Halden (Norwegen)

Halden (Norwegen)
Wappen Karte
Wappen der Kommune Halden
Halden (Norwegen)
Halden
Halden
Basisdaten
Kommunennummer: 0101 (auf Statistik Norwegen)
Provinz (fylke): Østfold
Verwaltungssitz: Halden
Koordinaten: 59° 7′ N, 11° 23′ O59.12186411.38646Koordinaten: 59° 7′ N, 11° 23′ O
Fläche: 642 km²
Einwohner:

29.229 (1. Jan. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Politik
Bürgermeister: Thor Edquist (H) (2011)
Lage in der Provinz Østfold
Lage der Kommune in der Provinz Østfold

Halden?/i, zwischen 1665 und 1928 Fredrikshald, ist eine Stadt und Kommune in Norwegen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Blick von der Festung auf die Stadt

Halden liegt in der Provinz (Fylke) Østfold im Südosten Norwegens. Nur drei Kilometer trennen den Ort von der Grenze zur schwedischen Provinz Västra Götalands län. Diese verläuft mitten durch den Iddefjord, der sich bis an den Westrand von Halden erstreckt. Halden liegt zu beiden Seiten der Mündung des Tista-Flusses in den Iddefjord. Die Stadt ist rund zehn Kilometer von der Nordseeküste entfernt.

Nachbargemeinden

Die norwegischen Kommunen Aremark, Rakkestad und Sarpsborg befinden sich im Norden. Die schwedischen Kommunen Dals-Ed, Tanum und Strömstad liegen im Osten, Süden und Westen.

Geschichte

Geschichtlicher Überblick

Halden und die Festung um ca 1890

Halden blickt auf eine 8000jährige ununterbrochene Besiedlung zurück. Der Sägewerksbetrieb entlang des Flusses Tista und der Holzexport bildeten im 17. Jahrhundert die Grundlage des Verladeplatzes Halden. Der Friedensschluss von Roskilde im Jahr 1658, bei dem Norwegen die Provinz Bohuslän an Schweden abtreten musste, hatte zur Folge, dass Halden sich nun in unmittelbarer Grenznähe zu Schweden befand. Zwischen 1658 und 1660 wurde Halden dreimal erfolglos von den Schweden angegriffen. Daher musste die Stadt befestigt werden. Am 16. Juli 1660 unterzeichnete König Fredrik III. den Beschluss, eine Festungsanlage zu bauen. Diese sollte den Namen Fredriksten tragen. Im Jahr 1665 erhielt Halden als Dank für die Hilfe bei der Landesverteidigung die Stadtrechte und den neuen Namen Frederikshald verliehen. Karl XII. eroberte Frederikshald und griff Fredriksten an. Es gelang ihm nicht die Festung einzunehmen. Die Haldenser zündeten ihre Stadt an um Karl XII. und seine Soldaten zu vertreiben. Der Nationaldichter Bjørnstjerne Bjørnson verewigte diese Taten in einer Strophe der norwegischen Nationalhymne. Dänemark musste Norwegen 1814 an Schweden abtreten. Während der deutschen Besetzung 1940–1945 gab es in Halden einen ausgedehnten Lotseneinsatz für den Flüchtlingsverkehr nach Schweden. 1967 wurde die vorher selbständige Kommune Idd südlich des Zentrums eingemeindet.

Per Kristian Dahl von der Arbeiderpartiet war von 2003 bis 2011 Bürgermeister.

Ortsname

Halden wurde nach dem kleinen Bauernhof Hallen benannt, was so viel wie Aufstieg oder Hang bedeutet. Der Name wurde 1629 erstmals erwähnt. Die Stadt hieß zwischen 1665 und 1928 Fredrikshald (auch: Frederikshall oder Friedrichshall) und wurde nach dem dänisch-norwegischen König Fredrik III. benannt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Winternacht in Halden

Die Festung Fredriksten liegt auf einem Hügel über der Stadt und bietet einen guten Ausblick auf die Stadt, den Hafen und den Fjord. Sie wurde erbaut in den Jahren 1661–1671 und 1682–1701 zum Schutz vor den Schweden. Die Festung wurde auf zwei Erhöhungen angelegt. Auf der nördlichen liegen die Königinnen- und die Prinz-Christian-Bastion und auf der südlichen die Prinz-Georg-Bastion sowie die Bastion Overkongen. Zwischen diesen beiden Festungsteilen liegt die Zitadelle. Den Westhang schützt der Bürgerwall. Die Festung Fredriksten war Schauplatz des gewaltsamen Todes des schwedischen Königs Karl XII. am 11. Dezember 1718, wobei nicht sicher ist, ob es sich um eine feindliche Kugel oder um die Kugel eines Verschwörers handelte. Aufgrund der im französischen Empire-Stil errichteten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, zu denen auch der Herrenhof Rød Herregård und die Immanuelskirche gehören, wird Halden auch als Empire-Stadt bezeichnet.

Sonstige Bauwerke

Der Sendeturm Høiåsmasten, ein Betonturm mit einem abgespannten Stahlfachwerkmast auf der Spitze, ist das zweithöchste Bauwerk in Norwegen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sechs Kilometer westlich von Halden liegt die E6 mit dem meistbefahrenen Grenzübergang an den Svinesundbrücken über den Iddefjord. Auf der E6 nördlich von Göteborg gelangt man über den Blå-Grønne Veien (die blau-grüne Straße) oder die Straße 21 nach Halden. In Halden beginnt die 900 km lange norwegische Villmarksveien (die Wildnisstraße) die sich im Grenzgebiet zu Schweden durch das waldreiche Ostnorwegen bis nach Trondheim zieht.

In der Binnenschifffahrt gelangt man über das Haldenvassdraget (Haldengewässer) bei Tistedal in den Haldenkanal.

Ansässige Unternehmen

Papierfabrik Halden

Die wirtschaftliche Basis der Stadt sind Holzverarbeitung, IT, Elektronik, chemische und Industrieproduktion.

Im Frühjahr 2010 wurde die Haftanstalt Halden eröffnet.

Forschung und Bildung

Halden ist Østfolds Hochschul-, Forschungs- und Entwicklungszentrum. Die Forschungseinrichtungen zählen zu den größten des Landes. Am Ostrand der Stadt steht das Institut für Atomenergie, mit einem 1959 in Betrieb gesetzten Leistungs-Reaktor. Es gibt eine Distrikthochschule und eine Pädagogische Hochschule.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Statistics Norway – Berekna folkemengd 1. januar 2011 og berekna folketilvekst i 2010. Fylke og kommunar

Weblinks

 Commons: Halden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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