Hartmut Bagger

Hartmut Bagger

Hartmut Bagger (* 17. Juli 1938 in Braunsberg, Ostpreußen) ist ein General a. D. des Heeres der Bundeswehr. Er war von 1994 bis 1996 Inspekteur des Heeres und war zuletzt von 1996 bis 1999 Generalinspekteur der Bundeswehr.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Ausbildung und erste Kommandos

Ostpreußen musste Bagger 1945 mit einem Vertriebenentreck verlassen und verbrachte seine Kindheit in der Nähe von Celle. Nach dem Abitur trat er 1958 in den Dienst der Bundeswehr und wurde als Offizieranwärter bei der Panzergrenadiertruppe ausgebildet. 1960 wurde er zum Leutnant befördert und hatte Verwendungen als Zugführer und Fernmeldeoffizier beim Panzergrenadierbataillon 82 in Lüneburg und als Hörsaal- und Ordonnanzoffizier an der Heeresoffizierschule I in Hannover. Fünf Jahre später diente Bagger von 1965 bis 1969, zum Hauptmann befördert, als Kompaniechef des Lüneburger Bataillons. Im Anschluss wurde er nach Hamburg versetzt und absolvierte an der dortigen Führungsakademie der Bundeswehr von 1969 bis 1971 den Generalstabslehrgang. Danach wurde er, zum Major befördert, nach Neumünster versetzt und diente dort als Generalstabsoffizier für Logistik und Operationen (G4, G3) bei der Panzerbrigade 18, um im Anschluss daran wieder nach Hamburg zu gehen und an der Führungsakademie als Dozent für Militärpolitik zu lehren. Danach absolvierte er in Norfolk, Virginia, einen Armed Forces Staff College Course.

Von 1976 bis 1978 übernahm er als Oberstleutnant das Panzergrenadierbataillon 51 in Rotenburg an der Fulda. Nach diesem Truppenkommando wurde er nach Bonn ins Bundesministerium der Verteidigung versetzt und diente dort bis 1980 als Referent. Vom April 1980 bis zum September 1982 war Bagger, zum Oberst befördert, in Buxtehude als Chef des Stabes der 3. Panzerdivision unter dem Kommando von Generalmajor Franz-Joachim von Rodde eingesetzt. Nach dieser Stabsverwendung war er zwei Jahre lang bis 1984 Leiter der Fachgruppe Sicherheitspolitik an der Hamburger Führungsakademie. Die nächste Verwendung hatte er auch in Hamburg. Hier war er vom 1. Oktober 1984 bis zum April 1988 Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 7.

Dienst im Generalsrang

Anschließend wurde Bagger nach Koblenz versetzt und diente dort vom 1. April 1988 bis zum 22. November 1990, zum Brigadegeneral ernannt, als Chef des Stabes des III. Korps unter dem Kommando von Generalleutnant Helge Hansen. Danach wurde er nach Veitshöchheim versetzt und übernahm dort bis zum März 1992 das Kommando über die 12. Panzerdivision.

Nachdem Helge Hansen, dessen Stabschef Bagger in Koblenz war, am 1. März 1992 den Posten des Inspekteurs des Heeres übernommen hatte, machte er Bagger, nun zum Generalleutnant ernannt, zum 1. April 1992 zu seinem Stellvertreter. Als Hansen bereits nach zwei Jahren für den NATO-Posten des Oberbefehlshaber der Allied Forces Central Europe designiert wurde, übernahm Bagger am 21. März 1994 den Posten des Heeresinspekteurs und führte die Strukturveränderungen im Zuge der bereits begonnenen Heeresstruktur V weiter. Als Inspekteur befürwortete er die Wehrpflichtigenarmee, da sich „Die Hälfte des Offiziernachwuchses, [und] fast zwei Drittel der Unteroffiziere“ aus dem Grundwehrdienst rekrutieren.[1]

Jedoch blieb auch Bagger nur für zwei Jahre an der Spitze des Heeres, da das Amt des Generalinspekteurs durch die Nominierung von General Klaus Naumann für den Posten des Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses frei wurde. Daher übergab Bagger am 6. Februar 1996 den Posten des Heeresinspekteurs an Helmut Willmann und übernahm am 8. Februar unter Ernennung zum General das Amt des Generalinspekteurs von Naumann und führte dies bis zu seiner Pensionierung am 31. März 1999.

Anschließend wurde er Präsident der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik, trat von dem Amt aber im Jahr 2000 aufgrund interner Querelen zurück.

Bagger wohnt in Meckenheim (Rheinland), ist verheiratet und hat zwei Söhne, einer davon ist der Diplomat Thomas Bagger. Er spielt konzertreif Klavier und trat wiederholt solistisch oder gemeinsam mit Klangkörpern der Bundeswehr auf.

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. 10 x Hartmut Bagger (Focus.de vom 2. April 1994)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bagger (Begriffsklärung) — Bagger bezeichnet eine Baumaschine, siehe Bagger einen Bootstyp, siehe Sandbagger (Boot) und ist der Name von folgenden Personen: Carl Bagger (1807–1846), dänischer Schriftsteller und Journalist Hartmut Bagger (* 1938), deutscher General a. D. ,… …   Deutsch Wikipedia

  • Bagger — Bag|ger [ bagɐ], der; s, : besonders beim Bauen verwendete, meist fahrbare große Maschine zum Laden, Transportieren, Abräumen von Erde o. Ä.: der Bagger hob eine tiefe Grube aus. * * * Bạg|ger 〈m. 3〉 Maschine zum Lösen, Heben u. Ausschütten von… …   Universal-Lexikon

  • Thomas Bagger — ist ein deutscher Diplomat und Ministerialdirigent. Derzeit ist Bagger Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt. [1] Der Sohn des früheren Generalinspekteurs der Bundeswehr Hartmut Bagger arbeitete von 1999 bis 2003 in der Abteilung für… …   Deutsch Wikipedia

  • Allgemeine Wehrpflicht — Weltkarte der Armeeformen Farbschlüssel ██ Keine (eigenen) Streitkräfte ██ Keine Wehrpflicht (Freiwilligenarmee / Berufsarmee) …   Deutsch Wikipedia

  • GWDL — Weltkarte der Armeeformen Farbschlüssel ██ Keine (eigenen) Streitkräfte ██ Keine Wehrpflicht (Freiwilligenarmee / Berufsarmee) …   Deutsch Wikipedia

  • Grundwehrdienst — Weltkarte der Armeeformen Farbschlüssel ██ Keine (eigenen) Streitkräfte ██ Keine Wehrpflicht (Freiwilligenarmee / Berufsarmee) …   Deutsch Wikipedia

  • Wehrpflichtgesetz — Weltkarte der Armeeformen Farbschlüssel ██ Keine (eigenen) Streitkräfte ██ Keine Wehrpflicht (Freiwilligenarmee / Berufsarmee) …   Deutsch Wikipedia

  • Wehrpflichtiger — Weltkarte der Armeeformen Farbschlüssel ██ Keine (eigenen) Streitkräfte ██ Keine Wehrpflicht (Freiwilligenarmee / Berufsarmee) …   Deutsch Wikipedia

  • Wehrpflicht in Deutschland — Die Wehrpflicht in Deutschland bezeichnet die gesetzliche Pflicht eines männlichen Staatsbürgers, für einen gewissen Zeitraum in den Streitkräften der Bundesrepublik Deutschland zu dienen. Sie bestand in der Bundesrepublik seit Juli 1956. Seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulrich de Maiziere — Bundeskanzler Willy Brandt begrüßt Maizière, im Hintergrund Johannes Steinhoff, Bonn 1969. Ulrich de Maizière [də mɛˈzjɛʀ] (* 24. Februar 1912 in Stade; † 26. August …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”