Alkmäoniden

Alkmäoniden

Die Alkmaioniden (auch Alkmeoniden, ältere Schreibweise Alkmäoniden) waren ein Adelsgeschlecht im archaischen Athen, das seine Herkunft von der mythischen Gestalt Alkmaion (Alkmeon), einem Urenkel Nestors, herleitete.

632 v. Chr. gelingt es dem Archon Megakles (I.) aus der Familie der Alkmaioniden, einen bewaffneten Staatsstreich abzuwehren. Die Aufständischen unter ihrem Führer Kylon von Athen werden auf dem Burgberg, der Akropolis, eingeschlossen und ausgehungert. Bei der Erstürmung des Burgberges wird ein Teil der Aufständischen an dem Altar der Eumeniden niedergemacht. Nach dieser Entweihung der heiligen Stätte glaubte man, dass ein Fluch auf dem Geschlecht liege.

Die Alkmaioniden mussten nach der Machtergreifung des Peisistratos 546/45 v. Chr. die Stadt verlassen, da sie gegen Peisistratos gekämpft hatten. Sie arrangierten sich nach Peisistratos' Tod 521 v. Chr. mit seinen Söhnen Hippias und Hipparchos und kehrten nach Athen zurück, das sie jedoch bald wieder verlassen mussten, da sie in Konkurrenz zu den beiden Tyrannen traten. Durch die finanzielle Unterstützung zum Wiederaufbau des Apollontempels in Delphi, erlangten sie durch das Orakel große politische Macht und schafften es dadurch, die Spartaner dazu zu bewegen, Athen anzugreifen, um es von der Tyrannei des Hippias zu befreien. Der Alkmaionide Kleisthenes legte 507 v. Chr. mit weitgreifenden Reformen den Grundstein der attischen Demokratie.

Perikles stammte mütterlicherseits von den Alkmaioniden ab, ebenso Alkibiades, ein Urenkel des Kleisthenes.


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