Hilpoltstein

Hilpoltstein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hilpoltstein
Hilpoltstein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hilpoltstein hervorgehoben
49.18333333333311.183333333333380
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Roth
Höhe: 380 m ü. NN
Fläche: 91,42 km²
Einwohner:

13.327 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91161
Vorwahlen: 09174 Hilpoltstein
09177 Oberrödel, Unterrödel, Zell
09179 Meckenhausen
Kfz-Kennzeichen: RH (alt: HIP)
Gemeindeschlüssel: 09 5 76 127
Stadtgliederung: 49 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstr. 1
91161 Hilpoltstein
Webpräsenz: www.hilpoltstein.de
Bürgermeister: Markus Mahl (SPD)
Lage der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth
Nürnberg Landkreis Nürnberger Land Landkreis Fürth Schwabach Landkreis Ansbach Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Soos Abenberger Wald Dechenwald Heidenberg Forst Kleinschwarzenlohe Büchenbach Georgensgmünd Kammerstein Schwanstetten Rednitzhembach Rohr (Mittelfranken) Rohr (Mittelfranken) Roth Thalmässing Wendelstein (Mittelfranken) Spalt Röttenbach (Landkreis Roth) Hilpoltstein Heideck Greding Allersberg Abenberg Landkreis EichstättKarte
Über dieses Bild

Hilpoltstein ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Roth und liegt etwa 30 Kilometer südlich von Nürnberg, unweit des Rothsees. Als eigentliche Begründer des „oppidum in Lapide“ um 1280 gelten Heinrich von Stein und sein Sohn Hilpolt I. aus dem Geschlecht der Herren von Stein.

Inhaltsverzeichnis

Ortsteile

Die politische Gemeinde Hilpoltstein besteht offiziell[2] aus den 49 Ortsteilen (in Klammern: Einwohner):

  • Altenhofen (115)
  • Auhof (269)
  • Auholz
  • Aumühle
  • Bischofsholz (42)
  • Eibach (56)
  • Federhof (16)
  • Fuchsmühle
  • Grauwinkl (110)
  • Hagenbuch (75)
  • Lay (101)
  • Lochmühle bei Heuberg
  • Lochmühle bei Oberrödel
  • Löffelhof
  • Lösmühle
  • Marquardsholz (408)
  • Meckenhausen (1102)
  • Meilenbach
  • Mindorf (130)
  • Minettenheim (39)
  • Mörlach (163)
  • Oberrödel (47)
  • Patersholz (104)
  • Paulusmühle
  • Pierheim (90)
  • Riedersdorf (18)
  • Rothenmühle
  • Schweizermühle
  • Seitzenmühle
  • Sindersdorf (124)

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Bevölkerung
1970 9.002
1990 10.781
2000 12.471
2006 13.185

Politik

Der Stadtrat von Hilpoltstein besteht aus 24 Stadträten:

  • CSU, 11 Sitze
  • SPD, 7 Sitze
  • FW, 6 Sitze

Geschichte

Die Anfänge der Burgruine Hilpoltstein und der Stadt reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück, im 13. und 14. Jahrhundert war die Burg Sitz der Herren von Stein. Im Jahr 1354 wurden Hilpoltstein die Stadtrechte verliehen. Schweiger von Gundelfingen verkaufte zwei Jahre darauf Burg und Stadt Hilpoltstein an die Wittelsbacher Herzöge Stephan, Johann und Friedrich, bei der Teilung des Herzogtums kam Hilpoltstein dann an Bayern-Ingolstadt. Anno 1392 bestätigte Herzog Stephan die Stadtrechte.

Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut baute 1473 in Hilpoltstein eine Kirche und den „Traidkasten“ an der Burg, der heute als „Haus des Gastes“ genutzt wird. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg im Jahr 1505 wurde Hilpoltstein dem Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeschlagen. 1542 wurde Hilpoltstein zusammen mit Heideck und Allersberg für 36 Jahre an die Freie Reichsstadt Nürnberg verpfändet. Herzog Philipp Ludwig löste die Ämter Hilpoltstein, Heideck und Allersberg wieder aus und vermachte sie zusammen mit Sulzbach seinem Bruder, Pfalzgraf Ottheinrich II.. Dieser wiederum gab Burg und Herrschaft von Hilpoltstein seiner Gemahlin Dorothea Maria als Witwensitz. Nach seinem Tod und dem Umbau der Burg traf die verwitwete „erlauchte Pfalzgräfin“ im Jahr 1606 in Hilpoltstein ein, dies ist heute der Anlass für das alljährliche Burgfest. Im Jahr 1615 setzte Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg seinen Bruder Johann Friedrich in das Deputat Hilpoltstein ein.

Nach dem Tod von Dorothea Maria 1639 verfiel die Burg, nach dem Tod Johann Friedrichs verlor Hilpoltstein zudem seine Funktion als Residenzstadt. Im Jahr 1799 wird Hilpoltstein dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen. Mehr als sechzig Jahre danach, 1862, wurde das Bezirksamt Hilpoltstein errichtet, der aus dem Bezirksamt entstandene Landkreis Hilpoltstein bestand von 1939 bis 1972. Mit der Gemeindegebietsreform wurde Hilpoltstein 1972 eine Großgemeinde. 47 Dörfer und Weiler wurden eingemeindet.

Hilpoltstein entwickelte sich zum Unterzentrum, erfüllt aber viele Funktionen eines Mittelzentrums. Am 2. September 2006 stellte eine Lokomotive vom Typ ES 64 U4 mit 357 km/h einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord für konventionelle Elektrolokomotiven im Gebiet der Stadt Hilpoltstein auf Höhe der Autobahn-Raststätte Hilpoltstein an der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt auf.

Bedeutende Erfindungen

In Hilpoltstein wurde der Elsbett-Motor erfunden, der mit Rapsöl betrieben wird.

Landeszentrale des LBV

In Hilpoltstein befindet sich die Landeszentrale des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (kurz LBV).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Panoramabild Hilpoltsteins, Blick von der Burg
Panoramabild Hilpoltsteins, Blick von der Burg
Burg und Traidkasten
Rathaus Hilpoltstein

Sehenswürdigkeiten

  • Burgareal
    • begehbare Burgruine
    • Traidkasten, heute Haus des Gastes mit Touristinformation, VHS
  • Mittelalterlich geprägte Bürgerstadt
    • Stadtmauer
    • Stadtkirche St. Johannes der Täufer von 1473, neues Langhaus von 1732, reich barockisiert
    • Rathaus, 1417 als Handelshaus erbaut
    • Chorherrenhaus von 1491
    • Anwesen Schwarzes Ross, Gasthof, romanische Kellergewölbe, hochmittelalterliche Stadtbefestigung mit Wehrgang, Fachwerkbauten des 16. Jahrhunderts und Baureste einer Brauerei aus der Renaissancezeit
    • Museum Schwarzes Ross: altes Handwerk, Stadtgeschichte, historische Braustätte
    • etliche alte Bürgerhäuser, teilweise Fachwerk
  • Adelsviertel
    • Jahrsdorfer Haus, Edelsitz der Jahrsdorfer von 1523
    • Residenz, erbaut 1618 bis 1624, wurde im Jahr 2010-2011 saniert, jetzt ist die Stadtbücherei und das Kulturzentrum in der Residenz.

Musik

  • Die Stadt Hilpoltstein hat mit der Stadtkapelle Hilpoltstein eine der ältesten musikalischen Vereinigungen Deutschlands mit einer nachgewiesenen Tradition seit 1552.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Frühlingskonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein im April
  • Mittelalterfest im Mai
  • Katastrophenturnier im Mai
  • Standkonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein am Abend vor Fronleichnam
  • Kellerfest der Stadtkapelle Hilpoltstein am 3. Sonntag im Juni
  • Challenge Roth: Triathlon am 1. Sonntag im Juli
  • Rock hinter der Burg
  • Burgfest am ersten Wochenende im August
    • Freitag: Zapfenstreich, Eröffnung am Marktplatz, Bierprobe im Festzelt, Festzeltbetrieb
    • Samstag: Burgfest-Trödelmarkt in der Altstadt, Sautrogrennen am Stadtweiher, Festzeltbetrieb
    • Sonntag: Weckruf der Turmbläser, Burgfestlauf, Standkonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein, Einzug der Pfalzgräfin auf den Marktplatz, historisches Festspiel am Marktplatz, Historischer Festzug durch die Altstadt zum Festplatz, Festzeltbetrieb
    • Montag: Traditioneller Frühschoppen, Kindernachmittag, Festzeltbetrieb, Brillanthochfeuerwerk
  • KultTour im September/Oktober
  • Drachenfest am letzten Septemberwochenende
  • Weihnachtsmarkt mit Adventskonzert am ersten Advent

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bildung

Gewerbegebiete

Folgende Gewerbegebiete sind vorhanden: Gewerbegebiet am Kränzleinsberg, Gewerbegebiet an der Autobahn 9.

Medien

Es gibt zwei Tageszeitungen, die über Hilpoltstein und die nähere Umgebung berichten:

Persönlichkeiten

  • Jacob Paix (1556-ca.1623), Organist, Komponist, Herausgeber von Musik
  • Johann Christoph Sturm (1635-1703), Astronom und Mathematiker
  • Carl Haller von Hallerstein (1774–1817), Architekt und Archäologe
  • Franz Kerl (1873-1956), Heimatforscher und Hobbyarchäologe; Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (1955)
  • Y-Titty (Philipp Laude, Matthias Roll und Oguz Yilmaz)

Literatur

  • Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein. Lassleben, Kallmünz 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Historischer Atlas von Bayern. Teil Franken. Reihe 1, 24).
  • Ernst Wurdak: Das Hilpoltsteiner Land, altes Grenzland mitten in Bayern. In: Arno Guder (Redaktion): Hilpoltstein feiert. Festschrift zum Stadtjubiläum 1992. Hilpoltstein 1992.
  • Thomas Platz: Ausgrabungen auf der Burg Hilpoltstein, Gde. Hilpoltstein, Lkr. Roth, Mittelfranken. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Gesellschaft für Archäologie in Bayern (Hrsg.): Das archäologische Jahr in Bayern 1989. Theiss, Stuttgart 1990, S. 181–183.
  • Amt für Kultur und Tourismus (Hrsg.): Burgruine Hilpoltstein. Ein kleiner geschichtlicher Überblick. Stadt Hilpoltstein, Hilpoltstein 1996.
  • Thomas Platz: Hilpoltstein vom Frühmittelalter bis zur frühen Neuzeit. Archäologische, baugeschichtliche und historische Aspekte zur Entwicklung einer mittelfränkischen Burg und Stadt Dr. Faustus, Büchenbach 2000, ISBN 3-933474-05-1 (Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands. Band 12).

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20110920/221539&attr=OBJ&val=1488

Weblinks

 Commons: Hilpoltstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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