Heinrich Meister

Heinrich Meister

Heinrich Ernst August Meister (* 2. Oktober 1842 in Hildesheim; † 5. April 1906 in Hannover) war ein deutscher Gewerkschafter und sozialdemokratischer Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Beruf

Der Sohn eines Berufsmusikers besuchte zunächst die Bürgerschule in Hildesheim und ging mit dem Tertiaabschluss ab. Anschließend machte er eine Lehre als Buchbinder und Papierverarbeiter. Allerdings arbeitete Meister von 1860 bis 1885 als Zigarrenmacher in einer Fabrik in Hannover. Dort stieg er bis zum Werkmeister auf. Anschließend war er bis zu seinem Tod selbstständiger Zigarrenfabrikant.

Mitglieder der SAPD Reichstagsfraktion 1889. (sitzend von links aus gesehen: Georg Schumacher, Friedrich Harm, August Bebel, Heinrich Meister und Karl Frohme. Stehend: Johann Heinrich Wilhelm Dietz, August Kühn, Wilhelm Liebknecht, Karl Grillenberger, und Paul Singer)

Gewerkschaft

Im Jahr 1865 gehörte Meister zu den Mitbegründern des gewerkschaftlichen Allgemeinen Deutschen Zigarrenarbeiterverbandes. Seit 1867 bis 1873 war er zweiter Vorsitzender der Organisation. Von 1882 bis 1905 war er Vorsitzender des zentralen Verbandsausschusses des freigewerkschaftlichen Tabakarbeiterverbandes.

Partei

Politisch war er 1867 der Gründer und Führungsfigur des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins in Hannover. Während des Sozialistengesetzes ab 1878 war er der führende sozialdemokratische Funktionär der SAP in der Provinz Hannover. In den Jahren 1887 und 1890 war Meister Mitglied der zentralen sozialdemokratischen Wahlkommission. Von 1891 bis 1906 war er der Vorsitzende der SPD Kontrollkommission.

Mandate

In den Jahren 1877, 1878 und 1881 kandidierte Meister vergeblich um ein Reichstagsmandat. Im Jahr 1884 gelang es Meister auch wegen der Wahlempfehlung der Nationalliberalen sich in einer Stichwahl gegen den Geheimen Regierungsrat Dr. Brüel von der Welfenpartei erstmals den Reichstagssitz für Hannover zu gewinnen. Bis 1906 vertrat er den Wahlkreis Hannover 8 im Reichstag. Von 1884 bis 1906 gehörte er dem Fraktionsvorstand an und war zeitweise deren Kassierer.

Grabmal auf dem Stöckener Friedhof

Gedenken

Nach seinem Tod stiftete der sozialdemokratische Wahlverein Linden Meister ein Grabmal auf dem Stadtfriedhof Stöcken mit der Inschrift „Dem unermüdlichen Vorkämpfer für die Rechte des Proletariats.'“

Literatur

  • Franz Osterroth und Dieter Schuster: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des ersten Weltkrieges. Bonn und Berlin 1975.
  • NDB 16 (1990) S. 725 f

Weblinks


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