Heeresflugabwehrschule

Heeresflugabwehrschule
Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe

Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 7. Juli 1956
(1. Oktober 2007)
Land Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Zentrum des Heeres
Unterstellte
Truppenteile
Offizieranwärterbataillon Munster
Unterstellung Ausbildungszentrum Munster
Standorte Rendsburg, Todendorf, Putlos
Waffenfarbe korallrot
Kommandeur
Kommandeur Oberst i.G. Klaus Kuhlen


Das Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe in Rendsburg ist eines der Zentren des Heeres und insbesondere verantwortlich für die Weiterentwicklung und Ausbildung der Heeresflugabwehrtruppe sowie für die Fliegerabwehrausbildung der gesamten Bundeswehr. Aus Traditionsgründen führt es den Beinamen Heeresflugabwehrschule, die bis 2007 bestand und die Vorgängerorganisation des Zentrums war.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Der Kommandeur des Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe ist vom Dienstgrad her Oberst und gleichzeitig General der Heeresflugabwehrtruppe. Der Sitz des Zentrums ist die Feldwebel-Schmid-Kaserne im schleswig-holsteinischen Rendsburg. Im Zuge der Transformation der Bundeswehr wird es, beginnend im Oktober 2009, nach Munster verlegt. Das Ausbildungszentrum hat zudem Außenstellen in Todendorf und Putlos, die jedoch nicht nach Muster verlegt werden.

Das Zentrum gliedert sich in:

  • Bereich Lehre
  • Bereich Lehrgänge
  • Bereich Weiterentwicklung
  • Unterstützungsgruppe (Auflösung 2010)
  • Stab (Auflösung 2010)

Zusätzlich wird voraussichtlich Ende 2010 das Offizieranwärterbataillon Munster unterstellt. Das Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe ist wiederum Teil des Ausbildungszentrum Munster.

Auftrag und Ausbildungsstätten

Schießübung in Todendorf

Der Auftrag besteht, wie bei allen Schulen und Zentren des Heeres, vor allem in der Ausbildung und Weiterentwicklung. Zusätzlich führt das Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe jährlich das Symposium Flugabwehr durch, welches international einen hohen Stellenwert bei Militär und Industrie besitzt.

Ausbildung

Am Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe werden alle Offiziere und Unteroffiziere, aber auch Zeitsoldaten der Mannschaftslaufbahn der Truppengattung ausgebildet. Die praktische Schießausbildung mit dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard 1 A2, dem leichten Flugabwehrsystem, den Fliegerfäusten und anderen Fliegerabwehrwaffen wird auf dem Flugabwehrschießplatz Todendorf durchgeführt. Der Flugabwehrschießplatz Todendorf bietet dem Ausbildungsstützpunkt Flugabwehr/Fliegerabwehr auf sechs Schießbahnen mit jeweils bis zu 14 Stellungen, die unmittelbar an der Küstenlinie liegen, die Voraussetzungen für Flug- und Fliegerabwehrschießen. Auf dem benachbarten Truppenübungsplatz Putlos findet, aufbauend auf dem Schulschießen auf Flugziele, das Erdzielschießen und das Gefechtsschießen auf Flug- und Erdziele im Rahmen von taktischen Lagen statt.

Weiterentwicklung

Das Zentrum ist verantwortlich für die Weiterentwicklung der Truppengattung Heeresflugabwehrtruppe sowie der Fliegerabwehr. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Weiterentwicklung auf einem Feldlagerschutzsystem, derzeit noch als Nächstbereichsschutz Counter-Rocket/Artillery/Morter (NBS C-RAM) bezeichnet. Ziel ist, auf Basis des „Skyshield“-Systems der Firma Oerlikon Contraves, ein hocheffektives Waffensystem zur Abwehr von Angriffen mit Raketen-, Artillerie- und Mörsergeschossen einzuführen. Damit soll der bisher mangelhafte Schutz deutscher Feldlager in Auslandseinsätzen sichergestellt werden. Das NBS C-RAM ist zudem mögliche Basis für ein modulares Flugabwehrsystem, das langfristig den Flak-Panzer Gepard ersetzen soll.

Vom Bereich Weiterentwicklung werden auch Truppenversuche, Erprobungen, Versuchsübungen und Planuntersuchungen durchgeführt und ausgewertet, so sind Angehörige des Bereichs Weiterentwicklung dauerhaft bei der Wehrtechnische Dienststelle für Informationstechnologie und Elektronik (WTD 81) in Greding stationiert. Außerdem werden alle Einsätze der Flugzieldarstellung des Heeresflugabwehr über deutschem Territorium zentral im Bereich Weiterentwicklung koordiniert.

Geschichte

Am 22. März 1956 wurde die Aufstellung der Truppenschulen des Heeres, darunter die Truppenschule Fla-Truppe, befohlen. Die Truppenschule Fla-Truppe wurde in der Flak-Kaserne in Rendsburg, aufgestellt, die bereits der Wehrmacht in ähnlicher Funktion diente. Die Kaserne wurde später nach Generaloberst Günther Rüdel benannt und 2000 in Feldwebel-Schmid-Kaserne umbenannt.

Am 7. Juli 1956 wurde die Schule in Dienst gestellt. Die Schule war zunächst eine Schule des Heeres und wechselte bereits am 5. April 1957 zur Luftwaffe. 1964 wurde die Schule erneut dem Heer unterstellt und in Heeresflugabwehrschule umbenannt. Die Ausbildung erfolgte zunächst an M16-Geschützen, später am Flak-Panzer M42 Duster,dem Feldflugabwehrsystem Flak 40/ L70 und später Roland und Gepard. Die Aufgaben der Heeresflugabwehrschule waren zuletzt weitgehend deckungsgleich mit dem heutigen Zentrum.

Nach über 50 Jahren des Bestehens, wurde die Heeresflugabwehrschule am 28. November 2007 außer Dienst gestellt und zur Aufstellung des Ausbildungszentrums Heeresflugabwehrtruppe herangezogen. Dieses übernahm bereits am 1. Oktober 2007 die Aufgaben der Heeresflugabwehrschule.

Verbandsabzeichen und Wappen

Verbandsabzeichen des Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe

Das Verbandsabzeichen, getragen am linken Ärmel des Dienstanzugs, und das Wappen, getragen als Brustanhänger, wurden ohne Änderung von der Heeresflugabwehrschule übernommen.

Verbandsabzeichen

Die Grundform des Verbandsabzeichens entspricht dem des Heeresamtes. Es ist ein Schild mit rotem Grund und zeigt zwei gekreuzte Schwerter. Unter den Schwertern im Schildfuß steht ein weißes "S", welches die Schulen des Heeres kennzeichnet. Die Paspellierung des Abzeichens ist korallenrot, der Waffenfarbe der Truppengattung.

Wappen

Das Wappen (internes Verbandsabzeichen) hat seinen Ursprung im Ehrenmal für die Gefallenen der Flakartillerie des 1. Weltkrieges, das 1934 in Berlin-Lankwitz errichtet wurde. Das Wappen entspricht in seiner Farbgebung den Bundesfarben. Das goldumrahmte Schild zeigt auf rotem Grund einen goldenen knienden Bogenschützen und im schwarzen, bogenförmig abgetrennten Schildfuß die verschnörkelten Initialen „FAS“.

Der dargestellte Bogenschütze mit seinem eingespannten, in den Himmel gerichteten Pfeil ist dem Ehrenmal entlehnt und ein traditionelles Motiv in der Truppengattung. Die Bogenlinie entstammt dem taktischen Zeichen der Flugabwehr, welches den sogenannten Fla-Himmel symbolisiert. Die Initialen „FAS“ weisen auf die ehemalige Flakartillerieschule 1 in Rerik/Mecklenburg hin, die sie in dieser Form seit 1935 führte.

Besonderheiten

Im Jahr 1969 absolvierte der spätere Bundesminister der Verteidigung Franz Josef Jung (CDU) seine Ausbildung zum Reserveoffizier am Flak-Panzer M42 an der Heeresflugabwehrschule. Bei einem Truppenbesuch im August 2007 wurde er vom damaligen General der Heeresflugabwehr, Brigadegeneral Wolfgang Köpke, zum Ehrenkanonier ernannt.

Auch der spätere Befehlshaber des Sanitätsführungskommandos, Generaloberstabsarzt a. D. Dr. Erich Wolfgang Bick, absolvierte ab 1966 eine Offizierausbildung an der Heeresflugabwehrschule, bevor er 1969 Humanmedizin studierte.

Günter Raulf, Generalleutnant a.D. der Bundesluftwaffe, zuletzt Amtschef des Luftwaffenamtes, war Teilnehmer des ersten Fähnrichlehrganges an der Truppenschule Fla-Truppen (später Heeresflugabwehrschule).

Ausblick

Das Zentrum wird im Oktober 2009 mit der Verlegung nach Munster beginnen. Bis spätestens März 2010 soll der Umzug abgeschlossen sein, womit die Umgliederungen zunächst vollzogen sein wird. Die praktische Schießausbildung verbleibt jedoch auch künftig in Putlos und Todendorf.

Weblinks

  • Website des Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe


54.3175629.6336157Koordinaten: 54° 19′ 3,2″ N, 9° 38′ 1″ O


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