Hochschulpolitik

Hochschulpolitik
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Bildungspolitik ist Politik, die auf Gestaltung, Legitimation und Administration des Bildungswesens zielt.

Inhaltsverzeichnis

Bildungspolitik in Deutschland

Karikatur des Simplicissimus zur bayrischen Bildungspolitik 1909

Zur Bildungspolitik gehört in Deutschland die Verwaltung der Schulen und Hochschulen, die im Wesentlichen auf Länderebene von den Kultusministerien wahrgenommen wird.

Laut Grundgesetz ist die Bildungspolitik Sache der Bundesländer (Kulturhoheit). Dies hat dazu geführt, dass sich die Schulsysteme in Deutschland teilweise stark zwischen den Bundesländern unterscheiden. Durch die regelmäßigen Kultusministerkonferenzen wird allerdings versucht, die wichtigsten Dinge einheitlich zu regeln. Dazu gehören unter anderem die Dauer der Schulferien und ihre Terminierung sowie die Aufteilung eines Schuljahres. Unterschiede gibt es allerdings bezüglich der Lehrpläne, Abschlussprüfungen am Gymnasium (siehe auch: Zentralabitur), der Anzahl von Schuljahren (12 oder 13 Jahre), dem Fächerangebot, den Schultypen (siehe auch: Gesamtschule) und beim Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule (siehe auch: Orientierungsstufe). Teilweise gibt es aber auch innerhalb eines Bundeslandes Unterschiede: So wird im größten Teil Baden-Württembergs als erste Fremdsprache Englisch unterrichtet, nur entlang der Grenze zu Frankreich, Französisch.

Ähnlich sieht es bei den Hochschulen aus: Unterschiede gibt es hier insbesondere bezüglich der Finanzierung und möglicher Studiengebühren. In diesem Bereich, der Hochschulbildungspolitik, wurden Versuche des Bundes, sich in die Bildungshoheit der Länder einzumischen, in den vergangenen Jahren nicht zuletzt vom Bundesverfassungsgericht untersagt (siehe z.B. Juniorprofessur). Umstritten bleibt auch, welche Rolle die Europäische Union und ihre Organe in Fragen der Bildungspolitik einnehmen dürfen und wie auf internationaler Ebene angesiedelte Abkommen (z.B. im Europarat) bzw. Absprachen (z.B. durch den Bologna-Prozess) auf die Politik der Länder zurückwirken.

Da die Bundesländer für die Bezahlung der Lehrer und Professoren sowie den Bau der Schulgebäude zuständig sind, spiegeln diese Bereiche oft auch die aktuelle finanzielle Lage des Bundeslandes wider.

Neben der Kultusministerkonferenz dient auch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung der Koordination der Bildungspolitiken der 16 Bundesländer.

Über das 1994 gegründete Centrum für Hochschulentwicklung übt die Bertelsmann-Stiftung erheblichen Einfluss auf die deutsche Bildungspolitik aus.

Der UN-Bildungsbeauftragte Vernor Muñoz übte im Februar 2006 Kritik an der mangelnden Chancengleichheit in der deutschen Bildungspolitik, Bildung sei in Deutschland von sozialer Herkunft abhängig wie in wenig entwickelten Ländern sonst. Muñoz kritisierte auch den Föderalismus in der Bildungspolitik.

Literatur

  • Thomas Barth, Oliver Schöller: Der Lockruf der Stifter. Bertelsmann und die Privatisierung der Bildungspolitik. In: Blätter für deutsche und internationale Politik H.), S.
  • Bernhard Muszynski: Bildungspolitik. (in: G. Weißeno (Hg.): Lexikon der politischen Bildung. Band 1 Didaktik und Schule. Schwalbach 1999. S. 35 ff.) (PDF)
  • Ludwig von Friedeburg, Bildungsreform in Deutschland. Geschichte und gesellschaftlicher Widerspruch, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1989, Taschenbuchausgabe 2002, ISBN 3-518-28615-3
  • Jan Slodowicz: Bildungspolitik und Systemtransformation in Zentraleuropa, VDM, Berlin 2007, ISBN 978-3-8364-2367-0

Siehe auch

Weblinks


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