Hermann Östrich

Hermann Östrich

Hermann Östrich (* 30. Dezember 1903 in Beeckerwerth; † 2. April 1973 in Paris) war ein deutsch-französischer Ingenieur. Er war als Angestellter von BMW und später der SNECMA wesentlich an der Entwicklung von Strahltriebwerken beteiligt.

Nach der Schule studierte Östrich an den Universitäten Hannover und Berlin. Nach seinem Studium ging er zunächst 1926 zur Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt, wo er bis zu seinem Wechsel 1935 zu den Brandenburgischen Motorenwerken blieb. 1936 gingen diese Werke an BMW.

1937 promovierte Östrich in Berlin und wurde Oberingenieur bei BMW, 1938 auch Handlungsbevollmächtigter. Im Zuge der Neuentwicklung von Strahltriebwerken begann Östrich mit der Forschung auf diesem Gebiet. 1939 wurde er zum Leiter der Entwicklung von Strahltriebwerken im BMW-Werk Berlin-Spandau bestellt. Seine Entwicklungen führten schließlich zum BMW 003-Triebwerk. 1940 erhielt Östrich Prokura, 1943 wurde Abteilungsdirektor und übernahm die Leitung der Gasturbinenentwicklung.

Nach dem zweiten Weltkrieg geriet Östrich zunächst in Gefangenschaft und wurde längere Zeit zu technischen Fragen verhört. Schließlich wurde ihm ein Arbeitsangebot in den USA unterbreitet, das er ablehnte.

Östrich entschloss sich jedoch einen Vertrag mit einer fünfjährigen Laufzeit des französischen Luftfahrtministeriums anzunehmen, der bei der französischen Snecma ausgeführt werden sollte. Er leitete dort eine Entwicklungsgruppe von 120 Mann. Er ging deswegen 1946 nach Decize, wo er offiziell bei der 100%-tigen SNECMA Tochter Aeroplanes Voisin arbeitete. Östrich und sein Team arbeiteten an der Weiterentwicklung des ATAR 101 (ATAR=Atelier Aéronautique de Rickenbach). 1948 erwarb er die französische Staatsbürgerschaft und 1950 stieg er zum technischen Direktor der SNECMA auf.

Für seine Verdienste um die Entwicklung des Atar-Triebwerkes wurde er 1962 zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen.


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