Hirschlach

Hirschlach
Hirschlach
Wappen von Hirschlach
Koordinaten: 49° 11′ N, 10° 41′ O49.18055555555610.677777777778422Koordinaten: 49° 10′ 50″ N, 10° 40′ 40″ O
Höhe: 422 m
Einwohner: 137 (31. Okt. 2009)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91732
Vorwahl: 09826
Hirschlach (Bayern)
Hirschlach

Lage von Hirschlach in Bayern

St.-Johannis-Kirche Hirschlach

Hirschlach ist ein Stadtteil der Stadt Merkendorf im Landkreis Ansbach in Mittelfranken.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort, am nördlichen Rande des Naturschutzgebietes Wiesmet gelegen, wurde in einer Urkunde des Klosters Heilsbronn an die Herren von Hirschlach erstmals 1208 erwähnt. Es wurde dort als Hirzlachen erwähnt. Die Urkunde wurde bei der Dorferneuerung 2002 aufgefunden. Dort wurde der Abt Friedreich von Hirschlach genannt. Papst Innozenz IV. bestätigte dem Kloster Heilsbronn 1249 Besitzungen in Hirschlach. Die Herren von Hirschlach besaßen eine Burgkapelle, die als Dorfkirche genutzt worden sein könnte. Die Herren von Hirschlach übernahmen die Kapelle von den Herren von Muhr und den Herren von Oettingen. Sie steht heute nicht mehr. 1447 wurde der Grundstein der St.-Johannis-Kirche gelegt. Der Ort übernahm die Lehren von Martin Luther und löste sich so vom katholischen Bistum Eichstätt - nur ein Hof blieb eichstättisch. Im Jahre 1596 brannten neun Höfe vollständig ab. Der Ort blieb im Dreißigjährigen Krieg weitgehend verschont.

Unter ihrem letzten Bürgermeister Johann Reinwald wurde von 1966 bis 1970 in der Gemeinde Hirschlach die Flurbereinigung durchgeführt. Mit Beschluss des Gemeinderates und der Regierung von Mittelfranken vom 7. April 1978 kamen Hirschlach und Neuses am 1. Mai 1978 im Zuge der Gemeindegebietsreform zu Merkendorf und vom aufgelösten Landkreis Gunzenhausen zum vergrößerten Landkreis Ansbach.

Neben der evangelisch-lutherischen Kirche steht das ehemalige Schulhaus. Das Gemeindehaus und das ehemalige Hirtenhaus wurden abgebrochen. Seit dem Jahr 2006 gibt es eine Dorferneuerung in Hirschlach. In Neuses wurde sie 2006 feierlich abgeschlossen.

In Hirschlach gibt es eine Biogasanlage, die von zwei Privatmännern betrieben wird.

Gemeinde Hirschlach

Die ehemalige Gemeinde Hirschlach bestand aus den Orten Hirschlach und Neuses.

Neuses ist fast so groß wie sein Nachbarort Hirschlach und hat eine ähnliche Geschichte. Im Dreißigjährigen Krieg brannten die fünf heilsbronnischen Höfe ab.

Bürgermeister bis zur Eingemeindung in die Stadt Merkendorf 1978

  • 1854: Michael Hahn, Hirschlach (Ortsvorsteher)
  • 1877: Georg Beyßer, Hirschlach (Ortsvorsteher)

Ab 1894 werden als Bürgermeister genannt:

  • 1894–1912: Michael Hahn, Hirschlach
  • 1912–1924: Georg Höger, Hirschlach
  • 1924–1945: Johann Reinwald, Hirschlach
  • 1945–1947: Michael Gesell, Neuses
  • 1947–1949: Karl Beyser, Hirschlach (er verunglückte am 27. Juni 1949 tödlich)
  • 1949–1966: Johann Rück, Hirschlach
  • 1966–1978: Johann Reinwald, Hirschlach

Kirche

Hirschlach ist eine eigenständige Kirchengemeinde, wird aber von Merkendorf aus verwaltet. Neben der Kirche gibt es einen eigenen Friedhof. Die Einwohner von Hirschlach sind evangelischen Glaubens.

Ortsteile

Die Gemeinde Hirschlach bestand bis 1978 aus folgenden Orten:

  • Hirschlach
  • Neuses

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Hirschlach

  • 1910: 231 Einwohner[1]
  • 1933: 188 Einwohner
  • 1939: 180 Einwohner[2]
  • 1991: 163 Einwohner[3]
  • 2006: 145 Einwohner[4]
  • 2008: 135 Einwohner[5]
  • 2009: 137 Einwohner[6]

Wappen

Die Gemeinde führte seit 1956 bis zu ihrer Auflösung ein eigenes Wappen: „In Rot auf goldenem Rasen ein springender Hirsch.“[7]

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Hirschlach-Neuses
  • Landfrauen Hirschlach-Neuses

Regelmäßige Veranstaltungen

Hirschlach feiert seine Kirchweih immer am Sonntag nach St. Johannis mit einem Festgottesdienst am Morgen und einer Kirchweihserenade am Abend. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Hirschlach veranstaltet jährlich in den Sommermonaten ein Gemeindefest für Hirschlach und Neuses um die St. Johannis-Kirche Hirschlach.

Verkehr

Der Ort liegt an der Kreisstraße AN 59, die zur Staatsstraße 2411 bei Ornbau führt und über Heglau zur B 13. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Neuses vorbei nach Triesdorf Bahnhof.

Literatur

  • Stadt Merkendorf: 800 Jahre Hirschlach-Neuses 1208 - 2008. Hirschlach 2008.
  • Wilhelm Koch, Heinrich Helmreich: Die ehemalige Gemeinde Hirschlach. In: Merkendorf - Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland. Merkendorf 1988, S. 342–344.

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen des Bezirksamtes Gunzenhausen um 1900
  2. Verwaltungsgeschichte des Landkreises Gunzenhausen
  3. Karl Huber: Gemeindedaten zum 1. Januar 1991. In: Festschrift zur Einweihung des Rathauses und des Krautbrunnens - Stadt Merkendorf - 25. Oktober 1991. Merkendorf 1991, S. 22.
  4. Fränkische Landeszeitung vom Montag, 4. Dezember 2006: „Stetiges Wachstum“
  5. Fränkische Landeszeitung vom Montag, 1. Dezember 2008: „Schulden nehmen ab“
  6. Fränkische Landeszeitung vom Montag, 30. November 2009: „Mehr Bürger - weniger Babys“
  7. Wilhelm Koch, Heinrich Helmreich: Die ehemalige Gemeinde Hirschlach." In: Stadt Merkendorf - Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland. Merkendorf 1988, S. 344.

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