Hartig (Adelsgeschlecht)

Hartig (Adelsgeschlecht)

Hartig ist der Name eines böhmischen, heute österreichischen Adelsgeschlechts schlesischen Ursprungs, dessen direkte Stammreihe mit Martin Hartig (* um 1500 in Eichmannsdorf; † vor 1554), Händler in Löwenberg (Niederschlesien), beginnt. Dessen Sohn Jakob Hartig (1534–1607), seit 1561 Bürger in Zittau (Sachsen), war dort Handels- und Ratsherr sowie Kirchenältester. Martins Enkel Johannes Hartig (1573–1632), fürstlich anhalt-zerbster und liegnitz-briegscher Leibarzt, erhielt von Kaiser Rudolf II. einen Wappenbrief. In der Grafschaft Glatz besaß Johann Isaias von Hartig die Herrschaften Koritau und Rückers.

Inhaltsverzeichnis

Adelserhebungen

Mit einem Wappenbrief wurden die Hartigs am 15. März 1524 begnadigt; in den Stand der Edlen erhoben am 29. März 1586.[1] Die Kinder des Arztes Johannes Hartig (1573–1632), die Geschwister Johann Jakob († 1645; Stammvater aller hier folgenden Namensträger), venezianischer Leibarzt, Christian und Sibylla Hartig wurden am 15. Oktober 1645 in Linz in den rittermäßigen Reichsadelsstand erhoben. Sein ältester Sohn Johann Esaias von Hartig erhielt am 27. Juli 1668 in Wien die Bestätigung des rittermäßigen Reichsadelsstandes als böhmischer Ritterstand, die Reichsadelsbestätigung als Alter Ritterstand mit Wappenbesserung erfolgte am 19. Dezember 1668 in Wien für die Geschwister Johann Isaias, Franz Christian, Johann Jakob, Sibylla und Susanna von Hartig. Die böhmische Bestätigung des Alten Reichsritterstandes erfolgte am 13. März 1669 in Wien für Johann Esaias Ritter von Hartig als k.u.k. Wirklicher Hofrat und Referendar bei der böhmischen Hofkanzlei, der auch am 30. Juli 1700 in den böhmischen Alten Herrenstand aufgenommen wurde. Die Erhebung in den Reichsfreiherrnstand folgte am 1. September 1707 in Wien.

Johann Jakobs Sohn Ludwig Joseph Freiherr von Hartig (1685–1735) erhielt am 30. Juli 1711 in Wien die böhmische Bestätigung des Alten Herrenstandes und wurde als Landrechtsbeisitzer im Königreich Böhmen mit Wappenbesserung am 20. Februar 1719, sein älterer Bruder Johann Hubert Freiherr von Hartig (1683–1718) am 28. Februar 1725 in den böhmischen Grafenstand erhoben. In den Reichsgrafenstand mit der Anrede „Hoch- und Wohlgeboren“ wurde Ludwig Joseph am 10. März 1732 erhoben, sein älterer Bruder, der kaiserliche Wirkliche Reichshofrat Anton Edler von Hartig (1681–1754), am 23. September 1734 (derselbe wurde am 10. März 1735 in Wien auch in den böhmischen Grafenstand aufgenommen) und am 16. Juni 1768 folgte die Erhebung für Ludwigs Sohn Adam Franz Graf von Hartig (1724–1783) als kaiserlicher Wirklicher Geheimrat und kurfürstlich böhmischer Reichstagsgesandter in Regensburg.

Namensträger

Anmerkungen

  1. Rudolf Johann von Meraviglia-Crivelli: Der Böhmische Adel (1886), S. 126 - Digitalisat

Literatur

  • Otto: Etwas von der oberlausitzischen Abkunft der Herren Grafen von Hartig. In: Neue lausitzische Monatsschrift, 1813, I, S. 225 - 237 - Digitalisat
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, Verlag Justus Perthes, Gotha 1825 bis 1941
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser, Band 6 (1953) und Band 54 (1973) der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn)
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hartig — ist der Familienname folgender Personen: Adam Franz von Hartig (1724–1783), österreichischer Diplomat Arnold Hartig (1878–1972), österreichischer Medailleur Edmund von Hartig (1812–1883), österreichischer Staatsmann Ernst Friedrich Hartig… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian von Hartig — (* 16. Mai 1605 in Zittau; † 1. Mai 1677 in Zittau) war Bürgermeister von Zittau. Leben Christian von Hartig aus dem Adelsgeschlecht Hartig besuchte nach Philosophie und Medizinstudium in Frankfurt (Oder), Straßburg und Genf zu seiner weiteren… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des chevaliers de l'ordre de la Toison d'or — Le collier de l’ordre de la Toison d’or L ordre de la Toison d or est un ordre de chevalerie séculier fondé en janvier 1430 par Philippe le Bon à Bruges lors des festivités données à l occasion de son mariage avec sa troisième épouse, Isabelle de …   Wikipédia en Français

  • Koritow — Korytów Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Niwa (Niederschlesien) — Niwa Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Mimon — Mimoň …   Deutsch Wikipedia

  • Niemes — Mimoň …   Deutsch Wikipedia

  • Großfürwitz — Vrbice …   Deutsch Wikipedia

  • Straz pod Ralskem — Stráž pod Ralskem …   Deutsch Wikipedia

  • Vrbice u Valce — Vrbice …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”