Helvetisches Bekenntnis

Helvetisches Bekenntnis

Den Namen Helvetisches Bekenntnis tragen zwei reformierte Glaubensbekenntnisse aus dem 16. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Erstes Helvetisches Bekenntnis

Das Erste Helvetische Bekenntnis (Confessio Helvetica prior), auch Zweites Basler Bekenntnis (Confessio Basileensis posterior) genannt, entstand 1536 als erstes gemeinsames Bekenntnis der reformierten deutschsprachigen Eidgenossenschaft.

Im Bemühen um eine Union mit den Lutheranern versammelten sich vom 30. Januar bis zum 4. März jenes Jahres in Basel Abgeordnete aus Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Mülhausen, Konstanz und Biel; dazu kamen die Theologen Martin Bucer und Wolfgang Capito aus Straßburg.

Die lateinische Fassung der 27 Artikel des Bekenntnisses, die auf eine innerprotestantische Annäherung ausgerichtet war, entstand unter der Federführung von Heinrich Bullinger, Simon Grynaeus, Leo Jud, Kaspar Megander und Oswald Myconius. Angenommen wurde jedoch die deutsche Übersetzung von Leo Jud, welche sich deutlicher als die lateinische Vorlage an die Theologie von Ulrich Zwingli anlehnte.

Zweites Helvetisches Bekenntnis

Das Zweite Helvetische Bekenntnis (Confessio Helvetica posterior) ist neben dem Heidelberger Katechismus heute noch das verbreitetste reformierte Bekenntnis.

Von 1561 bis 1564 wurde es von Heinrich Bullinger als persönliches Bekenntnis verfasst.

Als Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz auf dem Reichstag in Augsburg seinen Übertritt zum reformierten Glauben rechtfertigen wollte, sandte Bullinger ihm dieses Bekenntnis auf seinen Wunsch zu. Friedrich ließ es 1566 drucken und es fand schnell Verbreitung.

Das Zweite Helvetische Bekenntnis wurde von allen reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz mit Ausnahme von Basel angenommen und ebenso von den Reformierten in Frankreich, Schottland, Polen, Österreich und Ungarn.

Das Bekenntnis umfasst dreißig Kapitel.

Literatur

  • Georg Plasger, Matthias Freudenberg (Hrsg.): Reformierte Bekenntnisschriften. Göttingen 2005; Text der Confessio Helvetica Posterior nur in Auszügen.
  • Ernst Koch: Die Theologie der Confessio Helvetica Posterior. Neukirchen-Vluyn 1968.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erstes Helvetisches Bekenntnis — Den Namen Helvetisches Bekenntnis tragen zwei reformierte Glaubensbekenntnisse aus dem 16. Jahrhundert: Das Erste Helvetische Bekenntnis (Confessio Helvetica prior), auch Zweites Basler Bekenntnis (Confessio Basileensis posterior) genannt,… …   Deutsch Wikipedia

  • Zweites Helvetisches Bekenntnis — Den Namen Helvetisches Bekenntnis tragen zwei reformierte Glaubensbekenntnisse aus dem 16. Jahrhundert: Das Erste Helvetische Bekenntnis (Confessio Helvetica prior), auch Zweites Basler Bekenntnis (Confessio Basileensis posterior) genannt,… …   Deutsch Wikipedia

  • Augsburger Bekenntnis — Christian Beyer verliest vor Kaiser Karl V. die „Confessio Augustana“ Kirchenfenster in der Speyrer Gedächtniskirche …   Deutsch Wikipedia

  • Augsburgisches Bekenntnis — Christian Beyer verliest vor Kaiser Karl V. die „Confessio Augustana“ Kirchenfenster in der Speyrer Gedächtniskirche …   Deutsch Wikipedia

  • Zweites Basler Bekenntnis — Den Namen Helvetisches Bekenntnis tragen zwei reformierte Glaubensbekenntnisse aus dem 16. Jahrhundert: Das Erste Helvetische Bekenntnis (Confessio Helvetica prior), auch Zweites Basler Bekenntnis (Confessio Basileensis posterior) genannt,… …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelisch H.B. — Die Evangelische Kirche H.B. in Österreich ist die reformierte Kirche in Österreich. H.B. steht für Helvetisches Bekenntnis. Konstituierung wie Namensgebung gehen auf das Toleranzpatent von 1781 zurück. Heute haben die neun reformierten Gemeinden …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelische Kirche H.B. — Die Evangelische Kirche H.B. in Österreich ist die reformierte Kirche in Österreich. H.B. steht für Helvetisches Bekenntnis. Konstituierung wie Namensgebung gehen auf das Toleranzpatent von 1781 zurück. Heute haben die neun reformierten Gemeinden …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelische Kirche Helvetischen Bekenntnisses — Die Evangelische Kirche H.B. in Österreich ist die reformierte Kirche in Österreich. H.B. steht für Helvetisches Bekenntnis. Konstituierung wie Namensgebung gehen auf das Toleranzpatent von 1781 zurück. Heute haben die neun reformierten Gemeinden …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelische Kirche Helvetischen Bekenntnisses in Österreich — Die Evangelische Kirche H.B. in Österreich ist die reformierte Kirche in Österreich. H.B. steht für Helvetisches Bekenntnis. Konstituierung wie Namensgebung gehen auf das Toleranzpatent von 1781 zurück. Heute haben die neun reformierten Gemeinden …   Deutsch Wikipedia

  • Reformation (Schweiz) — Die Reformatoren der Eidgenossenschaft Zürich Ulrich Zwingli Leo Jud Felix Manz Konrad Grebel Heinrich Bullinger …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”