Heinrich V. (Mecklenburg)

Heinrich V. (Mecklenburg)
Heinrich V. von Mecklenburg
Heinrich V., Jacopo de’ Barbari zugeschriebenes Porträt

Heinrich V., Herzog zu Mecklenburg, der Friedfertige, (* 3. Mai 1479; † 6. Februar 1552) war regierender Herzog zu Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Schwerin und Sohn des Herzogs Magnus II. und Sophias von Pommern.

Heinrich regierte gemeinschaftlich mit seinen Brüdern Erich und Albrecht VII. und seinem Onkel Balthasar seit dem 27. Dezember 1503. Letzterer starb am 16. März 1507 und Erich am 22. Dezember 1508, beide ohne Erben, so dass Heinrich und Albrecht in den Besitz des ganzen Landes kamen. Auch diese regierten zunächst gemeinschaftlich, obwohl Albrecht wiederholt eine Landesteilung befürwortete, dies wurde im Neubrandenburger Hausvertrag am 7. Mai 1520 besiegelt. Darin wurde festgelegt, dass Heinrich in Schwerin und Albrecht in Güstrow regierte, ohne dass eine faktische Teilung des Landes bestand.

In die Zeit ihrer Regierung fiel die Reformation Luthers, welche in Mecklenburg schnell Anhänger fand, so dass hier seit dem Jahre 1523 und schon früher mehr oder minder öffentlich die evangelische Lehre gepredigt wurde. Herzog Heinrich begünstigte die neue Lehre von Anfang an, zuerst in sehr vorsichtiger Weise, nach dem Reichstag zu Augsburg aber offener. Schon seit 1524 stand er im Briefwechsel mit Luther, der ihm Lehrer und Prediger zusandte.

Auch dem Torgauer Bund war er am 12. Juni 1526 beigetreten, und im Jahre 1532 bekannte er sich schließlich öffentlich als Anhänger Luthers. Natürlich führte ihn sein Standpunkt zunächst dahin, der neuen Lehre eine feste äußere und innere Organisation zu geben; so ließ er 1537 von dem ihm durch Luther empfohlenen Johann Riebling, den er zum Superintendenten ernannte, eine Kirchenordnung, einen Katechismus und eine Agende abfassen. Diese Organisation der Kirche nahm seine nächsten Regierungsjahre ausschließlich in Anspruch.

Am Religionskrieg, welcher nach Luthers Tod in Deutschland ausbrach, beteiligte Heinrich sich nicht und nahm auch nicht am Schmalkaldischen Bund der protestantischen Fürsten teil. Er widersetzte sich jedoch der Einführung des 1548 vom Kaiser erlassenen Interims und genehmigte den Beschluss der mecklenburgischen Stände vom Juli 1549, durch welchen die lutherische Lehre förmlich anerkannt wurde. Bald darauf, am 6. Februar 1552, starb er mit dem Ruhm eines frommen und friedfertigen Fürsten.

Nachkommen

Heinrich war insgesamt dreimal vermählt.

Zuerst seit dem 12. Dezember 1505 mit Ursula (17. Oktober 1488 - 18. September 1510), Tochter des Kurfürsten Johann von Brandenburg.


Die zweite Ehe schloss er am 12. Juni 1513 mit Helene (1493 - 4. August 1524), Tochter des Kurfürsten Philipp von der Pfalz.


Darauf folgte am 14. Mai 1551 die dritte Heirat mit Ursula (gestorben nach 1565 in Minden), der Tochter des Herzogs Magnus zu Sachsen-Lauenburg.

Literatur

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Magnus II. Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin]
1520–1552
Johann Albrecht I.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrich zu Mecklenburg — Heinrich zu Mecklenburg, als Prinz Hendrik der Niederlande, um 1910 …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich I. (Mecklenburg) — Fürst Heinrich I., Herr zu Mecklenburg, genannt „der Pilger“, (* um 1230; † 2. Januar 1302) war von 1264 1275 und von 1299 1302 Regent der Herrschaft Mecklenburg. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Kinder …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich von Mecklenburg-Schwerin — Heinrich zu Mecklenburg, als Prinz Hendrik der Niederlande, um 1910 Heinrich (Wladimir Albrecht Ernst), Herzog zu Mecklenburg [ Schwerin] (* 19. April 1876 in Schwerin; † 3. Juli 1934 in Den Haag) war ab dem 7. Februar 1901 Prinzgemahl der… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich II. (Mecklenburg) — Heinrich II., Fürst zu Mecklenburg, genannt der Löwe (* (nach 14. April) 1266; † 21. Januar 1329 in Sternberg) war von 1287 bis 1298 Regent, von 1298 bis 1302 Mitregent und von 1302 bis 1329 alleiniger Fürst von Mecklenburg. Er war Sohn Heinrichs …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich IV. (Mecklenburg) — Heinrich der Dicke Heinrich IV., Herzog zu Mecklenburg (* 1417; † 9. März 1477) war von 1422 bis 1477 Herzog zu Mecklenburg. Leben Heinrich IV. zu Mecklenburg, wegen seiner verschwenderischen Lebensweise und der entsprechenden Fettleibigkeit auch …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich III. (Mecklenburg) — Heinrich III., Herzog zu Mecklenburg, (* um 1337; † 24. April 1383 auf Schloss Schwerin) war von 1379 bis zu seinem Tod Herzog zu Mecklenburg. Leben Heinrich war der erste Sohn Herzog Albrechts II. zu Mecklenburg und dessen Frau Eufemia, die eine …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich VI — Heinrich hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Heinrich 1.1 Heinrich I. 1.2 Heinrich II. 1.3 Heinrich III. 1.4 Heinrich IV. 1.5 …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich [1] — Heinrich (nord. Erich, lat. Henricus, fr. Henri, engl. Henry, Harry, span. Enrique): I. Kaiser u. Könige: A) Von Deutschland. 1) H. I., der Finkler od. Vogler, Vogelsteller (nach einer Sage, daß ihn die Überbringer der Botschaft von seiner… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Heinrich Herzog von Mecklenburg-Schwerin — Heinrich zu Mecklenburg, als Prinz Hendrik der Niederlande, um 1910 Heinrich (Wladimir Albrecht Ernst), Herzog zu Mecklenburg [ Schwerin] (* 19. April 1876 in Schwerin; † 3. Juli 1934 in Den Haag) war ab dem 7. Februar 1901 Prinzgemahl der… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich II. — Heinrich II. ist der Name mehrerer europäischer Herrscher: Heinrich II. (HRR), römisch deutscher Kaiser (1014–1024) Heinrich II. (England), Kurzmantel, König (1154–1189) Heinrich II. (Zypern), König (1285–1324) und König von Jerusalem (1285–1291) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”