Harvey Bernard Milk

Harvey Bernard Milk
Harvey Milk im Jahr 1978 als Vertreter des Bürgermeisters
Spruch am Harvey Milk Plaza in San Francisco. Er befindet sich auf einer von mehreren Tonbandaufnahmen, die Milk für den Falle seines Todes aufgenommen hat.

„If a bullet should enter my brain,
let that bullet destroy every closet door.“

„Sollte eine Kugel in mein Hirn treten,
lasst diese Kugel jede Schranktür zerstören.“
(Schranktür von „Coming out of the closet“, „aus dem Schrank herauskommen“, also sich outen)
Bar „Harvey’s“ im Castro-Viertel, benannt in memoriam Harvey Milk

Harvey Bernard Milk (* 22. Mai 1930 in Woodmere, Nassau County, New York; † 27. November 1978 in San Francisco) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei) und Bürgerrechtler der Schwulen- und Lesbenbewegung. Er war der erste bekennend homosexuelle Stadtrat San Franciscos.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Vita fehlt weitgehend. Der Abschnitt skizziert eher Dan White; siehe auch Diskussionsseite.

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Harvey Milk und der damalige Bürgermeister San Franciscos, George Moscone, wurden im Jahre 1978 vom ehemaligen Stadtrat Dan White im Rathaus erschossen. Frustriert von der Lokalpolitik war White zuvor von seinem Sitz im Stadtrat zurückgetreten. Nachdem er seine Meinung geändert hatte, bat er Bürgermeister Moscone, ihn wieder einzusetzen. Dieser verweigerte die Bitte, unter anderem auf Anraten von Harvey Milk, was nach geltendem Recht richtig war. Ein erneutes Einsetzen in das Amt war juristisch nicht möglich. Darüber geriet White so in Rage, dass er Moscone und Milk nacheinander erschoss.

Nach der Verkündung des milden Urteils gegen White (sieben Jahren Gefängnis wegen Totschlags) kam es in San Francisco im Mai 1979 zu schweren Zusammenstößen zwischen Schwulen und der Polizei auf dem Platz vor dem Rathaus, den so genannten White Night Riots. In der Folge stürmte die örtliche Polizei auch in das – überwiegend von Schwulen und Lesben bewohnte – Castro-Viertel und zerstörte die Einrichtung mehrerer schwul-lesbischer Bars, so auch den von Harvey Milk 1974 eröffneten Shop und spätere Wahlkampfzentrale „Castro Camera“. Dan White verbrachte nur fünf Jahre im Gefängnis für den doppelten Totschlag und beging mit 39 Jahren in San Francisco am 22. August 1985 Suizid durch Einleitung von Auspuffgasen in sein Auto.

Ehrungen

Adaptionen

  • Im März 1979 veröffentlichte Randy Shilts im Christopher Street Magazine ein Portrait über Milk unter dem Titel The Life and Death of Harvey Milk. Später erschien eine überarbeitete und erweiterte Fassung als Buch (Harvey Milk – Ein Leben für die Community, Bruno Gmünder Verlag).
  • Auf Anregung von John Dew schrieben der amerikanische Komponist Stewart Wallace und der Librettist Michael Korie eine Oper mit dem Titel Harvey Milk, die im Januar 1995 an der Houston Grand Opera uraufgeführt und anschließend auch in New York und Dortmund gegeben wurde. Es existiert auch eine Einspielung mit dem Ensemble der San Francisco Opera unter Leitung von Donald Runnicles.
  • Harvey Milks Geschichte wurde zum ersten Mal in dem oscarprämierten Dokumentarfilm The Times of Harvey Milk von 1984 unter der Regie von Robert Epstein behandelt.
  • Im Jahr 2008 entstand unter der Regie von Gus Van Sant die mehrfach für den Oscar nominierte Filmbiografie Milk, in der Sean Penn die Titelrolle übernahm und Dan White von Josh Brolin verkörpert wurde. Im Februar 2009 gewann Sean Penn für seine Rolle den Oscar als bester Hauptdarsteller, Dustin Lance Black den Oscar für das beste Originaldrehbuch.

Siehe auch

Weblinks


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