung hor = har (hoch gelegen) im Zusammenhang mit der Sumpflandschaft zwischen der Wüstung Klus Eddessen und der heute noch so bezeichneten Feldflur Im Bruch ergibt die Bedeutung über den hohen Bruch. Die zweite Bedeutung entspricht der Höhenlage am Eiserweg von der Börde aus zur Weser über die hohe Brücke. Über die Schreibweisen Horbruche (1253), Horbruge (1325), Horbrugghe (1367) und Harbrugge (1574) entwickelte sich schließlich der heutige Name Haarbrück.

Geschichte

Die beiden ältesten Urkunden datieren vom 10. März 1253 und vom 3. März 1325, als Paderborner Bischöfe ihren Einfluss im Hersteller Raum festigten. Nach mehreren Lehns- und Verpfändungsvorgängen gelangte die Lehnshoheit mit der niederen Gerichtsbarkeit an die Besitzer des Gutes Kemperfeld/Herstelle. Diese erhielten den Zehnten und andere Dienste und Abgaben. Nach Ablösung aller Rechte wurden die Einwohner ab 1836 unabhängige Eigentümer.

Bis 1969 war Haarbrück eine eigenständige Gemeinde im Amt Beverungen. Im Zuge der Gemeindereform im Kreis Höxter schloss sich Haarbrück zum 1. Januar 1970 mit der Stadt Beverungen und den zehn Gemeinden Amelunxen, Blankenau, Dalhausen, Drenke, Herstelle, Jakobsberg, Rothe, Tietelsen, Wehrden und Würgassen zur neuen Stadt Beverungen zusammen.[1]

Kirche

Pfarrkirche Haarbrück

Anstelle einer 1608 erbauten Kapelle wurde 1883 die heutige Pfarrkirche errichtet. Die Pfarrei verwalteten von 1659 bis 1811 Pater aus dem Hersteller Minoritenkloster, ab 1811 die Pfarrer vom Nachbarort Jakobsberg. Einen eigenen Geistlichen bekam Haarbrück im Jahre 1860, und die Pfarrei wurde 1864 wiederhergestellt.

Schule

Schulunterricht erteilten Handwerkerlehrer seit etwa 1660, zugleich waren sie auch Küster der Kapelle. Eine Gemeindeschule entstand 1824 am Kleppelberge, diese wurde 1894 durch einen Neubau auf dem Kampe ersetzt. Im Jahre 1969 wurde die Schule in Haarbrück aufgelöst. Seitdem gehen die Grundschüler zum Nachbarort Dalhausen, die anderen zu den weiterführenden Schulen in Beverungen. Das alte Schulgebäude wurde 1973 abgebrochen, und es wurde von der Stadt Beverungen auf diesem Grundstück im gleichen Jahr eine Bürgerhalle mit angebautem Feuerwehrhaus errichtet.

Zweiter Weltkrieg

Der Einmarsch amerikanischer Streitkräfte erfolgte am 6. April 1945 nach mehrstündigem Beschuss des Dorfes. Dabei fielen acht deutsche Soldaten und ein Schüler kam ums Leben; neun Gebäude wurden zerstört und 19 weitere stark beschädigt.

Ortsentwicklung

Um 1900 zählte der Ort 99 Häuser, 1945 waren es 103, heute sind es 173. Mit der zentralen Wasserversorgung 1912 und dem Stromanschluss 1922 begann die Strukturverbesserung, die sich 1959 fortsetzte, als Haarbrück unter den ersten Orten im Kreis eine Vollkanalisierung erhielt. Anschließend wurden die Straßen geteert und die Bürgersteige angelegt. Der bis vor Jahrzehnten prägende Einfluss der Landwirtschaft geht im Ortsbild zurück. Noch gibt es sieben Haupterwerbsbetriebe und sieben Nebenerwerbsbetriebe. Die meisten Beschäftigten verdienen ihren Lebensunterhalt außerhalb von Haarbrück, viele davon nach alter Tradition im Baugewerbe. Im Ort gibt es eine Bäckerei, eine Metzgerei, zwei Gaststätten, einen Getränkehandel, eine Schreinerei, ein Sägewerk und einen Betrieb für Kunststoffverarbeitung.

Gemeinschaftsleben

Seit dem Bau der Bürgerhalle erfuhr das Gemeinschaftsleben durch die Vereine einen neuen Aufschwung. Auch ein 1975 angelegter Sportplatz und ein dort 1985 errichtetes Sportheim machen sich positiv bemerkbar. Ebenfalls kann das im Jahr 1999 zum Pfarrheim umgebaute ehemalige Pfarrhaus von Vereinen genutzt werden. Am 5. Mai 1999 wurde die Vereinsgemeinschaft Haarbrück e.V. gegründet, diese besteht aus:

  • St. Bartholomäus-Schützenbruderschaft (wiedergegründet 1824)
  • Freiwillige Feuerwehr Haarbrück (gegründet 1912)
  • Kyffhäuser-Kameradschaft (gegründet 1922)
  • Katholische Frauengemeinschaft (gegründet 1922)
  • Kolpingsfamilie Haarbrück (gegründet 1948)
  • Katholische Landjugendbewegung (gegründet 1955)
  • Sportverein SV Haarbrück/Jakobsberg (gegründet 1966)
  • Reiterverein St. Bartholomäus (gegründet 1980)
  • Blaskapelle Haarbrück (gegründet 1981)

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Haarbrück – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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