Hermann Jansen (Architekt)

Hermann Jansen (Architekt)
Ehrengrab von Hermann Jansen auf dem Friedhof Heerstraße. Trakehner Allee 1, Berlin-Westend.

Hermann Jansen (* 28. Mai 1869 in Aachen; † 20. Februar 1945 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner.

Nach dem Besuch des humanistischen Kaiser-Karl-Gymnasiums in Aachen studierte Jansen Architektur und Städtebau an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen u.a. bei Karl Henrici.

1897 zog Jansen nach Berlin, wo er sich nach kurzer Tätigkeit beim Magistrat der Stadt Berlin unter Ludwig Hoffmann, im Jahre 1899 selbstständig machte.[1] Er fungierte zeitweise als Mitherausgeber der Architekturzeitschrift „Der Baumeister“. Anlässlich seines 50. Geburtstages verlieh ihm die Technische Hochschule Stuttgart den Doktortitel ehrenhalber. Er erarbeitete Gesamt- oder Teilbebauungspläne für Berlin (diverse Bezirke), Köln, Schleswig, Rendsburg, Halberstadt, Husum (Bebauungsplan des Geländes an den Lämmerfennen 1911; publiziert, teilweise ausgeführt) Emden, Minden, Goslar, Hameln, Osnabrück, Brandenburg, (Duisburg-) Bissingheim, Prenzlau, Neisse, Schwerin, Schweidnitz und andere Städte.

Seit 1919 war Jansen Mitglied des Senats der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und des Städtebeirats beim preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Zunächst Honorarprofessor für Städtebau war Jansen seit 1925 ordentlicher Professor für Städtebau der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Er war Mitglied im Architektenverein zu Berlin und im Bund Deutscher Architekten (BDA).

Im Jahr 1908 schrieben die damalige Stadt Berlin (der spätere Stadtbezirk Mitte) und die umliegenden, zu dieser Zeit noch selbstständigen Städte und Gemeinden den über Deutschland hinaus beachteten Wettbewerb zu einem Grundplan für die Bebauung von Groß-Berlin aus, um Vorschläge für die weitere Entwicklung Berlins zu einer 10-Millionen Weltstadt einzuholen. Am 19. März 1910 vergab das Preisgericht zwei erste Preise, davon einen an Hermann Jansen. Sein städtebaulicher Entwurf unter dem Motto In den Grenzen der Möglichkeit enthielt Vorschläge für die Ansiedlung der Bewohner und die Schaffung von Verkehrsverbindungen und Grünflächen. Jansens Planungen wurden teilweise umgesetzt und finden sich noch heute ansatzweise im Stadtbild. In Berlin-Dahlem führten seine Planungen zu der dortigen Mischung von Wohn- und Wissenschaftsflächen.

Hermann Jansen gewann 1929 den von der türkischen Regierung beschränkt auf führende Städtebauer Deutschlands und Frankreichs ausgeschriebenen Wettbewerb für die Neugestaltung der türkischen Hauptstadt Ankara.[2] In Madrid war er an den Planungen zur Verlängerung des Paseo de la Castellana nach Chamartín beteiligt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Figge-Hagen: Hermann Jansen 60 Jahre. In: Deutsche Allgemeine Zeitung, Jg. 68 (1929) Nr. 240 Morgenausgabe vom 28. Mai 1929
  2. Erfolg eines deutschen Städtebauers in der Türkei. In: Deutsche Allgemeine Zeitung, Jg. 68 (1929) Nr. 229 Abendausgabe vom 21. Mai 1929

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