Havixbeck

Havixbeck
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Havixbeck
Havixbeck
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Havixbeck hervorgehoben
51.9777777777787.416666666666790
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 90 m ü. NN
Fläche: 53,01 km²
Einwohner:

11.801 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 223 Einwohner je km²
Postleitzahl: 48329
Vorwahl: 02507
Kfz-Kennzeichen: COE
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 020
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Willi-Richter-Platz 1
48329 Havixbeck
Webpräsenz: www.havixbeck.de
Bürgermeister: Klaus Gromöller (parteilos)
Lage der Gemeinde Havixbeck im Kreis Coesfeld
Nordrhein-Westfalen Kreis Recklinghausen Kreis Unna Hamm Kreis Borken Kreis Steinfurt Münster Kreis Warendorf Olfen Rosendahl Senden Billerbeck Dülmen Ascheberg Havixbeck Coesfeld Nottuln Lüdinghausen NordkirchenKarte
Über dieses Bild
Luftbild der Gemeinde Havixbeck
Haus Havixbeck

Havixbeck ist eine Gemeinde am Nordost-Rand der Baumberge im Norden des Landes Nordrhein-Westfalen im Kreis Coesfeld.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Havixbeck liegt am Fuße der Baumberge, den mit 187 m höchsten Erhebungen des Münsterlandes. Westlich des Ortes entspringt die Münstersche Aa, die nach dem Durchqueren der Stadt Münster bei Greven in die Ems mündet.

Nachbargemeinden

Havixbeck grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden) an Altenberge (Kreis Steinfurt), die kreisfreie Stadt Münster, sowie Senden, Nottuln und Billerbeck (Kreis Coesfeld).

Gemeindegliederung

Havixbeck besteht aus dem Ortskern und den Bauerschaften:

  • Gennerich,
  • Herkentrup,
  • Masbeck,
  • Lasbeck,
  • Natrup,
  • Poppenbeck,
  • Tilbeck,
  • Walingen,
  • Brock (bis 31. Dezember 1974 Amt Roxel)
  • Schonebeck (bis 31. Dezember 1974 Amt Roxel)
  • und dem Stifts-Dorf Hohenholte.

Hohenholte

Im Ortsteil leben etwa 1.000 Einwohner. In der Hohenholter Pfarrkirche St. Georg, einer früheren Klosterkirche, befinden sich ein Kreuzigungsrelief aus der Zeit um 1530/40 sowie das Epitaph der Priorin Richmond Warendorp († 1503), die von dem Bildhauer Johann Brabender aus Münster (Westfalen) geschaffen wurden.

Geschichte

Vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Havixbecker Gebietes ist durch archäologische Funde nachgewiesen (Tardenoisien-Funde in der Bauerschaft Lasbeck im Jahre 1938). Der frühere Name von Havixbeck ist Geldrike, im Jahr 890 wurde dieser Name in einem Heberegister der Abtei Werden genannt. Viele Hinweise deuten auf einen Schreibfehler, Cheldrike wäre richtiger. Denn zehn Kilometer entfernt wird ein Ort Basinseli genannt. Basina war die Frau von Childerich (Cheldrike) dem König von Austrasien (Salfranken). Wenn tatsächlich Childerich gemeint war, der dem Ort den Namen gab, dann ist dieser Ort schon cirka 450 n. Ch. benannt worden, also über 1500 Jahre alt. In vier Kilometern Entfernung wurden bei Grabungen Siedlungsspuren aus der Zeit um 4000 v. Ch. gefunden.

Nach dem Memorienbuch des Domes von Münster (15. Mai) ist der Hof Havixbeck, auf dem die Kirche des gleichnamigen Ortes vermutlich Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts gegründet wurde, von einem Laien Wiger und seiner Frau Gerberga, an den Dom gekommen."[2]

Ob dieser Hof oder ein weiterer Hof 1040 durch Bischof Hermann I. von Münster, eventuell verwandt mit der Familie der Stifter, an das Münsteraner Stift Überwasser übertragen wurde, ist offen.

Ab 1137 wird dieses Dorf Havkesbierk, Havekesbeke, Hauekesbeche und Havixbeck genannt. Dort wurde die Pfarrei Havixbeck in einer Urkunde des Bischofs Werner von Münster erstmals namentlich erwähnt.

Im Jahr 1142 wird in ca. 4 km Entfernung vom Ortskern das Kloster Hohenholte gegründet. Die Gründerfamilie scheint mit den Billungern nahe verwandt zu sein.

Während seiner langen Geschichte erlebte der Ort häufig wechselnde administrative Zuständigkeiten. Seit der kommunalen Neuordnung, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, gehört Havixbeck zum Kreis Coesfeld.[3]

Politik

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 70,6 %
 %
50
40
30
20
10
0
43,2%
23,0%
22,2%
11,6%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+0,6%
-2,6%
+2,4%
-0,4%

In der Liste[4][5][6][7][8] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr CDU SPD Grüne1 FDP CBG
1975 59,2 32,4 8,5
1979 37,5 26,1 5,4 31,0
1984 48,0 26,6 10,1 9,1 5,9
1989 47,9 26,0 13,5 12,7
1994 49,3 26,7 16,3 7,7
1999 55,1 24,5 13,4 7,0
2004 42,6 25,6 19,8 12,0
2009 43,2 23,0 22,2 11,6
Fußnote

11984 und 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein rechtsgewandter schwarzer, gold bewehrter Habicht auf einem grünen, mit einem schräglinken silbernen Wellenbalken belegten Dreiberg.“

Habicht und Wellenbalken als redende Symbole für den Ortsnamen "Havix" - "beck". Der grüne Dreiberg soll die Lage der Gemeinde in den Baumbergen versinnbildlichen. Schwarz und Weiß sind die Farben des seit Jahrhunderten auf Haus Havixbeck ansässigen Geschlechts von Twickel.

Städtepartnerschaften

Die Partnergemeinden sind

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Baumberger-Sandstein-Museum
Reinhold Holtstiege (1929-2011) in seinem Rundfunkmuseum
Burg Hülshoff

In Havixbeck gibt es drei Museen, die weit über die Grenzen der Gemeinde bekannt und Besuchermagnete für den Ort und die Region sind. Das Baumberger Sandsteinmuseum zeigt Entstehung und die 1000-jährige Geschichte des Abbaus des Baumberger Sandsteins. Es zeigt aber auch die Kunst und Spitzenhandwerk der Bildhauer und Steinmetze aus dem Münsterland und rückt auch die Menschen in den Mittelpunkt, die den Sandstein bearbeiteten. Ihre Gesichter auf den historischen Fotos zeigen viel von der Härte der Arbeit in Steinbrüchen und Werkstätten. Für die Besucher wird besonders der Griff zu Knüpfel und Schlageisen zum nachhaltigen Erlebnis, der Faszination und Anstrengung erlebbar macht, die die Arbeit mit dem Stein mit sich bringt. Bildhauerkurse für Laien bieten Interessierten in den Sommermonaten die Möglichkeit zu intensiveren Beschäftigung mit dem Stein und der Bildhauerei.

Das private Rundfunk-Museum des Havixbecker Radio- und Fernsehtechnikermeisters Reinhold Holtstiege (*1929-+2011) fügt sich nahtlos in den Rahmen außergewöhnlicher Museen in Havixbeck ein. Vielen Fachleuten, die sich seit Jahrzehnten mit Rundfunk-, Fernseh-, Funk- und Satellitentechnik beschäftigen, ist der Name Reinhold Holtstiege ein Begriff. Im Rundfunkmuseum haben aber auch technikfremde Menschen die Gelegenheit, die Geschichte der Technik dieser Dinge rund um Radio, Fernsehen zu verstehen. Die Bandbreite der Exponate ist in Deutschland in dieser Form einzigartig.

Das Drostemuseum in der Burg Hülshoff zeigt Zeugnisse aus dem Leben, insbesondere der Kindheit, der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Im Herrenhaus der Burg Hülshoff, seit 1417 Stammsitz des Münsterländer Adelsgeschlechts Droste zu Hülshoff, ist das Museum zu besichtigen. In Filzpantoffeln durchquert der Gast mehrere Wohnräume des Herrenhauses, die teilweise noch bewohnt sind. Dabei erfährt er Interessantes und Wissenswertes aus der Geschichte der Burg. Natürlich spielt das Leben der Annette von Droste zu Hülshoff auch im Museum eine prominente Rolle.

Bauwerke

Burg Hülshoff, Haus Stapel und Haus Havixbeck sind auf Havixbecker Gebiet drei der vielen Wasserburgen des Münsterlandes. Im Ortskern sind das Torhaus und die St.-Dionysius-Kirche Zeugen des Mittelalters.

Parks

Eine Attraktion ist der vom Stift Tilbeck unterhaltene Barfußgang. Parks dieser Art sollen das Barfußlaufen näher bringen und durch diese besondere Art der Sinneserfahrung die Entspannung und das Wohlbefinden fördern, sowie zum Stressabbau beitragen.

Torbogen
Stiftskirche Tilbeck
Wasserturm Tilbeck

Sport

Der Verein mit den meisten Mitgliedern in Havixbeck ist der SV Schwarz-Weiß Havixbeck, er bietet Betätigungen in zwölf Sportarten an. (Fußball, Handball, Basketball, Badminton, Turnen/Gymnastik, Ballett, Judo/Aikido, Kegeln, Tischtennis, Volleyball, Leichtathletik und Radsport). Die 1. Fußball-Seniorenmannschaft nimmt am Spielbetrieb in der überkreislichen Bezirksliga 11 teil.

Im Ortsteil Hohenholte gibt es den Sportverein Gelb-Schwarz Hohenholte (kurz: GSH). Fast jeder Einwohner dieses Ortsteils ist Mitglied im Sportverein, der auf ehrenamtlicher Basis seit 1974 besteht.

Musik

Mit dem Blasorchester von 1878 und dem 1973 daraus hervorgegangenen Jugendorchester Havixbeck e. V. hat Havixbeck zwei herausragende Laien-Blasorchester. Beide erringen bei internationalen Wettbewerben regelmäßig Preise.

Das Jugendorchester entwickelte unter dem ehemaligen Leiter Günther Mertens eine privat organisierte aber öffentlich unterstützte musikalische Ausbildungsstruktur, die als beispielhaft für viele Laienensembles in Deutschland gilt. 1975 wurde der Kammerchor Havixbeck gegründet. Im Jahr 1976 wurde der Jugendspielmannszug Havixbeck gegründet, der in seiner Entwicklung gerade in den 1990er Jahren viele Erfolge vorweisen kann. Aufgrund der veränderten Altersstruktur hat sich der Verein in Spielmannszug Havixbeck umbenannt, ist aber noch stark in der musikalischen Jugendarbeit tätig.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft in Havixbeck besteht vor allem aus mittelständischen Unternehmen, die überwiegend in drei Gewerbegebieten angesiedelt sind.

Verkehr

Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut, es bestehen gute Anbindungen nach Münster, sowie zu den nahe gelegenen Autobahnen. Havixbeck liegt außerdem an der Baumbergebahn von Münster nach Coesfeld und ist mit dem Zug stündlich zu erreichen. Fahrtzeit von Münster: etwa 15 Minuten. Mit dem Bus, der ebenfalls stündlich fährt, beträgt die Fahrzeit zwischen 20 und 50 Minuten, je nach Ein- und Ausstiegsort. Zusätzlich gibt es einen Nachtbus, der nur in der Nacht von Freitag auf Samstag verkehrt und für einen Anschluss spätabends sorgt.

Öffentliche Einrichtungen

Etwas außerhalb Havixbecks liegt das Stift Tilbeck, welches Wohnraum und Arbeit für Menschen mit Behinderung bietet.

Bildung

  • Baumberge-Schule (katholische Grundschule)
  • Münsterlandschule Tilbeck (staatlich anerkannte Ersatzschule)
  • Anne-Frank-Gesamtschule
  • Musikschule (in Trägerschaft des Jugendorchester Havixbeck e.V.)
  • Volkshochschule

Persönlichkeiten

Literatur

  • Reinhold Holtstiege: Havixbeck und seine Vergangenheit. Laumann, Dülmen 1991, ISBN 3-87466-152-0
  • Peter Ilisch: Zu den Anfängen des Dorfes Havixbeck . Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 30, 2005, S. 1 - 12.

Weblinks

 Commons: Havixbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Edeltraud Balzer: Adel - Kirche - Stiftung. Verlag Aschendorff, [[Münster (Westfalen)|]] März 2006, ISBN 978-3-402-03872-7, S. 124.
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2009
  5. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW
  6. Wahlergebnisse 1999
  7. Wahlergebnisse 2004
  8. Wahlergebnisse 2009

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