Alster

Alster
Alster
Außen- und Binnenalster

Außen- und BinnenalsterVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5956
Lage Schleswig-Holstein, Hamburg, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe → Nordsee
Flussgebietseinheit Elbe
Quelle In Henstedt-Ulzburg
53° 45′ 49″ N, 10° 0′ 17″ O53.76364110.0048434
Vorlage:Infobox Fluss/QUELLHÖHE_fehlt
Mündung In Hamburg in die Elbe
53.5445099.983679

53° 32′ 40″ N, 9° 59′ 1″ O53.5445099.983679
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehlt
Höhenunterschied 28 mdep1
Länge 56 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 580,7 km²[1]
Abflussmenge[1] MQ: 5,8 m³/s
Rechte Nebenflüsse Mühlenau oder Mühlenbach, Diekbek, Mellingbek, Susebek, Tarpenbek, Isebek
Linke Nebenflüsse Wöddelbek, Wischbek, Höllenbek, Rönne, Alte Alster, Sielbek, Ammersbek, Drosselbek, Bredenbek, Rodenbek, Lohbek, Saselbek, Osterbek, Wandse
Durchflossene Stauseen Außenalster und Binnenalster

Die Alster ist ein 56 Kilometer langer Nebenfluss der Elbe und fließt durch Süd-Holstein und Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der bekannteste und prägnanteste Teil der Alster ist der Alstersee, der im innerstädtischen Gebiet Hamburgs durch die Binnen- und Außenalster gebildet wird. Die Bebauung um die Binnenalster herum ist vielfach geprägt von weißen Fassaden und kupfergedeckten Dächern gründerzeitlicher Büro- und Geschäftshäuser.

Verlauf

Alster

Eisenplatte an der Alsterquelle in Henstedt-Ulzburg

Die Alster entspringt in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg. Ihre Quelle befindet sich nördlich des Ortsteils Henstedt-Rhen. Von dort verläuft der teils stark mäandernde Fluss zunächst nach Norden und knickt wenige hundert Meter weiter in Richtung Osten ab. Nach dem Passieren von Wakendorf II, wonach die von Norden kommende Rönne bei der Bauernschaft Naherfurth einmündet, und dem Unterqueren der B 432 (südlich von Nahe) wendet er sich nach Süden. Dabei durchfließt oder berührt die Alster – überwiegend in südlicher Richtung – die Gebiete von Bargfeld-Stegen, wo beim Gut Stegen die von Nordosten kommende Alte Alster einmündet, Kayhude (hier beginnt der Alsterwanderweg) und Tangstedt-Rade. Kurz vor der Rader Schleuse mündet die von Westen kommende Sielbek ein.

Die Oberalster-Niederung zwischen Wakendorf II im Kreis Segeberg und Tangstedt im Kreis Stormarn ist aus der Verlandung eines in der Weichsel-Kaltzeit gebildeten flachen Eisstausees entstanden. Die Oberalster wurde im 15. Jahrhundert während des Baues des Alster-Beste-Kanals (auch: Alster-Trave-Kanal) zur Schaffung eines direkten Wasserweges zwischen Hamburg und Lübeck kanalisiert.

Die Alster erreicht kurz nach der Wulksfelder Schleuse und dem Gut Wulksfelde das Hamburger Stadtgebiet mit den Stadtteilen Duvenstedt und Wohldorf-Ohlstedt. An der Wohldorfer Schleuse mündet die von Osten kommende Ammersbek ein. Der weitere Flussverlauf windet sich durch die Endmoränenlandschaft des Alstertals. Bis zur Mellingburger Schleuse in Lemsahl-Mellingstedt münden in mehreren Naturschutzgebieten noch die Drosselbek, Bredenbek, Rodenbek, Horstbek und Saselbek ein. In Poppenbüttel folgt die Poppenbütteler Schleuse. Die Alster erreicht Wellingsbüttel, führt am Herrenhaus Wellingsbüttel vorbei und erreicht in Ohlsdorf die Fuhlsbütteler Schleuse als letzte Schleuse vor der Außenalster.

Streek

kanalisierte Alster bei Alsterdorf
Alster (Fluss) von der Krugkoppelbrücke in nördliche Richtung, links Eichenpark, rechts Leinpfad
Alster (Fluss) am Eichenpark

Der Abschnitt der Alster von Ohlsdorf bis zur Einmündung in die Außenalster wird gelegentlich auch als Streek (niederdeutsch für Gegend) oder Alsterstreek bezeichnet. Der Verlauf ist hier künstlich begradigt. Der alte Flussverlauf führte durch den heutigen Ringkanal, Brabandkanal und den Leinpfadkanal. Parallel führen der Skagerrakkanal und der Inselkanal.

Nach dem Bau der Fuhlsbüttler Schleuse (1913) legte Fritz Schumacher ein Konzept zur Kanalisierung der Alster unterhalb dieser Schleuse bis nach Eppendorf vor. Es sah eine strenge architektonische Fassung durch Böschungsmauern, Terrassen und Becken vor, die im Bereich Alsterdorf teilweise erhalten sind. Das Ingenieurswesen der Stadt Hamburg hatte eine naturnahe Planung vorgesehen. Die Entwürfe wurden kontrovers diskutiert, Schumachers Ansatz wurde nur in Teilen umgesetzt.[2] Bei Eppendorf mündet die Tarpenbek und an der Grenze zu Harvestehude der Isebekkanal ein. Die Krugkoppelbrücke bildet schließlich die Grenze zur Außenalster.

Alstersee

Binnen- und Außenalster mit der Lombardsbrücke

Der Alstersee entstand 1190 unter Graf Adolf III. durch Anstauung des Flusses mit einen Damm, um als Mühlenteich für das Betreiben der größten Kornmühle des Nordens zu dienen. Die unbewohnten Alsterwiesen wurden dabei großflächig überschwemmt. Nach dem späteren Pächter Reese erhielt der Damm den Namen Reesedamm, aus dem nach weiteren Verbreiterungen der heutige Jungfernstieg wurde. Erst 1616 bis 1625 wurde der Mühlenteich mit der Errichtung der Hamburger Wallanlagen in Außen- und Binnenalster getrennt. Der Durchfluss der Alster erhielt eine Holzbrücke, mit einem schwimmenden, an Ketten gesicherten Baumstamm als Sperre. An dieser Stelle wurde später die Lombardsbrücke und 1953 zusätzlich die Kennedybrücke gebaut.

Außenalster

Außenalster aus der Luft, Blickrichtung Südost
Figur auf der Außenalster von Stefan Balkenhol

Die Außenalster, die bis 164 Hektar groß und bis zu 4,5 Meter tief ist, ist der größere, nördliche Teil des Alstersees. Sie wird von der Alster im Norden sowie der Osterbek und Wandse im Osten gespeist. Sie fließt im Süden in die Binnenalster ab.

Rund um die Außenalster ist der Alsterpark angelegt, dessen westlicher Teil zeitgleich zur Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 1953 ausgebaut wurde. Hier hat man - mit wenigen Ausnahmen - einen freien Blick auf die Alster. Das ist besonders reizvoll beim jährlich stattfindenden großen Feuerwerk aus Anlass des Kirschblütenfestes der japanischen Gemeinde in Hamburg, die es erstmalig 1968 stiftete.

Rund um den See ziehen sich Fußwege und Radwege, die bei Hamburgern zur Erholung und zum Joggen sehr beliebt sind. Der fast durchgehend direkt am Ufer gelegene Wanderweg wurde für Jogger und Läufer mit Halbkilometersteinen markiert und ist 7,4 Kilometer lang.[3] Die Außenalster selbst wird viel zum Segeln und Rudern genutzt. Als Segelrevier gilt sie als nicht ganz einfach, da die hier möglichen stark wechselnden Windbedingungen durch die Randbebauung und die einmündenen Straßenzüge einiges an Geschick des Seglers erfordern.

An der Außenalster liegen einige der begehrtesten Wohnlagen Hamburgs, unter anderem Harvestehude im Westen und die Straßen Bellevue (Winterhude) und Schöne Aussicht (Uhlenhorst) im Nordosten. Auch das bekannte Hotel Atlantic (St. Georg) liegt hier am südöstlichen Ufer.

Die Lombardsbrücke markiert den alten Verlauf der Stadtbefestigung, die die Außen- von der Binnenalster trennt. Da diese Brücke den Straßenverkehr nicht mehr allein bewältigen konnte, kam bereits 1953 nördlich der alten Querung die Neue Lombardsbrücke hinzu, die 1963 zu Ehren John F. Kennedys nach dessen Ermordung in Kennedybrücke umbenannt wurde. Auf ihrem Gehweg (Nordseite) ist der 10°-Meridian im Pflaster gekennzeichnet.

Die beiden Brücken sind für den innerstädtischen Fahrzeugverkehr sowie für den Eisenbahn-Nah- und Fernverkehr (Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn) von großer Bedeutung. Die Alster teilt die Stadt in Ost und West und stellt den Verkehr vor ein Problem. Es gab bereits mehrere Planungen für Groß-Verkehrsprojekte, die die Außenalster in einem Tunnel unterqueren sollten. In den 1920er Jahren wollte man eine U-Bahn-Strecke (Alsterhalbring) zwischen Hallerstraße und Mundsburg bauen. In der Nachkriegszeit war im Zuge einschneidender Straßenprojekte die Realisierung eines Schnellstraßentunnels zur Nordumfahrung der Innenstadt sowie der Alsterbrücken angedacht.

Binnenalster

Binnenalster am Jungfernstieg
Blick auf den Jungfernstieg

Die Binnenalster, die eine Fläche von etwa 18 Hektar aufweist, ist der kleinere, südliche Teil des Alstersees. Sie wird von der Außenalster im Nordosten gespeist und fließt in der südlichen Ecke unterhalb des Jungfernstiegs über die Kleine Alster in Richtung Elbe ab. Privater Motorschiffs-Verkehr ist auf der Binnenalster mit wenigen Ausnahmen nicht zugelassen.

In der Mitte der Binnenalster verankert, befindet sich seit 1987 die (von privaten Mäzenen finanzierte) bis zu 60 Meter Höhe speiende Alsterfontaine. Die damit verbundene Einbringung von Luft-Sauerstoff hat inzwischen zu einer anerkannt deutlichen Verbesserung der Wasserqualität beigetragen. In der Weihnachtszeit wird diese durch einen Weihnachtsbaum ersetzt, in den Wintermonaten wird die Fontaine nicht betrieben.

Rund um die Binnenalster liegen verschiedene Geschäftsgebäude, unter anderem der Firmensitz der Hapag-Lloyd AG, das Hotel Vier Jahreszeiten, das traditionsreiche Kaufhaus Alsterhaus sowie der nicht minder berühmte Alsterpavillon. Neueste Attraktion ist seit Herbst 2006 die nicht unumstrittene Europa Passage, auf dem Panoramafoto (hier noch in Bau, siehe unten) als „klaffende Wunde“ hell erleuchtet in der Mitte der linken Bildhälfte erkennbar.

Am Südwestufer, dem Jungfernstieg, liegt die Hauptanlegestelle für die weiße Flotte der Alsterschiffe, die von hier sowohl die Alster mit ihren Kanälen als auch die Hamburger Fleete befahren und bis nach Bergedorf verkehren. Direkt an der Anlegestelle befindet sich ein Zugang zum U- und S-Bahnhof Jungfernstieg. Die Bahnhofsanlagen der S-Bahn und der U-Bahn-Linie U2 liegen unter der Binnenalster.

Für die Bebauung rund um die Binnenalster bestehen strenge Bauvorschriften, die unter anderen gewährleisten sollen, dass beim Blick von der Lombardsbrücke das Panorama mit den Türmen der fünf Hamburger Hauptkirchen (Michel, Nikolai, Petri, Katharinen und Jacobi) und dem Turm des Rathauses nicht beeinträchtigt wird. Zudem ist es erwünscht das die Dächer der angrenzenden Häuser wegen der angestrebten Grünspanbildung, als Kontrast zu dem hellen Fassaden, kupferbeschlagen sind.

Jährlich an einem verlängerten Wochenende Ende August findet rund um die Binnenalster seit 1976 das allseits beliebte Alstervergnügen auf den unmittelbar angrenzenden Straßen statt. Besonderer Höhepunkt ist dabei seit 1994 das jeweils über drei Abende hin ausgetragene internationale Feuerwerkfestival, initiiert und bis zu seinem Tode moderiert von Carlheinz Hollmann.

Abenddämmerung an der Binnenalster – mit Blick aus Richtung der Lombardsbrücke. Ganz links das Hapag-Lloyd-Gebäude, mittig das helle Alsterhaus, ganz rechts das Hotel Vier Jahreszeiten, überragt in der linken Bildhälfte von den Türmen der ehemaligen Nikolai-Kirche sowie (rechts daneben) dem des Hamburger Rathauses
Abenddämmerung an der Binnenalster – mit Blick aus Richtung der Lombardsbrücke. Ganz links das Hapag-Lloyd-Gebäude, mittig das helle Alsterhaus, ganz rechts das Hotel Vier Jahreszeiten, überragt in der linken Bildhälfte von den Türmen der ehemaligen Nikolai-Kirche sowie (rechts daneben) dem des Hamburger Rathauses

Kleine Alster

Die Kleine Alster in Richtung Binnenalster, links die Alsterarkaden. Die Treppen vorn führen zum Mahnmal.

Die Kleine Alster in der Hamburger Innenstadt ist heute nur noch ein knapp 200 Meter langer und etwa 40 m breiter Abschnitt des Flusses, der die Binnenalster und mit dem Alsterfleet verbindet. An dieser Stelle wird die Alster durch die Rathausschleuse gestaut.

Ernst Barlach: Trauernde Mutter mit Kind

Die Kleine Alster wird begrenzt:

von den Alsterarkaden an der nordwestlichen Seite (Hamburg-Neustadt),

dem Reesendamm am gegenüberliegenden Ufer (Hamburg-Altstadt), wo eine breite Treppe hinunter zu einer Uferpromenade mit Anlegemöglichkeit für Boote führt,

von der Reesendammbrücke zur Binnenalster hin,

von der Schleusenbrücke mit der darunter angelegten Rathausschleuse zum Alsterfleet hin.

Nach Fertigstellung des U- und S-Bahn-Knotens Jungfernstieg wurde die Rathausschleuse darüber erneuert und 1975 eingeweiht.

An der Schleusenbrücke steht das 1932 errichtete Hamburger Ehrenmal (Barlach-Stele) für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs mit einem Relief von Ernst Barlach, das gegen Kriege gemahnt. Während der NS-Zeit war das Relief als entartete Kunst entfernt worden, danach wurde der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.

Im Sommer ist die Kleine Alster Anlaufpunkt vieler Touristen, die dort die bekannten Alsterschwäne füttern können. Für die Dauer der Wintermonate werden diese aber auf den Eppendorfer Mühlenteich umgesiedelt und dort vom „Schwanenvater“ betreut.

Die Kleine Alster bildet zusammen mit dem Rathausmarkt und dem Rathaus ein städtebauliches Ensemble, das sich an den Markusplatz in Venedig anlehnt und allgemein als besonders gelungen angesehen wird. Es wurde nach dem Großen Brand von 1842 von dem Architekten Alexis de Chateauneuf gestaltet, der auch persönlich die Alsterarkaden und die damalige Schleusenbrücke entwarf.

Wegen der geringen Höhe der Brücken kann die Kleine Alster nicht von großen Schiffen befahren werden. Ein Teil der Alsterflotte ist daher so dimensioniert, dass deren Schiffe über die Kleine Alster das Fahrgebiet von Elbe und Bille erreichen können.

Alsterfleet

Die Rathausschleuse

Das Alsterfleet beginnt heute an der Schleusenbrücke, unter der die moderne Rathausschleuse betrieben wird, und mündet am südlichen Ende beim Steinhöft, unweit vom Baumwall, in den Binnenhafen. Früher grenzte die Kleine Alster direkt bis ans Mönkedammfleet, bevor der folgende Flussabschnitt Alsterfleet genannt wurde.

Vom Alsterfleet führt rechts ein Stichkanal zum Bleichenfleet, deren Verlängerung ab Stadthausbrücke Herrengrabenfleet heißt und beim Baumwall in die Elbe mündet.

Nach links, entlang und zum Teil unter der Hochbahntrasse, zweigt das Mönkedammfleet ab, das sich ab der Straße Großer Burstah / Mühlenbrücke (vom Gebäude der Hamburger Sparkasse überbaut) als Nicolaifleet fortsetzt und der frühere Hauptmündungsarm der Alster war. Das Nicolaifleet mündet wie das Alsterfleet in den Binnenhafen.

Die Schaartorschleuse vor der heutigen Mündung des Alsterfleets in die Elbe wurde zum Schutz der Hamburger Innenstadt erst nach der Sturmflut 1962 angelegt. Um die Alster auch bei Elbhochwasser entwässern zu können, sind hier leistungsstarke Pumpen installiert.

Freizeitnutzung

Segelregatta auf der Außenalster

Die Alster kann ab der Rader Schleuse ganzjährig mit Kanus und Kajaks befahren werden. Für Ruderboote ist die Strecke nördlich der Fuhlsbüttler Schleuse außer im Staubereich der Poppenbütteler Schleuse nicht geeignet. Motorboote sind auf der Alster zwischen Quelle und Kleiner Alster nur mit Ausnahmegenehmigung zugelassen. Die Strecke bis zum Wehr in Duvenstedt ist teilweise stark durch Büsche und Bäume überwachsen, was das Durchkommen per Boot erschwert. Unterhalb der Poppenbüttler Schleuse wird die Alster bei längerer Trockenheit an einigen Stellen so flach, dass selbst Kanus und Kajaks auf Grund laufen und gezogen werden müssen.

Man kann auf der Außen- und Binnenalster mit Alsterschiffen, Ruder- und Segelbooten fahren. Zwischen Poppenbüttel und der Außenalster gibt es einige Bootsverleihe für Kanus und Kajaks, an der Außenalster können Ruderkähne und Segelboote gemietet werden. Mehrere Ruder- und Segelclubs sind auf beiden Seiten der Außenalster angesiedelt, so die Traditionsvereine Der Hamburger und Germania Ruder Club und der Norddeutsche Regatta Verein. Die gekrümmte Form der Außenalster lässt allerdings keine geeignete Ruderregattastrecke über 2000 m zu, sodass hier nur die wenig attraktive Länge von 1500 m mit der erforderlichen Breite möglich ist.

Aus Anlass „800 Jahre Hamburger Hafen“ wurde 1989 das erste Drachenboot-Rennen in Hamburg auf der Alster veranstaltet.

Im Mai 2006 beschloss die Hamburgischen Bürgerschaft, dass es am Schwanenwik wieder einen Strand und ein Freibad geben soll. Diese Pläne wurden aber wieder verworfen. Badewasserqualität wird die Alster weiterhin trotz neuer Transportsiele und Mischwasser-Rückhaltebecken – ohne die nach heftigen Regenfällen Abwässer ungeklärt in die Alster gelangen können – nicht haben. Bis in die 1920er Jahre gab es schon einmal am Schwanenwik sowie in der Südwestecke der Außenalster eine öffentliche Badeanstalt. Bereits seit 2002 ist die Binnenalster Schauplatz der ersten Triathlon-Disziplin Schwimmen.

In manchem Winter friert die Außenalster so stark zu, dass sie betreten werden kann und auch für Eis- und Wintersportarten genutzt wird. Bei starker Eisbildung dürfen auch Buden und Stände, die zumeist warme Getränke, wie Glühwein oder einen Imbiss anbieten, errichtet werden. Dieses sogenannte Alstereisvergnügen fand beispielsweise in den Jahren 1979, 1985, 1991, 1996 und 1997 statt. Nach dem Eisvergnügen 1997 mit einer Million Besucher, fand erstmals im Winter 2010 wieder eine kleinere Variante des Festes ohne Freigabe der Alster durch die Behörden statt.

Fischfauna und Fischerei

In Teilen der Binnenalster, der Außenalster, der Alster von der Fuhlsbüttler Schleuse bis zur Außenalster sowie den der Alster zufließenden Kanälen dürfen Inhaber des Jahresfischereischeins angeln, ohne dass es eines Erlaubnisscheins bedarf (sog. Freies Gewässer). Oberhalb der Fuhlsbüttler Schleuse ist das Fischereirecht verpachtet.[4][5] Der ASVHH (Angelsport-Verband Hamburg) besetzt die Alster jährlich mit Satzkarpfen. Exemplare von 15 kg Gewicht wurden bereits gefangen. Das Spektrum reicht von Hecht, Zander, Flussbarsch über Karpfen, Schleie, Brachsen, Rotauge, Rotfeder, Aland bis zum Moderlieschen.

Geschichte

Am 1. Januar 1310 verkaufte Graf Adolf VI. von Holstein der Stadt Hamburg die halbe Alster für 600 Mark Pfennige und behielt sich auf 36 Jahre das Rückkaufsrecht vor.[6]

Die Alster war früher bis nach Stegen (Alster-Kilometer 16,5), einem heutigen Ortsteil der Gemeinde Bargfeld-Stegen in Schleswig-Holstein, schiffbar. Dort bestand für die Jahre 1529 bis 1550 eine Verbindung zum Alster-Beste-Kanal. Bis in die 1970er Jahre war die Alster ein wichtiger Verkehrsweg für den Gütertransport innerhalb Hamburgs und in die nördlichen Vororte. Die Güter wurden aus dem Hafengebiet mit Schuten über die Fleete zur Binnen- und Außenalster transportiert. Auch für den öffentlichen Personennahverkehr hatte die Alster mit ihren Kanälen (so der Osterbekkanal) erhebliche Bedeutung. Bis 1984 fuhren die Alsterschiffe als reguläre Verkehrsmittel im Linienverkehr des Hamburger Verkehrsverbundes auf der Binnen- und Außenalster. Heute fahren die Alsterdampfer vor allem Rundtouren. Im Sommerhalbjahr verkehrt aber auch die Museumslinie zum Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek. Das älteste noch erhaltene Alsterschiff ist der Dampfer „St. Georg“. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es Schiffslinien bis Ohlsdorf und zum Stadtparksee in Winterhude.

Obwohl die Alster intensiv für den Verkehr genutzt wurde, gab es früher am Ufer Schwimmbäder. In den 1920er/30er Jahren bestand ein großes Bad am Schwanenwik.[7]

Daten

Ansichten rund um Außen- und Binnenalster

Zuflüsse:

  • Wöddelbek
  • Wischbek
  • Höllenbek
  • Rönne
  • Lankau
  • Alte Alster
  • Sielbek
  • Mühlenau oder Mühlenbach
  • Diekbek
  • Ammersbek
  • Drosselbek
  • Horstbek

Sonstiges

Im Zweiten Weltkrieg erhielt die Binnenalster eine Tarnabdeckung. Die fast vollständig aus Holz angelegte Innenstadtkulisse sollte anfliegenden Bomberverbänden die Orientierung erschweren. In der Außenalster befand sich dazu eine „falsche“ Lombardsbrücke sowie eine Flakstellung.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Melhop: Die Alster - Geschichtlich, ortskundlich und flußbautechnisch beschrieben, 668 Seiten, Paul Hartung-Verlag, Hamburg 1932 (Reprint Kurt Heymann, Hamburg)
  • Alfons Meyer: Die Alster – von der Naturlandschaft zum Freizeitraum Hamburger Bürger. In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft zu Lübeck, Heft 54, Lübeck 1977, S. 5-84, Kommissionsverlag Arno Adler, Lübeck
  • Matthias Gretzschel, Michael Zapf: Hamburgs Alster, Hamburger Abendblatt Axel Springer Verlag, Hamburg 1997

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Alster – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Alster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b http://www.ikse-mkol.org/uploads/media/IKSE-Elbe-und-ihr-Einzugsgebiet-2005-Kap4-11.pdf
  2. Ralf Lange: Architektur in Hamburg, Hamburg 2008, S. 233.
  3. Laufstrecke Außenalster - Information auf www.Laufen-in-Hamburg.de
  4. http://www.forst-hamburg.de/freie_gewässer.htm
  5. http://www.fishinghh.de/Karte/Karte4/gew04_frei.htm
  6. Die Urkunde, deren Original sich im Hamburger Staatsarchiv befindet, ist abgedruckt in: Hamburgisches Urkundenbuch, Band 2, hrsg. v. Anton Hagedorn, Hamburg 1911-1939, Nr. 195.
  7. tramways.worldpress.com - Stadtplan Hamburg 1928, Karte 7

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