Hanau-Lamboy

Hanau-Lamboy
Lamboy
Stadt Hanau
Koordinaten: 50° 8′ N, 8° 55′ O50.1333333333338.9166666666667Koordinaten: 50° 8′ 0″ N, 8° 55′ 0″ O
Einwohner: 10.568 (31. Dez. 2010)
Postleitzahl: 63452
Vorwahl: 06181

Lamboy ist der östlichste Bezirk der Kernstadt von Hanau im Bundesland Hessen (Deutschland) und hat 10.568 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010).

Der Bezirk ist nach dem französischen General Lamboy benannt, dessen Belagerung Hanaus in Jahre 1636 durch ein hessisch-schwedisches Entsatzheer unter Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1627-1637) beendet wurde. Wilhelm V. von Hessen-Kassel war mit einer Tochter des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, Amalie Elisabeth, verheiratet. Seitdem wurden jährlich Dankgottesdienste abgehalten, aus denen sich ab 1800 das Lamboyfest entwickelte. Zunächst wurde es im Lamboywald gefeiert, der zum Teil das Gebiet einnahm, in dem sich heute das Lamboyviertel erstreckt, seit einigen Jahren aber in der historischen Altstadt von Hanau um das Goldschmiedehaus.

Bevölkerung und Bebauung: Die Arbeitslosenquote beträgt 20%, die Sozialhilfebedürftigkeit liegt bei 17,5%.

Das Gebiet wird geprägt durch die städtebaulich intakte Gründerzeitbebauung entlang der Lamboystraße. Daran schließt sich eine sehr gemischte Bebauungsstruktur an (Zeilenbebauung, Doppelhausstruktur und Punkthochhäuser) mit geringer städtebaulicher Qualität.

Probleme des Bezirks:

  • Starke Immissionsbelastungen durch Verkehr und Nutzungskonflikte durch das Nebeneinander von Wohnen und Industrie
  • Gefährdete Nahversorgung durch „Trading-down“
  • Hoher Anteil an Wohnraum niedrigen Standards und hohe Wohndichte
  • Stadträumliche Isolation und fehlende Verflechtungen
  • Überdimensionierte Straßenräume und fehlende fussläufige Vernetzungen
  • Hohe bauliche Verdichtung, hoher Anteil versiegelter Flächen
  • Hoher Anteil an Sozialhilfeempfängern, Migranten und Arbeitslosen
  • Negative Bilanz sozialer und kultureller Infrastruktur
  • Fehlende informelle Stadtteilkultur
  • Fehlende Freizeitangebote

Das Kasernengelände aus dem wilhelminischen Kaiserreich, das einst zwei preußische Eisenbahnregimenter beherbergte, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst von den amerikanischen Streitkräften genutzt. Ein Großteil der Gelände wurde ab 1990 nach Rückzug der meisten amerikanischen Streitkräfte mit Reihenhaussiedlungen und Parkflächen bebaut. Freiflächen wurden von der hessischen Landesgartenschau 2002 genutzt. In der ehemaligen Hessen-Homburg-Kaserne waren in den 1990er Jahren Bürgerkriegsflüchtlinge aus Kroatien und Bosnien untergebracht. Die Gebäude werden seit 2004 im Wesentlichen für die Stadtverwaltung Hanau als technisches Rathaus, als Volkshochschule und für eine Gesamtschule genutzt.

Im Norden des Stadtteils befindet sich das Industriegebiet Hanau-Nord mit Dienstleistung, Autohandel, Speditionen, Großhandel und Möbeleinzelhandel (IKEA).

Nächster Bahnhof ist Hanau Nord an der Bahnstrecke Friedberg-Hanau. Bis in die Zwischenkriegszeit fuhr von einem eigenen Bahnhof, neben dem Bahnhof Hanau Nord, die Hanauer Kleinbahn nach Langenselbold und Hüttengesäß am Südrand des Lamboyviertels entlang.

Autobahnanschlüsse: A 66 (FrankfurtFulda) und A 45 (DortmundAschaffenburg).

Religionen

  • Ev. Kreuzkirche
  • Kath. Kirche Heilig Geist
  • Verband Islamischer Kulturzentren

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