- Alla Sella Zerbino
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Die Staumauer Alla Sella Zerbino (Diga dello Zerbino, Diga di Molare, Sella Zerbino Dam) bei Ovada im Piemont in den Ligurischen Apenninen, Provinz Alessandria/Italien brach am 13. August 1935 um 13:15 Uhr bei einem Hochwasser. Die Flutwelle richtete in Molare und Ovada großen Schaden an; es gab über 100 Tote.
Inhaltsverzeichnis
Die beiden Staumauern
Die Staumauer war eine gekrümmte Gewichtsstaumauer. Sie wurde 1917-1923 gebaut und 1924 in Betrieb genommen. Die Talsperre diente der Stromerzeugung aus Wasserkraft und wurde von der Gesellschaft "Officine Elettriche Genovesi" (O.E.G.) betrieben. Der Stauinhalt betrug wahrscheinlich ca. 18 Millionen m³. Der Fluss Orba wurde zum Lago di Ortiglieto aufgestaut. Wegen der Geländeform wurde an einer anderen Stelle des Stausees, 500 m entfernt am linken Ufer, eine zweite Staumauer benötigt, nachdem die Höhe der Haupt-Staumauer gegenüber dem ursprünglichen Plan um 13 m erhöht worden war. Beim Bau gab es geologische Probleme mit dem Baugrund.
Daten der Hauptstaumauer Bric Zerbino (Diga di Bric Zerbino):
- Höhe: 47 m
- Länge: 70 m
- Krümmungsradius: 200 m
Daten der Nebenstaumauer Sella Zerbino (Diga secondaria di Sella Zerbino):
- Höhe: 14 oder 16 m
- Länge: 110 m
Die Täler hinter den beiden Sperrstellen vereinigen sich hinter dem Berg Saccone, um den der Orba in einem Mäander herumfließt, wieder zum Orba-Tal.
Die Katastrophe
Am 13. August regnete es 364 mm in 8 Stunden im Einzugsgebiet des Orba, an manchen Orten noch mehr: in Lavagnina 554 mm (182 in 2 Stunden), in Pianpaludo 453 mm, in Masone 377 mm. In 24 Stunden fiel 30 % des mittleren Jahresniederschlags. Die Abflussspende betrug 15 m³ pro Sekunde pro Quadratkilometer. Dies resultierte in einem Hochwasser-Abfluss von 2200 - 2300 m³/s, ein 1000-jähriges Hochwasser. Die Bric Zerbino-Talsperre hatte jedoch nur eine Entlastungs-Kapazität von 800 bis 900 m³/s. Deswegen stieg der Wasserspiegel immer weiter an. Um 13:00 Uhr wurde die Situation kritisch, um 13:15 Uhr brach die Nebenstaumauer Sella Zerbino.
Die Flutwelle führte ca. 18 Millionen Kubikmeter Wasser mit sich. Sie zerstörte zuerst ein Hotel und das 3 km unterhalb gelegene Kraftwerksgebäude. 15 Minuten später kam sie in Molare an. Dort zerstörte sie unter anderem eine 18 m hohe und 120 m lange Brücke. Anschließend erreichten die Fluten die Stadt Ovada, die ca. 3,5 km nordöstlich von Molare liegt. Die gesamte Abflussmenge bei dem Hochwasser wird auf 30 bis 50 Mio. m³ geschätzt. Insgesamt gab es mehr als 100 Tote.
Der Bruch geschah nur 12 Jahre nach der Katastrophe von Gleno. Die Staumauer Bric Zerbino steht noch heute, wird aber nicht genutzt.
Siehe auch
Weblinks
44.5686111111118.6152777777778Koordinaten: 44° 34′ 7″ N, 8° 36′ 55″ OKategorien:- Staumauer in Italien
- Stausee in Europa
- Stausee in Italien
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- Katastrophe 1935
- Piemont
- Erbaut in den 1920er Jahren
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