Harold Hughes

Harold Hughes
Harold Hughes

Harold Everett Hughes (* 10. Februar 1922 in Ida Grove, Ida County, Iowa; † 23. Oktober 1996 in Glendale, Arizona) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei) und von 1963 bis 1969 der 36. Gouverneur des Bundesstaates Iowa. Zwischen 1969 und 1973 vertrat er seinen Staat im US-Senat.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Harold Hughes besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und dann mit Hilfe eines Footballstipendiums die University of Iowa. Jedoch hat er die Universität aber nach einem Jahr vorzeitig verlassen, um zu heiraten. Während des Zweiten Weltkriegs war er als Soldat der US-Armee in Nordafrika, auf Sizilien und dem italienischen Festland eingesetzt. Dabei musste er sich einem Kriegsgericht stellen, weil er einen Offizier beleidigt hatte. Das Urteil sah einen gefährlichen Einsatz in Sizilien vor, der ihn wahrscheinlich das Leben gekostet hätte. Durch Krankheit blieb ihm dieses Schicksal erspart, sein Ersatzmann aber wurde tatsächlich bei diesem Einsatz getötet.

Politischer Aufstieg

Nach dem Krieg wurde Hughes ein erfolgreicher Fuhrunternehmer in Iowa. Er gründete das Iowa Better Trucking Bureau. Allerdings hatte er zwischen 1946 und 1952 ein ernstes Alkoholproblem, das ihn bis zum Rande des Selbstmords trieb. Dann gelang ihm eine erfolgreiche Entziehungskur. Zwischen 1959 und 1962 war er Mitglied der Handelskommission von Iowa.

Im Jahr 1962 wurde er gegen den Amtsinhaber Norman Erbe zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt. Hauptstreitpunkt im Wahlkampf war die Frage der Prohibition bzw. ob in Iowa das Verkaufsrecht von Alkohol beibehalten oder geändert werden sollte. Damals konnte man Bier nur in Bars sowie Wein und andere Spirituosen in staatlichen Läden oder privaten Klubs kaufen. Gegen diese Praxis wurde oft verstoßen und der Korruption war Tür und Tor geöffnet. Trotzdem wollte Gouverneur Erbe daran festhalten, während Hughes ein gerechteres System zur Kontrolle des Alkoholverkaufs und Konsums anstrebte.

Gouverneur von Iowa

Harold Hughes trat sein neues Amt am 17. Januar 1963 an. Nachdem er in den Jahren 1964 und 1966 jeweils in seinem Amt bestätigt wurde, konnte er bis zum 1. Januar 1969 amtieren. Schon kurz nach seinem Amtsantritt wurde in Iowa ein neues Gesetz zur Regelung des Umgangs mit Alkohol erlassen. Der Gouverneur als ehemaliger Alkoholabhängiger setze sich in seiner Amtszeit für die Behandlung der Alkoholsüchtigen ein. In seiner Amtszeit wurden in Iowa das Prinzip der staatlichen Stipendien eingeführt. Der Landwirtschaft wurde mit Steuererleichterungen unter die Arme gegriffen. Auch in Iowa wurde eine Bürgerrechtskommission gegründet. Im Schulwesen wurden nun verstärkt das Radio und das Fernsehen zu Lehr- und Unterrichtszwecken eingesetzt und die Unfallentschädigungen und das Arbeitslosengeld wurden erhöht. Bemerkenswert ist auch die Abschaffung der Todesstrafe in diesem Staat. In diesen Jahren kam es aber in Iowa auch zu Rassenunruhen und zu Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg. Gouverneur Hughes war auch Mitglied einiger Gouverneursvereinigungen. Am 1. Januar 1969 trat er von seinem Amt als Gouverneur zurück, um in den US-Senat zu wechseln.

Im US-Senat

Harold Hughes war zunächst ein Anhänger von Präsident Lyndon B. Johnson. Später wandte er sich aber von diesem ab, weil er viele politische Entscheidungen des Präsidenten nicht mittragen konnte. Dazu gehörte auch der Vietnamkrieg. Hughes wurde ein Freund von Robert F. Kennedy, der ihn zu einer Kandidatur für den Senat ermutigte. Bei den Wahlen des Jahres 1968 konnte Hughes dann den Sitz des republikanischen Senators Bourke B. Hickenlooper erringen. Zwischen dem 3. Januar 1969 und dem 3. Januar 1975 vertrat er nun seinen Bundesstaat im Kongress. Im Jahr 1971 war er kurzzeitig als Präsidentschaftskandidat seiner Partei im Gespräch. Hughes zeigte sich anfangs davon nicht abgeneigt, stieg aber bald aus dem Vorwahlkampf wieder aus.

Weiterer Lebenslauf

Nach dem Ende seiner Zeit im Kongress widmete sich Hughes religiösen Themen und zwei in Washington angesiedelten Stiftungen. In den Jahren 1975 bis 1976 war er noch Berater des US-Senats und von dessen juristischem Ausschuss. Hughes setzte sich weiterhin gegen Alkoholmissbrauch und für Alkoholgeschädigte ein. Er starb im Jahr 1996. Mit seiner Frau Eva Mae Mercer hatte er drei Kinder.

Literatur

  • Robert Sobel und John Raimo (Hrsg.): Biographical Directory of the Governors of the United States, 1789–1978. Band 2, Meckler Books, Westport, 1978. 4 Bände.

Weblinks


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