Herbert Müller (KPD, SPD)

Herbert Müller (KPD, SPD)

Herbert Müller (* 13. September 1900 in Ludwigshafen; † 24. November 1994 in Ludwigshafen) war ein deutscher Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Müller war gelernter Schriftsetzer. Ab 1928 war er Redakteur bei kommunistischen Zeitungen. Die Nationalsozialisten inhaftierten ihn von 1933 bis 1935 im KZ Dachau. Anschließend war er im Widerstand tätig ehe er 1936 über Frankreich nach Spanien flüchtete. Im spanischen Bürgerkrieg war er Kaderoffizier der Internationalen Brigaden. 1938 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Südfrankreich 1943 in den Untergrund musste. Er beteiligte sich am Komitee Freies Deutschland für den Westen und wurde Präsident der Region Toulouse.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1945 bis 1947 Redakteur bei der Rheinpfalz. Gesellschafter der Neuen Pfälzer Post war er von 1966 bis 1981.

Politik

Müller trat 1919 der KPD bei und wurde 1923 Vorsitzender in Ludwigshafen. Von 1928 bis 1933 war er Abgeordneter im Bayerischen Landtag und gehörte darüber hinaus ab 1929 dem Stadtrat von Ludwigshafen an.

1945 wurde er KPD-Vorsitzender der Pfalz, ein Jahr später von Hessen-Pfalz und 1947 von Rheinland-Pfalz. 1946 wurde er erneut in den Stadtrat von Ludwigshafen gewählt, dem er bis 1969 angehörte und in dem er bis 1949 Fraktionsvorsitzender der KPD war. 1946 wurde er Mitglied der Beratenden Landesversammlung im neugebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz und von 1947 bis 1971 gehörte er dem rheinland-pfälzischen Landtag an. Dort war er zunächst Fraktionsvorsitzender der KPD, wurde aber auf Druck des Landesvorsitzenden 1948 abgesetzt, nachdem die Fraktion den Sozialdemokraten Jakob Steffan bei der Wahl zum stellvertretenden Ministerpräsidenten unterstützt hatte. Nach weiteren Vorwürfen trat er 1949 in die SPD ein und war von 1950 bis 1966 Geschäftsführer des SPD-Bezirks Ludwigshafen.

Ehrungen

Müller wurde 1965 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und die Stadt Ludwigshafen ernannte ihn 1983 zum Ehrenbürger.

Literatur

  • Peter Ruf: Ludwigshafener Abgeordnete im Landtag, Reichstag und Bundestag. Ludwigshafen 1993, ISBN 3-924667-20-9
  • Stadtarchiv der Stadt Ludwigshafen am Rhein (Hg.): Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein: Bd. 2., Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Gegenwart. Ludwigshafen am Rhein 2003, ISBN 3-924667-35-7

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