Hassan-i Sabbah

Hassan-i Sabbah

Der Perser Hassan-i Sabbah (persisch: حسن صباح Hasan-e Sabbāh [hæˈsæne sæˈbːɔːh]), arabisch al-Hassan ibn as-Sabbah (* um 1034 in Qum, Persien; † 1124) war der Anführer einer ismailitischen Sekte, die heute unter dem Namen Assassinen bekannt ist. Irrtümlicherweise wird Hassan-i Sabbah immer wieder als Der Alte vom Berge identifiziert. Mit diesem Beinamen ist jedoch das Oberhaupt des syrischen Ablegers der Assassinen, Raschid al-Din, gemeint.

Hassan-i Sabbah wurde in der persischen Stadt Qum geboren und zog später mit seiner Familie nach Rajj. Einem Fragment seiner nicht erhaltenen Autobiographie zufolge beschäftigte er sich schon als Kind viel mit religiösen Studien. Mit 17 legte er den Glauben seiner Eltern, die der Zwölfer-Schia angehörten, ab und geriet ins Umfeld der fatimidischen Mission. Auf deren Imam legte er den Treueid ab und wurde vom Führer der fatimidischen Mission in Persien als neuer Gefolgsmann an den Kalifenhof in Kairo gesandt. Hasans erstes Reiseziel war jedoch nicht Ägypten, sondern Isfahan. Über Aserbaidschan, Mesopotamien, Syrien und Palästina erreichte er am 30. August 1078 schließlich Kairo. In Ägypten geriet Hassan anscheinend in politische Schwierigkeiten, wurde inhaftiert und sollte deportiert werden. Sein Schiff erlitt jedoch Schiffbruch und Hassan konnte sich nach Syrien retten.

In den folgenden Jahren reiste Hassan als Missionar durch Persien. Mit einer List brachte er sich 1090 in den Besitz der Festung Alamut in der Provinz Rudbar, einer Bergregion südlich des Kaspischen Meeres, die er bis zu seinem Tod nicht mehr verlassen sollte. Seine Anhängerschaft eroberte das Umland von Alamut sowie weitere Festungen, Hassan schickte Missionare nach Quhistan, wo die Assassinen mehrere Städte unter ihre Kontrolle brachten.

Die Ausweitung der assassinischen Macht rief Gegner auf den Plan, allen voran die sunnitischen Seldschuken in Bagdad. Deren Sultan Malik Schah I. sandte zwei Expeditionen gegen Hassan-i Sabbah aus, eine gegen Alamut, die andere gegen die Machtzentren der Ismailiten in Quhistan. Mit Unterstützung von Anhängern aus den umliegenden Dörfern gelang es Hassan, die Belagerer von Alamut zurückzuschlagen. Als Malik Schah starb, wurden auch die Truppen in Quhistan abgezogen. Die Bergfestung Alamut wurde später von den Mongolen eingenommen und zerstört.

Literatur

  • Bernhard Lewis: Die Assassinen. Eichborn Verlag, Frankfurt a. M. 2001. ISBN 3-8218-4727-1

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