Hector Castro

Hector Castro

Héctor Castro (* 29. November 1904 in Montevideo; † 15. September 1960) war ein außerordentlich erfolgreicher uruguayischer Fußballspieler und -trainer.

Inhaltsverzeichnis

Der Spieler

Im Verein

Der nur 1,69 Meter große Stürmer spielte zunächst für den kleinen Klub CA Lito Montevideo und ab 1923/24 bei Nacional; diesem Verein blieb er dann auch später treu. Er stand auf Anhieb in dessen erster Mannschaft, unter anderem an der Seite des legendären Andrade, und gewann 1924 seine erste nationale Meisterschaft. Obwohl der gelernte Zimmermann durch einen Arbeitsunfall seine rechte Hand – nicht seinen Arm, wie gelegentlich zu lesen ist – verloren hatte, war er ein gefeierter Torjäger, genannt Il divino manco ("Der göttliche Einhändige") und zudem ein Kämpfertyp, der auch seine Mitspieler unablässig anfeuerte: ihm wird der Schlachtruf "Vamo'arriba, que ya los tenemos" (auf Deutsch "Los jetzt, die haben wir im Sack") zugeschrieben.

In der Nationalmannschaft

International trat er erstmals bei der Copa América 1926 ins Rampenlicht, als der 21-jährige mit seinen "Urus" diesen Pokal gewann und selbst sechs Treffer dazu beigetragen hatte, was ihn zum zweiterfolgreichsten Torjäger des Wettbewerbs machte. In diesem Pokal trug er auch 1927 (Platz 2 für Uruguay) und 1929 (Platz 3) das blau-weiße Trikot.

1928 gewann er mit Uruguay die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen.

Bei der ersten Weltmeisterschaft (1930) in seinem Heimatland stand er ebenfalls im Kader der damals weltbesten Nationalelf. Im Auftaktspiel gegen Peru war es Héctor Castro, der seine übernervösen Mitspieler in der 60. Minute durch den einzigen Treffer der Begegnung von dem Druck befreite, unter dem der Turnierfavorit stand. Dennoch setzte ihn Nationaltrainer Alberto Suppici überraschenderweise weder im zweiten Gruppenspiel gegen Rumänien noch im Halbfinale gegen Jugoslawien ein. Erst im Endspiel konnte er Juan Peregrino Anselmo aus der Mannschaft verdrängen – und das Vertrauen rechtfertigte er erneut: sein Kopfballtor zum 4:2-Endstand kurz vor Schluss der heftig umkämpften Partie gegen Argentinien brachte die endgültige Entscheidung und seiner Mannschaft den allerersten Titel der WM-Geschichte.

Am Ende seiner Spielerkarriere gelang ihm, der insgesamt in 25 Länderspielen 20 Tore erzielt hatte, 1935 noch einmal der Gewinn der Copa América, wozu Castro wiederum zwei Treffer beisteuerte. Ein Jahr später beendete er mit 31 Jahren seine aktive Laufbahn.

Der Trainer

1938 stellte Nacional Montevideo ihn zunächst als Assistenz-, ab 1940 als Cheftrainer ein, und in diesen Funktionen gelang es ihm, mit seinem Verein im "ewigen Duell" gegen Peñarol Montevideo fünf Meistertitel in Serie zu gewinnen. 1951/52 sprang er kurzfristig noch einmal für einen entlassenen Kollegen ein und gewann prompt wiederum die uruguayische Meisterschaft.

Héctor Castro starb im Alter von nur 55 Jahren.

Palmarès

als Spieler

als Trainer

Quellenangabe

  • Folke Havekost/Volker Stahl, Fußballweltmeisterschaft 1930 Uruguay AGON Kassel 2002 ISBN 3-89784-245-9

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