Hainsberg (Freital)

Hainsberg (Freital)
Hainsberg
Große Kreisstadt Freital
Koordinaten: 50° 59′ N, 13° 38′ O50.98156111111113.629461111111186Koordinaten: 50° 58′ 54″ N, 13° 37′ 46″ O
Höhe: 186–340 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Jan. 1964
Postleitzahl: 01705
Vorwahl: 0351
Karte

Lage von Hainsberg in Freital

Hainsberg ist ein Stadtteil der sächsischen Großen Kreisstadt Freital im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der Ort im Südwesten der Stadt wurde 1230 erstmals erwähnt und 1964 nach Freital eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hainsberg befindet sich im Südwesten des Stadtgebietes. In der Gemarkung vereinigen sich die aus dem Rabenauer Grund von rechts kommende Rote Weißeritz und die aus Richtung Tharandt kommende Wilde Weißeritz zur Weißeritz, die durch das östliche Döhlener Becken im Freitaler Stadtgebiet nach Nordosten abfließt, um in Dresden in die Elbe zu münden. In Höhe Hainsberg befindet sich eine Engstelle des Döhlener Beckens mit nur etwa 270 Metern Entfernung zwischen dem Backofenfelsen und dem auf einem Felsen stehenden Kreuz am Vorholz.

Landschaftlich sind die Siedlungsgebiete Hainsbergs von zahlreichen Stadtwäldern umgeben: Vorholz, Schweinsdorfer Alpen, Rabenauer Grund, Hirschberg, Backofenfelsen, Weißiger Wald. Der Backofenfelsen beinhaltet in seinen Konglomeraten eine Reihe von Höhlen, von denen die bekannteste die Backofenquellhöhle[1] ist. Zu Zeiten starker Niederschläge und während der Schneeschmelze entspringt ihr ein bis zu 40 Liter pro Sekunde Wasser führender Bach.

Zu Hainsberg gehören die ehemaligen Dörfer Coßmannsdorf und Eckersdorf. Daneben gibt es weitere bekannte Wohngebiete, wie „An der Scheibe“ (zwischen Eckersdorf und Coßmannsdorf), die „Weinbergsiedlung“ und „Am Pfaffengrund“ (beide westlich des Bahnhofes Hainsberg).

Angrenzende Gemeinden sind:

Geschichte

Oberreit'sche Karte von 1821 mit Hainsberg und Coßmannsdorf in der Kartenmitte

Hainsberg wurde im Jahr 1230 erstmals urkundlich erwähnt[2] und war zunächst ein kurzes Straßendorf an der vereinigten Weißeritz mit Waldhufenflur. Dieses unterstand dem Amt Dresden und war ab 1539 nach Somsdorf gepfarrt. Die Grundherrschaft oblag im 16. und 17. Jahrhundert dem Rittergut Döhlen, später dem Rittergut Zauckerode. Auf dem Gebiet von Hainsberg befand sich das Freigut Heilsberg.[3] Der Name existiert heute noch in der Parkanlage Heilsberger Park in der Nähe des Haltepunktes Hainsberg-West.

1933 wurden Coßmannsdorf und Eckersdorf nach Hainsberg eingemeindet, welches zur Amtshauptmannschaft Dresden gehörte. Im Juni 1961 wurde Hainsberg Austragungsort der Weltmeisterschaft im Wildwasserrennen. Bereits ab 1952 dem neugebildeten Kreis Freital angehörig, wurde Hainsberg erst am 1. Januar 1964 nach Freital eingemeindet[4] und besaß daher mit 8212 eine eigene Postleitzahl. Beim Augusthochwasser 2002 erlitt auch Hainsberg durch die entfesselten Weißeritzen erhebliche Zerstörungen in flussnahen Gebieten. Die Weißeritztalbahn konnte erst Ende 2008 wieder in Betrieb gestellt werden.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl
1834 201
1871 816
1890 1.188
Jahr Einwohnerzahl
1910 1.892
1925 2.004
1939 4.885
Jahr Einwohnerzahl
1946 5.525
1950 5.478

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Hoffnungskirche in Hainsberg

Hainsberg verfügt über eine staatliche Grundschule und die „Geschwister-Scholl“ Mittelschule (früher Oberschule), eine Kinderbetreuungseinrichtung („Kita Regenbogen“, eine Förderschule sowie einen Standort der Volkshochschule. Als privater Berufsschulträger ist die Best-SABEL-Schule in Hainsberg ansässig.

Im Stadtteil finden sich zahlreiche Sportanlagen; darunter ein Freizeitsportzentrum mit Schwimmhalle im Weißeritzpark, die Sportanlage Johannes-May-Stadion. Einige Sehenswürdigkeiten sind

Am Stadion steht eine Gedenktafel aus dem Jahre 1974 zur Erinnerung an den kommunistischen Arbeitersportler Johannes May, der seit 1943 bei der Wehrmacht vermisst wurde. Das Stadion trägt seit dem 22. September 1975 seinen Namen. Zudem befindet sich auf einer Felsanhöhe oberhalb des Johannes-May-Stadions das „Eiserne Kreuz“ für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Wirtschaft und Infrastruktur

Haltepunkt Coßmannsdorf der schmalspurigen Weißeritztalbahn

Verkehr

Freital-Hainsberg besitzt einen Bahnhof im Zuge der Bahnstrecke Dresden-Werdau (Albertbahn), welche auch von der S-Bahn Dresden genutzt wird und Ausgangspunkt der dampfbetriebenen Weißeritztalbahn ist. Weitere Haltepunkte sind „Freital-Hainsberg West“ (S-Bahn) und „Freital-Cossmannsdorf“ (Dampf). Hainsberg wird durch die Stadt- und Regionalbuslinien des Verkehrsverbunds Oberelbe bedient. Hainsberg befindet sich an der Staatsstraße 194 (Dresden–Tharandt–Naundorf/B 173) sowie S 193 (Freital – Rabenau/Sa. – Oberhäslich/B 170).

Wirtschaft

Der Stadtteil war wie ganz Freital geprägt von zahlreichen Handwerks- und Industriebetrieben. Nennenswert sind die nach wie vor bestehende Papierfabrik Hainsberg. Aus der früheren Buntgarnspinnerei Coßmannsdorf entstand nach 1990 das Einkaufszentrum „BUGA-Center“, heute „Weißeritz-Park“.

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Hainsberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 24. Heft: Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 45.

Weblinks

 Commons: Hainsberg (Freital) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sächs. Höhlenkataster EG-09
  2. freital.de
  3. Heilsberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt

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