Harold E. Edgerton

Harold E. Edgerton

Harold Eugene Edgerton (* 6. April 1903 in Fremont, Nebraska, USA; † 4. Januar 1990 in Cambridge, Massachusetts, USA), (auch: Harold E. „Doc“ Edgerton) war ein amerikanischer Elektroingenieur, Erfinder des elektrischen Stroboskops und Pionier der Hochgeschwindigkeitsfotografie. Der Öffentlichkeit bekannt ist er vor allem durch spektakuläre Aufnahmen von abgefeuerten Projektilen, Flüssigkeitstropfen und Atombomben.

Biografie

Er erreichte den Bachelor 1925, den Master 1927. Promovierte 1931 und wurde danach habilitiert und Professor am MIT. Im Jahr 1937 bekam er die Bronzemedaille der Royal Photographic Society.

Neben dem elektrischen Blitzlicht für Fotoapparate wurde das Stroboskop zur wichtigen technischen Anwendung. Kurzzeit-Messungen, die über die Fähigkeiten des menschlichen Auges hinausgehen, wurden möglich.

Edgerton verband Fotografie und Wissenschaft. Er selbst sah sich nie als Künstler, sondern als Wissenschaftler. Besonders ging es Edgerton darum, Dinge sichtbar zu machen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, da sie beispielsweise zu schnell ablaufen (z. B. Projektil im Flug, Bewegungsabläufe beim Sport, der Flug bzw. der Flügelschlag von Vögeln...). Durch seine Erfindung des Elektronenblitzverfahrens und des Stroboskop-Blitzgerätes wurde es möglich, extrem schnelle Bewegungsabläufe sichtbar zu machen.

Die US Army entdeckte den praktischen Nutzen seiner Arbeit. Edgerton wurde während des Zweiten Weltkrieges beauftragt einen Blitz zu entwickeln, der für Luftaufnahmen geeignet ist. Sein entwickeltes System erlaubte es, nächtliche Erkundungsflüge durchzuführen, die wesentlich zum Ausgang des Krieges beitrugen. Nach dem Krieg gründete er zusammen mit Kenneth Germeshausen und Herbert Grier die EG&G Inc. Sie entwickelten eine Kamera, mit der es möglich war, aus nur 7 Meilen Entfernung eine Atombombenexplosion zu fotografieren (Rapatronic Kamera). Später beschäftigte sich Edgerton mit Sonar- und Unterwasserfotografie. Er ermöglichte Forschern wie Jacques Cousteau, die Tiefen der Meere zu erforschen und zu erhellen.

Edgerton prägte kurz vor seinem Tode den Spruch, in dem er seine Lebensphilosophie zusammenfasste: „Work like hell, tell everyone everything you know, close a deal with a handshake, and have fun.“

1940 drehte George Sidney einen 10-minütigen Dokumentarfilm über Edgertons Erfindung (Quicker’n a Wink), der mit dem Oscar als bester Kurzfilm ausgezeichnet wurde.

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