Hattenhofen (Württemberg)

Hattenhofen (Württemberg)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Hattenhofen
Hattenhofen (Württemberg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hattenhofen hervorgehoben
48.6666666666679.5719444444445366
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Göppingen
Höhe: 366 m ü. NN
Fläche: 7,64 km²
Einwohner:

2.933 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 384 Einwohner je km²
Postleitzahl: 73110
Vorwahl: 07164
Kfz-Kennzeichen: GP
Gemeindeschlüssel: 08 1 17 029
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 45
73110 Hattenhofen
Webpräsenz: www.hattenhofen.de
Bürgermeister: Jochen Reutter
Lage der Gemeinde Hattenhofen im Landkreis Göppingen
Alb-Donau-Kreis Landkreis Esslingen Landkreis Heidenheim Landkreis Reutlingen Rems-Murr-Kreis Ostalbkreis Ostalbkreis Adelberg Aichelberg (Landkreis Göppingen) Albershausen Bad Boll Bad Ditzenbach Bad Überkingen Birenbach Böhmenkirch Börtlingen Deggingen Donzdorf Drackenstein Dürnau (Landkreis Göppingen) Eislingen/Fils Heiningen (Landkreis Göppingen) Ebersbach an der Fils Eschenbach (Württemberg) Eschenbach (Württemberg) Gammelshausen Geislingen an der Steige Gingen an der Fils Göppingen Gruibingen Hattenhofen (Württemberg) Heiningen (Landkreis Göppingen) Hohenstadt Kuchen (Gemeinde) Lauterstein Mühlhausen im Täle Ottenbach (Württemberg) Rechberghausen Salach Schlat Schlierbach (Württemberg) Süßen Uhingen Wäschenbeuren Wangen (bei Göppingen) Wiesensteig Zell unter AichelbergKarte
Über dieses Bild

Hattenhofen ist eine kleine Gemeinde im Albvorland in Baden-Württemberg

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Hattenhofen liegt zwischen Stuttgart und Ulm im Vorland der Schwäbischen Alb. Der Ort ist umgeben von zahlreichen Streuobstwiesen. Er gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.

Geologie

Die Gemeinde liegt auf dem Schwarzjura einer fossilreichen Schieferschicht, dem sogenannten Posidonienschiefer, und ist Bestandteil des 1979 gegründeten Grabungsschutzgebietes Versteinerungen Holzmaden.

Nachbarorte

Nachbarorte sind Albershausen, Sparwiesen (Stadtteil von Uhingen), Bezgenriet (Stadtbezirk von Göppingen), Zell unter Aichelberg, Schlierbach und Ohmden.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Hattenhofen gehören das Dorf Hattenhofen und das Gehöft Riedenhof sowie eine abgegangene Burg.[2]

Geschichte

In römischer Zeit lässt sich eine Besiedlung der Gemarkung archäologisch nachweisen. Im Schäferesch bestand ein Gutshof.

Während der Merowingerzeit entstand am Südwestrand der Gemarkung eine Siedlung, die ausweislich archäologischer Funde mindestens bis ins 13. Jahrhundert Bestand hatte. Es handelt sich um die Wüstung Pippendorf. In der späten Merowingerzeit entstand der Ortsname. Er leitet sich von einem alemannischen Geschlecht der Hatto oder Hatten ab. Eine Besiedlung im Umfeld des späteren Dorfes darf angenommen werden. Die weitere Siedlungsentwicklung ist unbekannt. Wahrscheinlich stellen die Ortsteile Reustadt und Zebedäi eigene Siedlungskerne dar, die schließlich zu einem Dorf zusammengewachsen sind.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Hattenhoven erfolgte 1275 im Liber decimationis, dem Zehntbuch des Bistums Konstanz. Mit der Grafschaft von Aichelberg kam Hattenhofen von 1334 bis 1339 an Württemberg. Bis 1365 war der Ort an die Herren von Lichtenstein verpfändet. Nach vorübergehender Zugehörigkeit zum Amt Kirchheim kam Hattenhofen 1485 an das Amt Göppingen.

Der Dreißigjährige Krieg und die Pest forderten auch in Hattenhofen ihren Tribut. Von ehemals 600 Einwohnern haben bis 1637 nur 20 überlebt.

1938 wurde die Gemeinde dem Landkreis Göppingen zugesprochen. Zusammen mit den Gemeinden Aichelberg, Boll, Dürnau und Gammelshausen bildet der Ort seit 1970 den Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1837 1004
1907 971
1939 879
1950 1373
1970 1714
1983 2671
2005 3004

Religionen

Seit der Reformation ist Hattenhofen evangelisch geprägt. Auch heute gibt es lediglich eine evangelische Kirchengemeinde. Römisch-katholische Gläubige werden von Göppingen aus geistlich betreut.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

BGH 47,5 % -6,3 7 Sitze -1
FWG 40,8 % -5,4 6 Sitze ±0
CDU 11,7 % +11,7 1 Sitz  +1

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens von Hattenhofen lautet: In Rot auf grünem Hügel zwischen zwei goldenen Laubbäumen ein silbernes Haus mit spitzem silbernem Ziegeldach, geschlossener Tür und zwei Fenstern.

Die Gemeinde führte seit 1916 ein Dienstsiegel mit einem Wappen, auf dem ein silbernes Obereck, und ein Baum neben einem Haus abgebildet waren. Das inzwischen entfernte Obereck stand für die Grafen von Aichelberg. Haus und Baum stehen für das Wort Hof, das im Ortsnamen steckt. Es handelt sich daher um ein so genanntes teilredendes Wappen. Das Wappen in heutiger Form wurde am 15. August 1959 offiziell von dem Innenministerium verliehen.

Die Ortsfarben sind Weiß-Rot.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hattenhofen, Ortsmitte, 1980, M.Hofheinz-Döring

Der Ort zeichnet sich durch ein charakteristisches Ortsbild mit restaurierten Fachwerkhäusern aus, das im Jahre 1985 zur Goldmedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden führte. Der Ort verfügt über einen Sauerbrunnen, aus dem trinkbares, hydrogencarbonathaltiges Wasser fließt. Bis in die 1950er Jahre diente der Brunnen noch zur Wasserversorgung der Einwohner.

Natur

Neben den zahlreichen Streuobstwiesen, die den Ort umgeben, wurden auf der Gemarkung Hattenhofen mehrere Biotope angelegt, die für eine Vielzahl von Pflanzen und Tiere Lebensraum bietet. Die Gemeinde ist seit 1993 Mitglied im weltweiten „Klima-Bündnis“ und wurde für mehrere Klimaschutzprojekte ausgezeichnet.

Einrichtungen und Infrastruktur

Zu den infrastrukturellen Einrichtungen zählen unter anderem die Sillerhalle, der 1975 errichtete Sportplatz sowie die 1978 errichterte Sauerbrunnenanlage.

Verkehr

Hattenhofen liegt rund vier Kilometer von der Anschlussstelle Aichelberg an der Bundesautobahn 8 entfernt. Durch den Ort führt die Verbindungsstraße K 1419, die ihn mit Schlierbach und Bezgenriet verbindet. Über die K 1443 ist der Ort mit Albershausen, über die K 1421 mit Zell u. A. verbunden.

Bildung

Hattenhofen verfügt über eine eigene Grund- und Hauptschule (eine dislozierte Hauptschule, welche die Klassen 5 und 6 umfasst, die Klassen ab 7 werden in der Nachbargemeinde Zell unter Aichelberg unterrichtet) und einen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Aus Hattenhofen stammen zudem der Urgroßvater des Dichters Ludwig Uhland sowie die Großmutter des Dichters Friedrich Hölderlin.

Weblinks

 Commons: Hattenhofen (Württemberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 286–287

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