Hochsichel

Hochsichel
Vysoká Srbská
Wappen von ????
Vysoká Srbská (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Náchod
Fläche: 743 ha
Geographische Lage: 50° 29′ N, 16° 14′ O50.48694444444416.227777777778474Koordinaten: 50° 29′ 13″ N, 16° 13′ 40″ O
Höhe: 474 m n.m.
Einwohner: 255 (28. August 2006)
Postleitzahl: 549 31
Verkehr
Straße: Žďárky - Machov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 3
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Josef Klučka
Adresse: Vysoká Srbská 6
549 31 Hronov 1
Website: www.vysokasrbska.cz

Vysoká Srbská (deutsch Hochsichel) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt neun Kilometer nordöstlich von Náchod an der Grenze zu Polen und gehört zum Okres Náchod.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Vysoká Srbská befindet sich linksseitig des Flusses Židovka auf einem Höhenzug in den nordwestlichen Ausläufern des Heuscheuergebirges. Südöstlich erhebt sich der Borek (552 m).

Nachbarorte sind Bezděkov nad Metují und Nízká Srbská im Norden, Machov in Nordosten, Pod Horou und Nad Horou im Osten, Sedmákovice und Závrchy im Südosten, Přední Zada, Žďárky und Zálesí im Süden, Zlíčko und Hronov im Südwesten, Žabokrky im Westen sowie Petrovičky im Nordwesten.

Geschichte

1254 wurde der Bach Srbská, der später die Bezeichnung Židovka erhielt, als Grenze zwischen den Gütern des Ritters Hron von Náchod und der Herrschaft Police nad Metují festgelegt. Erste urkundliche Erwähnung fand das an diesem Bach gelegene und zum Benediktinerkloster Police gehörige Dorf Malá Srbská bzw. Menší Srbská im Jahre 1406. Dieser Ort verschmolz im Laufe der Jahre mit dem oberhalb gelegenen Vysoká Srbská, das zur Herrschaft Náchod gehörte, zu einem Dorf. Vysoká Srbská wurde erstmals 1394 erwähnt, als der Besitzer der Herrschaft Náchod, Jetřich von Janowitz, das Lehen Vysoká Srbská dem Petr Němec, genannt Žák, verlieh. Am 28. Juli 1494 bestätigte Heinrich von Münsterberg dieses Lehen dem Matěj Šubíř z Chobyně, dessen Nachkommen bis 1636 in Vysoká Srbská nachweislich sind. Nach dem Dreißigjährigen Krieg begann die Rekatholisierung und Vysoká Srbská wurde wiederum der neu errichteten Pfarrei Hronov zugewiesen.

1794 bestand das Dorf aus 45 Häusern und hatte 344 Einwohner. Zugehörig waren noch Sedmákovice mit 45 Einwohnern in 10 Häusern sowie das aus 15 Häusern bestehende Zlíčko, in dem 130 Menschen lebten. Die Schule befand sich in Žďárky. Jedoch errichtete Peter von Biron bald nach Erwerb der Herrschaft Náchod mehrere Dorfschulen, so auch in Vysoká Srbská.

Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurde Vysoká Srbská 1849 zu einer selbstständigen Gemeinde. Ab 1850 gehörte der Ort zum Bezirk Braunau und kam 1855 zum Bezirk Politz. Zwischen 1868 und 1938 war Vysoká Srbská erneut dem Bezirk Braunau (Broumov) zugeordnet. 1869 wurde im Zuge des Grenzvertrages zwischen Preußen und Österreich auch die strittige Grenze bei Hochsichel festgelegt. Nachdem zwischen 1873 und 1875 die Eisenbahn von Choceň nach Broumov errichtet wurde, setzte im Tal der Mettau eine Industrialisierung ein. Seit dieser Zeit verdiente ein Teil der Bewohner seinen Lebensunterhalt in den Textilbetrieben von Hronov. 1882 gründete sich eine Freiwillige Feuerwehr; diese löste sich 1902 wieder auf, nachdem sie nur noch fünf Mitglieder hatte. 1902 erfolgte die Anlegung eines Friedhofes. 1904 wurden bei einem Großbrand sieben Häuser des Dorfes zerstört, darunter das des Bürgermeisters Martinec, der jedoch unter Einsatz von großem Opfermut die bei ihm aufbewahrten Ortsbücher und das Gemeindearchiv retten konnte. Nach diesem Feuer bildete sich erneut eine Freiwillige Feuerwehr. 1926 erfolgte die Elektrifizierung des Dorfes.

Nach dem Münchner Abkommen verblieb Vysoká Srbská, das keine deutschen Einwohner hatte, bei der Tschechoslowakei und wurde dem Okres Náchod zugeordnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Vysoká Srbská wieder zum Okres Broumov zurück. 75 Einwohner des Dorfes zogen in die nach der Vertreibung der Deutschen entvölkerten Grenzgebiete. 1945-1946 siedelten sich in Vysoká Srbská deutsche Flüchtlinge an, die aus dem Böhmischen Winkel über die nahe Grenze geflohen waren. 1947 wurden die sterblichen Überreste der am 30. Juni 1945 bei der wilden Vertreibung auf dem Buková hora bei Teplice nad Metují erschossenen 23 Frauen, Kinder und Greise auf dem dortigen Friedhof exhumiert und heimlich auf den Friedhof in Vysoká Srbská umgebettet. Am 1. Februar 1949 erfolgte entsprechend des Wunsches der Bewohner eine Umgliederung in den Okres Náchod. Seit dem 1. Jänner 1960 ist Zlíčko ein Ortsteil von Vysoké Srbské.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Vysoká Srbská besteht aus den Ortsteilen Vysoká Srbská (Hochsichel), Závrchy (Bühlfeld) und Zlíčko (Slitschko) sowie der Ortslage Sedmákovice (Sedmakowitz).

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle und Kreuz in Vysoká Srbská, geweiht 1875
  • Kapelle in Závrchy

Persönlichkeiten

Literatur

  • Lydia Baštecká, Ivana Ebelová, Náchod, Náchod 2004, ISBN 80-7106-674-5

Weblinks


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