Hanns Porst

Hanns Porst

Hanns Porst (* 9. Februar 1896 in Nürnberg; † 6. Juni 1984 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Gründer von Photo Porst.

Der Sohn eines Pinselmachers arbeitete bei einem Anwaltsbüro sowie in der Kanzlei des Stadtmagistrats. Sein besonderes Interesse galt aber der Fotografie, und nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg eröffnete er am 1. Juli 1919 in Nürnberg sein eigenes Geschäft für Fotoapparate. Er gründete mehrere Filialen und ging 1925 zum Aufbau eines Versandhandels über, wodurch er seine Kundschaft erheblich erweitern konnte.

Das riesige Katalogangebot in seinem alljährlich neu aufwendig gedruckten Taschenbuch "Photohelfer" (ca.250-300 S.), die eigene Hausmarke "HAPO" und die Möglichkeit der Ratenzahlung für jeden verschaffte ihm einen Vorsprung gegenüber herkömmlichen Fotogeschäften, so dass sein Unternehmen unbeschadet die Weltwirtschaftskrise überstand. Bereits 1936 nannte er seine Firma „Der Welt größtes Photohaus“, und 1939 beschäftigte Photo Porst über 450 Mitarbeiter bei über 10 Millionen Reichsmark Umsatz.

Hanns Porst nahm sich außerordentlich um das soziale Wohl seiner Angestellten an. Er führte als erster in Nürnberg die Fünf-Tage-Woche ein, baute eigene Mitarbeiterwohnungen sowie firmeneigene Ferienheime und bot großzügige Urlaubsregelungen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten ihn die amerikanischen Besatzungsbehörden vorübergehend als Bürgermeister in Rückersdorf ein. 1948 baute er das Fotoversandgeschäft wieder auf. 1960 übergab er die Firma an seinen Sohn Hannsheinz Porst, den er bereits Anfang der 50er Jahre als gleichberechtigten Teilhaber in die Firmenleitung aufgenommen hatte.

Seine Tochter Rosmarie war verheiratet mit Hugo Mann, dem Gründer der Gruppe Möbel Mann und Wertkauf.


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