Haller Mauern

Haller Mauern

Die Haller Mauern sind eine kleine Gebirgskette im österreichischen Teil der Nördlichen Kalkalpen. Ihre schroffen Kalkwände bilden den nordwestlichen Abschluss der Ennstaler Alpen. Obwohl die Haller Mauern einen eigenständigen Gebirgsstock bilden, werden sie häufig zu den berühmten Gesäusebergen gerechnet.

Blick vom Nagelschmiedesattel über Admont auf die Haller Mauern
Blick vom Wurbauerkogel in Windischgarsten auf die Haller Mauern
Blick von der Ardningalm in Richtung Nordosten zu den Haller Mauern vom Scheiblingstein (links) bis zum Natterriegl (rechts)

Inhaltsverzeichnis

Topografie und benachbarte Gebirge

Im westlichen Gratverlauf der Haller Mauern befindet sich die Grenze zwischen den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark. Im Großen Pyhrgas (2244 m) haben die Haller Mauern ihre höchste Erhebung. In einem leichten, nach Norden abschließenden Bogen verläuft die Bergkette von West nach Ost. Im Norden begrenzt die Straße über den 985 m hohen Hengstpass und durch das Tal des Laussabachs die Haller Mauern. Diese Straße verbindet die Orte Windischgarsten und Altenmarkt bei Sankt Gallen und trennt die Haller Mauern vom Sengsengebirge und vom Reichraminger Hintergebirge. Im Osten trennt der 861 m hohe Buchauer Sattel die Haller Mauern von den nördlichen Gesäusebergen. Der Buchauer Sattel verbindet St. Gallen mit dem Markt Admont. Im Süden bietet das von der Enns durchflossene weite Admonter Talbecken einen schönen Kontrast zu den steilen Kalkwänden der Haller Mauern. Südlich der Enns erheben sich die ebenfalls zu den Ennstaler Alpen gehörenden Eisenerzer Alpen. Jenseits des 954 m hohen Pyhrnpasses, der Liezen mit Windischgarsten verbindet, befindet sich die Warscheneckgruppe. Dieser Gebirgsstock ist der östliche Ausläufer des Toten Gebirges.

Die höchsten Gipfel

Den westlichen Eckpunkt im Hauptkamm bildet der 2244 m hohe Große Pyhrgas. Dieser Berg ist zugleich die höchste Erhebung der Haller Mauern. Der Gipfel bietet eine schöne Aussicht. Die Besteigung des Berges erfordert auch auf dem Normalweg Trittsicherheit. Besonders markant ist der östlich folgende Kalkkegel des 2197 m hohen Scheiblingstein. Er bietet sowohl für Wanderer als auch für anspruchsvolle Kletterer die geeigneten Voraussetzungen. Über die Kreuzmauer (2079 m) und die Bärenkarmauer verläuft der Grat weiter zum 2174 m hohen Hexenturm. Den östlichen Eckpunkt im Hauptkamm bildet der 2065 m hohe Natterriegel, der Hausberg des Admonter Hauses - einer Schutzhütte in 1723 m Höhe. Südlich des Hauptkamms erhebt sich der Bosruck (1992 m) und der Pleschberg (1718 m), beide sind für ihre schöne Rundsicht bekannt.

Schutzhütten und Almen

Blick über die Grabneralm zum Großen Buchstein (Gesäuse)

Als Stützpunkt für die westlichen Gipfel zwischen Bosruck, Großer Pyhrgas und Scheiblingstein bieten sich gleich drei Schutzhütten an: Die 1043 m hoch gelegene Bosruckhütte, die Hofalmhütte in 1305 m Höhe und das Rohrauer Haus (1308 m). Ein weiterer Stützpunkt für Wanderer ist die Ardningalm. Die Warteckalm wurde zur Heimat eines sehenswerten Almmuseums. Im Osten der Haller Mauern dient das 1723 m hoch gelegene Admonter Haus als Stützpunkt zum Ersteigen des Natterriegels, des Hexenturms, der Admonter Warte und des Grabnersteins. Der Hausberg des schön gelegenen Grabneralmhauses (1391 m) ist der 1874 m hohe Grabnerstein.

Bedeutende Talorte

Nordwestlich der Haller Mauern liegt die Marktgemeinde Windischgarsten. Ein Sessellift führt auf den 858 m hohen Wurbauerkogel, talwärts besteht die Möglichkeit zur Benutzung einer Sommerrodelbahn. Eine landschaftlich schöne Straße führt östlich über den Hengstpass in das Tal der Lausa. In Altenmarkt zweigt die Straße ab nach Sankt Gallen mit einer schönen Pfarrkirche und der Ruine Gallenstein, einer ehemaligen Fluchtburg der Admonter Äbte. Über den Buchauer Sattel (850 m) führt die Straße nach Admont mit seinen schönen Bürgerhäusern. Kultureller Höhepunkt des Ortes ist die berühmte Benediktinerabtei mit der größten Stiftsbibliothek der Welt, einer sehenswerten Stiftskirche und einigen bedeutenden Museen. Über Admont erhebt sich das Schloss Röthelstein, ein ehemaliger Sommersitz der Admonter Äbte. Inzwischen ist das Schloss eine der schönsten Jugendherbergen des Landes. Die Pfarrkirchen in den Ortsteilen Weng und Hall sind ebenfalls sehenswert. Einige Kilometer weiter bestimmt die Wallfahrtskirche Frauenberg das Landschaftsbild, mit schönen Blicken auf die Haller Mauern und auf die westlichen Gesäuseberge. Die Bezirkshauptstadt Liezen ist eine moderne Einkaufsstadt und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Über den 954 m hohen Pyhrnpass führt die Straße nach Spital am Pyhrn. Die Kirche Mariä Himmelfahrt hat eine prächtige Innenausstattung mit Fresken von Bartolomeo Altomonte. Die Altäre sind Werke berühmter Künstler wie Veit Königer oder Martin Johann Schmidt. Spital am Pyhrn ist Ausgangspunkt einer Kabinenseilbahn auf die Wurzeralm und einer Wanderung zur Dr. Vogelgesang-Klamm.

Flora und Fauna

Zu den bekanntesten Elementen der Insektenfauna gehört sicher der Apollofalter (Parnassius apollo).[1]

Narzissenwiese am Grabnerstein

Literatur

  • Günter und Luise Auferbauer: Gesäuse mit Eisenerzer Alpen. Wanderführer, Bergverlag Rother, Ottobrunn 2001, ISBN 3-7633-4213-3.
  • Willi End: Gesäuseberge - Ennstaler Alpen. Alpenvereinsführer, Berverlag Rother, Ottobrunn 1988, ISBN 3-7633-1248-X.
  • Ernst Kren: Gesäuse. Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 2002, ISBN 3-85489-081-8.
  • Gerald Radinger: Wandererlebnis Kalkalpen, Die 50 schönsten Touren im Nationalpark. Wanderführer, Residenz Verlag, St. Pölten 2009, ISBN 3-7017-3133-0.
  • Hubert Walter: Gesäuse mit Admont. Gebiets- und Auswahlführer, Bergverlag Rudolf Rother, München 1989, ISBN 3-7633-3248-0.

Einzelnachweise

  1. K. Kusdas und E. R. Reichl, DIE SCHMETTERLINGE OBERÖSTERREICHS, Linz 1973

Weblinks


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