Halten SO

Halten SO
SO ist das Kürzel für den Kanton Solothurn in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Haltenf zu vermeiden.
Halten
Wappen von Halten
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Solothurn
Bezirk: Wasseramtw
Gemeindenummer: 2520i1f3f4
Postleitzahl: 4566
Koordinaten: (612551 / 224444)47.1708367.604172465Koordinaten: 47° 10′ 15″ N, 7° 36′ 15″ O; CH1903: (612551 / 224444)
Höhe: 465 m ü. M.
Fläche: 1.85 km²
Einwohner: 841 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.halten.ch
Kriegstetten und Halten (rechts im Bild) vom Ballon aus gesehen

Kriegstetten und Halten (rechts im Bild) vom Ballon aus gesehen

Karte
Karte von Halten
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Halten ist eine politische Gemeinde im Bezirk Wasseramt des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Halten liegt auf 465 m ü. M., 8 km südöstlich des Kantonshauptortes Solothurn (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich östlich der kanalisierten Ösch, am östlichen Rand der Schwemmebene der Emme, im südlichen Solothurner Mittelland.

Die Fläche des 1.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der leicht gewellten Moränenlandschaft im äusseren Wasseramt, die durch den eiszeitlichen Rhônegletscher geformt wurde. Das Gebiet erstreckt sich von der grundwasserreichen Schotterebene der Emme ostwärts über die Ösch bis auf die angrenzenden Anhöhen. Im Wald von Zinsibrunnen wird mit 485 m ü. M. die höchste Erhebung von Halten erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 16 % auf Siedlungen, 21 % auf Wald und Gehölze und 63 % auf Landwirtschaft.

Zu Halten gehören das am Ortsrand von Kriegstetten gelegene Neubauquartier Mülimatt sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Halten sind Oekingen, Hersiwil, Heinrichswil-Winistorf, Recherswil und Kriegstetten.

Bevölkerung

Mit 841 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) gehört Halten zu den kleineren Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 96.8 % deutschsprachig, 1.3 % französischsprachig und 0.4 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Halten belief sich 1850 auf 198 Einwohner, 1900 auf 361 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl bis 1960 (438 Einwohner) nur wenig an. Erst seither wurde eine deutliche Bevölkerungszunahme verbunden mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 40 Jahren verzeichnet.

Wirtschaft

Halten war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft der Ösch wurde früher für den Betrieb einer Mühle genutzt. Noch heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden, unter anderem in Betrieben des Baugewerbes, der Informatik und in feinmechanischen Werkstätten. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Solothurn und Bern arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen, obwohl sie abseits der grösseren Durchgangsstrassen liegt; die Hauptzufahrt erfolgt von Kriegstetten. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern-Zürich) befindet sich rund 2 km vom Ortskern entfernt. Durch die Buslinie der BSU, welche die Strecke von Kriegstetten nach Steinhof bedient, ist Halten an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Halten war schon sehr früh bewohnt, was durch einige Siedlungsspuren aus der Bronzezeit und Streufunde aus der römischen Epoche nachgewiesen werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1201 unter dem Namen Haltun; von 1274 ist die Bezeichnung Halton überliefert. Der Name ist abgeleitet von Halde (Abhang eines Hügels).

Seit dem 12. Jahrhundert sind die Herren von Halten erwähnt, welche zunächst als Dienstmannen der Zähringer, ab 1218 der Grafen von Kyburg die kleine Herrschaft verwalteten. Im Rahmen des Gümmenenkrieges wurde die Burg Halten 1332 von den Bernern verwüstet. Die Herrschaft umfasste das Gebiet zwischen Kriegstetten und Aeschi (SO) sowie Derendingen und als Exklave ein Teil von Steinhof. Im Jahr 1466 gelangte das Dorf mit der Herrschaft Halten unter die Herrschaft der Stadt Solothurn und wurde der Vogtei Kriegstetten zugeteilt. Erst mit dem Wyniger Vertrag ging 1665 auch die hohe Gerichtsbarkeit von Bern an Solothurn über. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Halten während der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Kriegstetten, der 1988 offiziell in Bezirk Wasseramt umbenannt wurde.

Sehenswürdigkeiten

Von der ehemaligen Burg Halten ist der rund 12 m hohe Wohnturm erhalten, der im Kern auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Unter solothurnischer Herrschaft wurde er nach dem Brand 1543 mit einem neuen Obergeschoss und einem Walmdach versehen und lange Zeit als Gefängnis benutzt. Heute beherbergt er das Heimatmuseum Wasseramt. Im ehemaligen Burggraben befinden sich mehrere Speicher sowie ein Ofenhaus aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die von verschiedenen Orten hierher versetzt wurden (Freilichtmuseum). Eine Erdburg befindet sich ferner beim Mühlerain. Halten besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Kirchgemeinde Kriegstetten.

Wappen

Blasonierung

Gespalten: rechts fünfmalige schräglinke Teilung von Rot und Weiss, links in Schwarz weisser (Halten) Turm

Weblinks

Einzelnachweise

  1. WOHNBEVÖLKERUNG DER GEMEINDEN NACH NATIONALITÄT UND GESCHLECHT (XLS, 262 kB), Amt für Finanzen, Controllerdienst und Statistik, vom 26. März 2011, abgerufen am 11. April 2011

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