Hexachlorbenzen

Hexachlorbenzen
Strukturformel
Strukturformel Hexachlorbenzol
Allgemeines
Name Hexachlorbenzol
Andere Namen
  • HCB
  • Perchlorbenzol
Summenformel C6Cl6
CAS-Nummer 118-74-1
Eigenschaften
Molare Masse 284,76 g·mol–1
Aggregatzustand

fest (kristallines Pulver)

Dichte

2,049 g/cm3[1]

Schmelzpunkt

229,5 °C[1]

Siedepunkt

322,2 °C[1]

Löslichkeit

in Wasser unlöslich; gut löslich in Benzol, Diethylether

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig Umweltgefährlich
Giftig Umwelt-
gefährlich
(T) (N)
R- und S-Sätze R: 45-48/25-50/53
S: 53-45-60-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Hexachlorbenzol (HCB) ist ein farbloses, kristallines Pulver, das durch Chlorierung von Benzol in Gegenwart von Katalysatoren wie Eisen(III)-chlorid (FeCl3), bei über 230 °C in der Flüssig- oder der Gasphase bzw. durch thermische Zersetzung von HCH (Hexachlorcyclohexan, siehe Lindan) in Gegenwart von Chlor gewonnen wird.

Verwendung

Es wurde früher als Trockenbeizmittel gegen Pilzerkrankungen bei Getreide eingesetzt. Seit 1981 ist Hexachlorbenzol in Deutschland als Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen. Es gehört zu den Stoffen, die durch die Stockholmer Konvention weltweit verboten wurden (siehe auch „dirty dozen“).

Erkrankungen

Grund für das Verbot war, dass verschiedene Erkrankungen mit der Aufnahme von HCB in Zusammenhang gebracht werden konnten. So trat bei etwa 4.000 Menschen in der Osttürkei nach Verzehr von aus Saatgut hergestelltem Brot eine Porphyria cutanea tarda auf. Dort trat ebenso die sogenannte Pembe Yara oder pink disease auf, die bei Kleinkindern eine Mortalitätsrate von 95 % aufwies und mit Durchfall, Fieber und haut- bis rosafarbenen Papeln an Handrücken, Fingeroberseite und Handgelenk, manchmal auch an den Füßen und Beinen, begann. In der Folge entwickelten sich subkutane Abszesse, Lungeninfiltrate, eine Vergrößerung der Leber und eine hypochrome Anämie. Die Krankheitsdauer betrug im Falle einer Genesung gut ein bis zwei Monate.[3]

Quellen

  1. a b c Eintrag zu Hexachlorbenzol in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 9.12.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 118-74-1 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. Inchem „Hexachlorobenzene“ (engl.)

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