Haus Rauental

Haus Rauental

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Haus Rauental
Entstehungszeit: im 16. Jahrhundert
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Burgstall
Bauweise: Fachwerk
Ort: Wuppertal-Langerfeld
Geographische Lage 51° 16′ 12″ N, 7° 14′ 10″ O51.277.2361111111111165Koordinaten: 51° 16′ 12″ N, 7° 14′ 10″ O
Höhe: 165 m
Haus Rauental (Wuppertal)
Haus Rauental

Haus Rauental war ein als Wasserburg ausgeführter Adelssitz aus dem 16. Jahrhundert im heutigen Wuppertaler Stadtteil Langerfeld. Die Burg ist heute ein Burgstall.

Geschichte

Der Adelssitz stammte aus dem 16. Jahrhundert und bestand aus einem Wirtschaftshaus und einem Wohngebäude aus Fachwerk und einem Wehrturm aus Stein, die von einem Wassergraben umgeben waren. Zu dem Besitztum gehörten eine Wassermühle, die einzige Getreidemühle in Langerfeld, und mehrere kleine Kotten sowie Wiesen und Äcker. Die Besitzer besaßen das Fischereirecht an der Wupper, das Jagdrecht auf dem Ehrenberg, die Landtagsfähigkeit und zwei Bänke in der Schwelmer Kirche.

Der Besitz des Haus Rauental wechselte häufig unter verschiedenen Adelsfamilien, denen oftmals nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung standen und das Anwesen aufgrund dessen oft veräußern oder verpfänden mussten. Durch Zwangsversteigerungen gingen im 18. Jahrhundert der Herrensitz und dessen Liegenschaften nach und nach in bürgerlichen Besitz über. 1778 verloren die letzten adeligen Besitzer, die Familie von Dobbe, den letzten Rest des Besitzes an die Familie Tönnies, die das verfallene Herrenhaus in ein modernes Kaufmannshaus umbauten. Neben dem Herrenhaus wurde in der Mühlenschlacht 1819 eine Metallknopffabrik errichtet. 1855 ging das Anwesen in den Besitz der Witwe von Jean-Marie Caron über. Es folgten als Eigentümer die Familien Erbslöh, Ischebeck und Schüren. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört.

Die Wassermühle des Adelssitzes

Die Wassermühle wurde bereits 1736 von dem Anwesen abgetrennt und für 2500 Reichstaler versteigert. Sie ging in den Besitz der Gemeinde Gemarke über, die sie 1791 an einen Peter Wichelhaus verkaufte, der dort eine Wollspinnerei und eine Tuchfabrik errichtete. 1800 erfolgte der Umbau zu einer Baumwollspinnerei, 1823 unter Johannes Andreas Oberempt der Umbau zu einer Farbmühle, in der bis zu 300 Arbeiter, darunter auch Kinder, zehn Stunden am Tag beschäftigt waren. Nach erneuten Besitzerwechsel 1853 wurde an dem Standort eine Eisengarnfabrik betrieben. Zu den Werksgebäuden gehörten 1913 noch Teile der im 18. Jahrhundert errichteten Gebäude, in denen bis zu 500 Menschen arbeiteten. Die Fabriken überdauerten wie der Herrensitz nicht den zweiten Weltkrieg.

Literatur

  • Margret Hahn: Haus Rauental und die Rauentaler Mühle. In: Heimatgruß des Bürgervereins Langerfeld e.V. Nr. 212, 2007.

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