Hevea brasiliensis

Hevea brasiliensis
Kautschukbaum
Kautschukbaum (Hevea brasiliensis), dreiteilige Laubblätter.

Kautschukbaum (Hevea brasiliensis),
dreiteilige Laubblätter.

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Unterfamilie: Crotonoideae
Gattung: Hevea
Art: Kautschukbaum
Wissenschaftlicher Name
Hevea brasiliensis
(Willd. ex A.Juss.) Muell. Arg.
Kautschukbaum-Plantage in Phuket, Thailand.
Illustration.
Samen.
Latexgewinnung.

Der Kautschukbaum (Hevea brasiliensis, Syn.: Siphonia brasiliensis A.Juss.) – manchmal auch Gummibaum genannt – ist eine Pflanzenart in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Er erlangte große wirtschaftliche Bedeutung, weil der Saft des Kautschukbaumes (bekannt als Latex) für die Herstellung von Gummi verarbeitet werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Verbreitung

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Ursprünglich war das Vorkommen auf das tropische Amazonasbecken beschränkt. Die Indianer nannten die Pflanze auch "ca-hu-chu", was soviel wie "weinendes Holz" bedeutet. Im 15. Jahrhundert berichteten die Portugiesen zuerst von Latex und erkannten die positiven Eigenschaften, wie zum Beispiel die Möglichkeit, wasserdichte Kleidung durch Beschichtung mit dem dickflüssigen Saft herzustellen, ähnlich dem Tapa-Rindenbaststoff aus Polynesien. Nach der Entdeckung des Herstellungsverfahrens von Gummi (Vulkanisation) im Jahr 1839 erhöhte sich die Nachfrage enorm und führte in der Amazonasregion um Manaus und Belém zu einem Kautschukboom.

Brasilien hielt das Weltmonopol über Jahrzehnte, auch nachdem in den afrikanischen Tropen Naturkautschuk gewonnen wurde. Nach mehreren missglückten Versuchen anderer gelang es 1876 dem Abenteurer Henry Wickham im Auftrag des britischen India Office und der Königlich Botanischen Gärten von Kew bei London, den Samen außer Landes zu bringen. In den ostasiatischen Gebieten der Straits Settlements entstanden nach verschiedenen Rückschlägen in den 1890er Jahren die ersten Plantagen, die ihre Produkte ab 1905 auf den Weltmarkt brachten. Bald verdrängte britischer Kautschuk aus Malaya den brasilianischen vom Weltmarkt, und Großbritannien übte eine Monopolstellung über den weltweiten Kautschukhandel aus.

In der heutigen Zeit wird der Baum vor allem im sogenannten Kautschukgürtel (ungefähr 30° nördliche Breite bis 30° südliche Breite) angepflanzt. Die drei größten Produktionsländer sind Thailand, Indonesien und Malaysia. Die brasilianischen Bestände sind dagegen aktuell stark von der Südamerikanischen Blattfallkrankheit bedroht, einer Erkrankung, die durch den parasitären Pilz Microcyclus ulei ausgelöst wird.

Beschreibung

Hevea brasiliensis ist ein Baum, der Wuchshöhen von etwa 20 bis 40 Meter und Stammdurchmesser von ungefähr 35 Zentimetern erreicht. Das Kern- und das Splintholz ist gelblich und riecht in frischem Zustand unangenehm. Die Borke ist hellgrau. Die Verzweigung ist gleichmäßig und die Äste stehen mehr oder weniger aufrecht. Die Rinde der Zweige ist glatt. Die gestielten Laubblätter sind dreiteilig. Die Blättchen sind dunkel bis hellgrün, mit einer markanten Nervatur, 7 bis 20 (bis 25) lang und 3 bis 8 (bis 10) cm breit. Die Blattstiele sind 6 bis 20 (selten bis zu 30) cm lang. Das mittlere Blättchen ist länger als die seitlichen. Jedes Jahr bildet der Kautschukbaum seine Blätter neu. Die Nebenblätter sind lanzettlich und etwa 1 mm lang.

Direkt unter der Ansammlung von Laubblättern am Ende der Zweige wird ein bis zu 20 cm langer Blütenstand gebildet mit 0,5 mm langen Hochblättern. Hevea brasiliensis ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Blüten besitzen einen 1 mm langen Kelch und zwei Kreise mit je fünf Staubblättern die zu einer 1,5 mm hohen Säule verwachsen sind. die ungefähr 1 cm lang sind. Die weiblichen Blüten besitzen einen etwa doppelt so großen Kelch als die männlichen; der Fruchtknoten ist fast kugelig; der Griffel ist 0,3 mm lang.

Die Frucht ist etwa 4 × 4,5 cm groß. Die eiförmigen bis zylindrischen Samen sind 2,3 × 1,5 cm groß, hellgrau mit dunkler grauen Flecken oder Streifen.

Nutzung

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Ernte

Nach etwa fünf bis sechs Jahren ist die Nutzpflanze alt genug für die Gewinnung des so genannten Naturkautschuks. Durch das Aufschneiden der Baumrinde mit einem speziellen Messer in spiralförmig zulaufenden Schnitten fließt es außerhalb des Phloem nach unten und wird in kleinen Eimern aufgefangen.

Nachnutzung

Im Alter von etwa 25 Jahren stellt der Baum die Produktion von Latex ein, so dass der Baum gefällt und durch neue Pflanzen ersetzt werden muss. Das dabei anfallende Holz (~50 Mio. m³ pro Jahr) liegt mit seinem hellen, warmen Farbton im Trend und wird dank seiner hohen Härte (~6,2 nach Brinell und damit deutlich härter als zum Beispiel Buche (~4,1), Ahorn (~4,7) oder Eiche (~4,3)) und seiner Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeitsschwankungen mehr und mehr auch für den Möbelbau eingesetzt. Die in Monokultur angebauten Pflanzen machen in manchen Ländern, wie zum Beispiel Malaysia, schon einen Großteil des Möbelholzes aus. Das Holz wird auch zu Spielzeug verarbeitet oder findet ebenso im Musikinstrumentenbau Verwendung.

Quellen

  • A. Radcliffe-Smith: Euphorbiaceae in Flora Zambesiaca, Volume 9 Part 4, 1996. Online. (engl.)

Weblinks


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