Hochschul-Informations-System

Hochschul-Informations-System
HIS Hochschul-Informations-System GmbH
Rechtsform gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1969
Sitz Hannover
Leitung Martin Leitner (Geschäftsführer)
Mitarbeiter 329 (31. Dezember 2010)[1]
Umsatz 24 Mio. Euro (2010)[1]
Branche Software für, Sozialforschung rund um und Beratung von Hochschulen
Website www.his.de
Hauptsitz der HIS GmbH im Anzeiger-Hochhaus

Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH mit Sitz in Hannover unterstützt die Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister bei deren Aufgabenerfüllung.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

HIS wurde 1969 von der VolkswagenStiftung als gemeinnützige Einrichtung gegründet und 1975 von Bund und Ländern als Gesellschafter übernommen. Die Träger und Finanziers von HIS sind Bund und Länder: Der Bund hält ein Drittel, die Gesamtheit der Länder zwei Drittel des Gesellschaftskapitals. HIS ist als Bestandteil des deutschen Hochschulsystems konzipiert. Hierdurch soll ein langfristiges, kontinuierlich verfügbares und nicht an Gewinninteressen ausgerichtetes Leistungsangebot gewährleistet werden.

Der Schwerpunkt liegt auf:

  • Softwarehaus für die Hochschulverwaltungen im Bereich der Hochschul-IT
  • Aktivitäten im Sektor Hochschulforschung in Form von sozialempirischen Untersuchungen und anderen Expertisen
  • Aktivitäten im Bereich Hochschulentwicklung mit den zentralen Themenfeldern Hochschulorganisation und Hochschulbau

Die HIS GmbH besteht aus drei Bereichen.

Hochschul-IT

HIS ist seit 1969 im Bereich der Hochschul-IT tätig und ist als Softwarehaus der Hochschulverwaltungen Marktführer bei Hochschul-Management-Systemen. Von der Zulassung über die Studenten- und Prüfungsverwaltung und Module für Lehre, Studium, Forschung bis hin zur Finanz- und Sachmittelverwaltung, Kosten- und Leistungsrechnung sowie der Personal- und Stellenverwaltung bildet HIS den gesamten Softwarebedarf der Hochschulen im Bereich des studentischen Lebenszyklus und des Managements personeller und sächlicher Ressourcen ab.

Unter Nutzung von umfassendem Know-how über hochschultypische Entscheidungs-, Arbeits- und Organisationsstrukturen berät HIS deutsche Hochschulen technisch und verwaltungsfachlich in Hard- und Softwarefragen. Neben Bereitstellung und Implementierungsbegleitung für Software bietet HIS den Hochschulen ergänzende Leistungen für Wartung, Pflege, Fehlerbereinigung, Schulung und Einsatzunterstützung im Echtbetrieb an.

Die Kernkomponenten des integrierten HIS-Online-Portals in den Bereichen Zulassung (QISZUL), Studentenverwaltung (QISSOS) und Prüfungsverwaltung (QISPOS) sowie Lehre, Studium, Forschung (LSF) bieten eine serviceorientierte, webbasierte Basisarchitektur. QIS steht dabei für Qualitätssteigerung der Hochschulverwaltung im Internet durch Selbstbedienung. Dieser Weg wird mit der neuen integrierten Software-Generation HISinOne fortgesetzt.

HIS-Institut für Hochschulforschung

Das HIS-Institut für Hochschulforschung stellt Informationen, Analysen und Expertisen für das Hochschulwesen bereit und bringt mittels Beratung und Moderation innovative Entwicklungen voran. Basis für die analytische Tätigkeit bieten sozialempirische Untersuchungsmethoden. Expertisen werden auf der Grundlage damit gewonnener Erkenntnisse erstellt. Hochschulen und Ministerien werden bei der Einführung neuer Steuerungsmodelle und Berichtssysteme durch Konzeptbildung, Beratung und Moderation von Entscheidungsprozessen unterstützt.

Damit werden der Wissenschaftsadministration und den Hochschulen zum einen wichtige Entscheidungsgrundlagen für eine zukunftsorientierte Planung und Ausgestaltung verfügbar gemacht. Zum anderen werden sie auch bei der Umsetzung von Reformvorhaben beraten und begleitet.

Das HIS-Institut für Hochschulforschung verfügt über eine umfangreiche Datenbasis beispielsweise zum Bildungsverhalten von Studienberechtigten, Studierenden und Hochschulabsolventen sowie über hohe Analysekompetenz. Auf dieser Grundlage stellt es Wissenschaftsministerien und Hochschulen flexibel steuerungs- und planungsrelevante Informationen zur Verfügung.

Wichtige Projekte des HIS-Instituts für Hochschulforschung sind beispielsweise die DSW-Sozialerhebung, eine alle drei Jahre stattfindende Sozialerhebung der Studierendenschaft im Auftrag des Deutschen Studentenwerkes oder die Mitarbeit am indikatorengestützten Bericht „Bildung in Deutschland“ im Auftrag der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Gemeinsam mit der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover bietet das HIS-Institut für Hochschulforschung erstmalig zum Wintersemester 2010/2011 einen Masterstudiengang Wissenschaft und Gesellschaft mit 25 Studienplätzen an.[2]

Hochschulentwicklung

Der Unternehmensbereich Hochschulentwicklung der HIS GmbH unterstützt die Hochschulen durch Fach- und Prozessberatung bei Planungs-, Steuerungs- und Organisationsaufgaben. Arbeitsschwerpunkte bilden die Themenfelder Hochschulmanagement, Hochschulinfrastruktur und Bauliche Hochschulentwicklung.

Die HIS GmbH unterstützt die staatliche Hochschul- und Finanzpolitik bei der Entwicklung von Strategien für den Hochschulsektor. Einen thematischen Schwerpunkt bildet die Politikberatung, durch welche bauliche und finanzielle Ressourcen gebündelt, hochschul- und forschungsfreundliche Regelwerke gestaltet und der Zusammenhang von Organisation, Bau/Infrastruktur und Ressourcen im Hochschulwesen optimiert werden sollen.

Mit seinem vielfältigen Know-how zu hochschultypischen Entscheidungs-, Arbeits- und Organisationsstrukturen ist es Aufgabe von HIS, Hochschulen bei der Restrukturierung und Optimierung von Verwaltungsprozessen und Organisationsstrukturen zu beraten und bei der Umsetzung ggf. eine aktive Rolle einzunehmen.

1986 übernahm HIS die Aufgaben des damals aufgelösten Zentralarchivs für Hochschulbau. Seither gehören Themenstellungen der Bau- und Ressourcenplanung zum Kern des HIS-Arbeitsfelds. In der Satzung der HIS GmbH ist die Erarbeitung von "Grundlagen für den Hochschulbau" verankert. Der Arbeitsbereich Bauliche Hochschulentwicklung erstellt vor allem bauliche Entwicklungsplanungen für Hochschulen: Im Mittelpunkt stehen dabei die Ermittlung des Flächenbedarfs von Hochschuleinrichtungen und die daraus resultierenden Konsequenzen für die zukünftige Unterbringung.

Kritik

In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 28. Januar 2008, der sich kritisch gegenüber Hochschul-Management-Softwaresystemen äußert, wurden Probleme der Software HISQIS, die zur Verwaltung von Creditpoints für Bachelor- und Masterstudenten eingesetzt werden kann, an der Universität Passau beschrieben. [3] Die Universität Passau reagierte mit einer Pressemitteilung, in der große Zufriedenheit mit der eingesetzten Software zum Ausdruck kommt. Die Probleme seien angesichts 70.000 verwalteter Prüfungen und fast 520.000 Seitenzugriffen im Zeitraum von drei Monaten sehr selten und dabei „praktisch nie auf die Software zurückzuführen“. [4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Jahresbericht 2010
  2. Studiengang „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Leibniz Universität Hannover und der HIS GmbH akkreditiert, Pressemitteilung der HIS GmbH vom 30. September 2010, abgerufen am 7. Oktober 2010
  3. „Chaos auf dem Campus“, Bericht der Süddeutschen Zeitung über gravierende Mängel der Software HISQIS
  4. „Jährlich werden über 70.000 Prüfungen über HISQIS verwaltet - fast 520.000 Online-Zugriffe in drei Monaten“, Pressemitteilung der Universität Passau über die Zufriedenheit mit der Software HISQIS

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