Helcionelliden

Helcionelliden
Helcionelliden
Pelagiella atlantoides

Pelagiella atlantoides

Zeitraum
Unterkambrium bis Mittelkambrium
542 bis 501 Mio. Jahre
Systematik
Bilateria
Urmünder (Protostomia)
Lophotrochozoen (Lophotrochozoa)
Weichtiere (Mollusca)
Schalenweichtiere (Conchifera)
Helcionelliden
Wissenschaftlicher Name
Helcionellida
Peel, 1991
Ordnungen
  • Helcionellida
  • Yochelcionellida
  • Jinonicellida

Die nur fossil bekannten Helcionelliden (Helcionelloida) sind eine Klasse der Weichtiere (Mollusca) und werden zum Unterstamm der Schalenweichtiere (Conchifera) gerechnet. Sie weisen endogastrisch gekrümmte, napf- bis planispiral eingerollte Gehäuse auf. Am Gehäusehinterende befindet sich ein Sinus bzw. eine Stelle, an der der Schalenrand mehr oder weniger stark nach oben gebogen ist; in abgeleiteten Formen kann dieser Sinus unten geschlossen werden und einen Schnorchel ausbilden. Die stratigraphische Reichweite ist von Unter- bis Mittelkambrium. Sie waren weltweit verbreitet.

Bau

Die Helcionelliden kommen dem Grundbauplan der Schalenweichtiere (Conchifera) noch sehr nahe. Der Körper war vermutlich (wie beim Urschalenweichtier) in Kopf, Fuß und Eingeweidesack unterteilt. Der Fuß war vermutlich bei den meisten Formen als Kriechfuß ausgebildet. Die Helcionelliden werden so orientiert, dass der Schnorchel bzw. ein randlicher Sinus hinten liegt. Das Gehäuse und der Eingeweidesack war somit endogastrisch eingerollt. Die Kiemen lagen damit mit einiger Wahrscheinlichkeit im hinteren Teil der Mantelhöhle. Der Wasserstrom könnte vorne eingetreten sein und konnte die Mantelhöhle durch den Schnorchel oder den hinteren Sinus wieder verlassen. Somit sind die Helcionelloida genau andersherum orientiert als die Einplatter (Monoplacophora), deren Gehäuse exogastrisch eingerollt bzw. gekrümmt sind. Das war auch der Grund für die Abspaltung dieser Fossilien von den Einplattern (Monoplacophora), zu denen sie ursprünglich gestellt worden waren.

Lebensweise

Die Helcionelliden lebten vermutlich in flachmarinen Bereichen des Meeres während des Unteren bis Mittleren Kambriums vor. Vermutlich drangen sie im Unterkambrium bis in die riffnahen Bereiche der Archaeocyathiden-Riffe vor.

Literatur

  • Peel, John, S. 1991. Functional morphology, evolution and systematics of Early Palaeozoic univalved molluscs. Grønlands Geologiske Undersøgelse Bulletin 161: 1-116, Kopenhagen.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Helcionelloida — Helcionelliden Zeitraum Unterkambrium bis Mittelkambrium 501 542 Mio. Jahre Fossilfundorte Systematik Bilateria Urmünder (Protostomia) Lophotrochozoen (Lophotrochozoa) …   Deutsch Wikipedia

  • Conchifera — Schalenweichtiere Weinbergschnecke (Helix pomatia) Systematik Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa) …   Deutsch Wikipedia

  • Schalenweichtiere — Weinbergschnecke (Helix pomatia) Systematik Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa) Unterabteilung …   Deutsch Wikipedia

  • Mollusca — Weichtiere Nautilus Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) Abteilung …   Deutsch Wikipedia

  • Mollusk — Weichtiere Nautilus Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) Abteilung …   Deutsch Wikipedia

  • Mollusken — Weichtiere Nautilus Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) Abteilung …   Deutsch Wikipedia

  • Weichtier — Weichtiere Nautilus Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) Abteilung …   Deutsch Wikipedia

  • Stachelweichtiere — Käferschnecke Systematik Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa) Unterabteilung: Bilateria …   Deutsch Wikipedia

  • Weichtiere — Nautilus Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa) Unterabteilung …   Deutsch Wikipedia

  • Small-Shelly-Fauna — Bei der Small Shelly Fauna (SSF) – oft fälschlich auch als „Tommotium Fauna“ bezeichnet – handelt es sich um mineralisierte Fossilien, oftmals nur einige Millimeter groß, die von den letzten Stufen des Ediacarium bis hin zum Ende der frühen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”