Hofheim (Taunus)

Hofheim (Taunus)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hofheim am Taunus
Hofheim am Taunus
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hofheim am Taunus hervorgehoben
50.0833333333338.45Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 50° 5′ N, 8° 27′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Taunus-Kreis
Höhe: 121–410 m ü. NN
Fläche: 57,38 km²
Einwohner: 38.160 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 665 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65719
Vorwahlen: 06192, 06122, 06198
Kfz-Kennzeichen: MTK
Gemeindeschlüssel: 06 4 36 007
Adresse der Stadtverwaltung: Chinonplatz 2
65719 Hofheim
Webpräsenz:
Bürgermeisterin: Gisela Stang

Hofheim am Taunus ist die Kreisstadt des Main-Taunus-Kreis in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Hofheim liegt am Südrand des Taunus zwischen Wiesbaden und Frankfurt an der Autobahn A66.

Nachbargemeinden

Hofheim grenzt im Norden an die Städte Eppstein und Kelkheim, im Osten an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, die Gemeinde Kriftel und die Stadt Hattersheim, im Süden an die Städte Flörsheim und Hochheim sowie im Westen an die kreisfreie Stadt Wiesbaden.

Gliederung

  • Hofheim
  • Diedenbergen, eingemeindet 1. April 1972
  • Langenhain, eingemeindet 1. Januar 1972
  • Lorsbach, eingemeindet 1. Juli 1972
  • Marxheim, eingemeindet 1. Januar 1938
  • Wallau, eingemeindet 1. Januar 1977
  • Wildsachsen, eingemeindet 1. Januar 1977

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Das traditionell jährlich am 1. Mai stattfindende Radrennen Rund um den Henninger-Turm führt durch Hofheim.
  • Am Dienstag nach Pfingsten ist das Stadtfest Wäldchestag Ziel für viele Besucher.
  • Jeden Sommer finden in der Innenstadt der Kreisstadtsommer, der Kreisstadtlauf und im Stadtteil Langenhain das Bahai-Sommerfest statt.
  • Der Hofheimer Gallusmarkt, ein Krammarkt mit Vergnügungsbereich, findet jedes Jahr im Oktober nach dem Gallustag statt.
  • Weihnachtsmarkt

Geschichte

Altes Rathaus in Hofheim am Taunus
Hofheim am Taunus – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Die bislang ältesten Funde aus dem Gebiet um Hofheim stammen aus der Altsteinzeit (75.000 v. Chr.). Aus der Jungsteinzeit (5000 v. Chr.) konnte ein Siedlungsgebiet an den Ufern des Schwarzbachs und beiderseits des heutigen Schmelzwegs nachgewiesen werden. Um 40 n. Chr. wurde das Gebiet von den Römern besiedelt, die hier auch ein Kastell bauten.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte in Jahre 1263 unter dem Namen Hoveheim. Hofheim gehört den Herren von Falkenstein. Kaiser Karl IV. verlieh Hofheim am 21. März 1352 die Stadtrechte. Im Reichskrieg gegen Philipp den Älteren von Falkenstein wurde es 1366 vom Erzbischof von Mainz für Kurmainz erobert, 1429 jedoch an die Herren von Kronberg verkauft. 1460 wurde es zurückgekauft, aber bereits 1465 an die Grafen von Eppstein verpfändet, die nach ihrem Aussterben 1535 von den Grafen zu Stolberg beerbt wurden. Diese führten 1540 die Reformation ein. Dem Mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg gelang es 1559 die Pfandschaft wieder einzulösen. Unter der Regierung von Johann Adam von Bicken, Erzbischof und Kurfürst von Mainz, erreichten die Hexenprozesse in Kurmainz den Höhepunkt. In der Zeit von 1588 bis 1602 wurden in den beiden Ämtern Höchst und Hofheim 23 Frauen der Hexerei angeklagt und davon 15 hingerichtet. 1603 wurde in Hofheim wieder ein katholischer Pfarrer eingesetzt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es durch Spanier, Bayern, Schweden und Franzosen geplündert und verwüstet. Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 fiel Hofheim an die Fürsten von Nassau-Usingen, das 1806 mit dem Fürstentum Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau vereinigt wurde. 1866 wurde das Herzogtum Nassau von Preußen einverleibt und gehörte zur Provinz Hessen-Nassau. Nachdem es lange Zeit verkehrsmäßig im Abseits lag, wurde Hofheim 1874–77 mit dem Bau der Eisenbahnlinie Frankfurt-HöchstLimburg an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 1938 wurde Marxheim eingemeindet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fiel Hofheim an das neu gegründete Land Hessen. Weitere Eingemeindungen erfolgten 1972 (Diedenbergen, Langenhain und Lorsbach), sowie 1977 (Wallau und Wildsachsen).

Bevölkerungsentwicklung

Um 1900 hatte Hofheim etwa 2.800 Einwohner, 1908 schon 4040, 1938 dann 7.800. 1972 war die Zahl auf 27.500 angewachsen, 1977 auf 33.000. Ihren Höchststand hatte sie 2002 mit 40.863 Einwohner, seitdem ist die Zahl wieder rückläufig.

Politik

Bürgermeisterin ist Gisela Stang (SPD). Sie setzte sich bei der Wahl 2007 mit 52 Prozent der gültigen Stimmen durch. Die Regierungskoalition besteht allerdings aus CDU und FDP. Die Kommunalwahl zur Stadtverordnetenversammlung 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2006
Sitze
2006
 %
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,5 19 41,0 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,7 9 27,8 13
FDP Freie Demokratische Partei 7,8 4 4,8 2
GOHL Die Grünen – Offene Hofheimer Liste 14,1 6 11,3 5
FWG Freie Wählergemeinschaft Hofheim 10,0 5 11,2 5
BfH Bürger für Hofheim 5,0 2 3,8 2
Gesamt 45 45
Wahlbeteiligung in % 46,8 56,3

Partnerstädte

Die Partnerstädte Hofheims sind Chinon (Frankreich, seit 1967), Tiverton (England, seit 1980) und Buccino (Italien, seit 2008).

Wirtschaft

Verkehr

Hofheim mit seinen Stadtteilen liegt entlang der Autobahn A 66 (zwischen Wiesbaden und Frankfurt) und ist über fünf Auffahrten erschlossen. Außerdem liegen die Ortsteile Diedenbergen, Wallau und Wildsachsen noch an der A 3 (Köln–Würzburg).

ÖPNV: In Hofheim und Lorsbach besteht eine direkte S-Bahn-Anbindung (Linie S2) von Niedernhausen über Hofheim und Frankfurt am Main nach Dietzenbach. Ebenfalls hält die Regionalbahn RB20 auf der Linie Limburg an der LahnFrankfurt am Main am Hofheimer Bahnhof. Somit sind in den Hauptverkehrszeiten sechs Fahrten pro Stunde zwischen Hofheim und Frankfurt möglich. Die Stadtteile von Hofheim sowie die angrenzenden Gemeinden sind durch zahlreiche Omnibusverbindungen und das Anrufsammeltaxi erreichbar.

Das Gemeindegebiet wird darüber hinaus durch die Tunnel Wandersmann Nord und Wandersmann Süd unterquert.

Bildung

In Hofheim gibt es mehrere Grundschulen (u. a. Taunusblickschule, Wilhelm-Busch-Schule, Pestalozzi-Schule), eine Montessorischule (bis Abitur), eine Grundschule mit Förderstufe (Heiligenstockschule),eine kooperative Gesamtschule mit Ganztagsschule (Gesamtschule Am Rosenberg), eine private Realschule Elisabethenschule, eine Berufliche Schule (Brühlwiesenschule mit vielen Schulformen, u. a. einem Beruflichen Gymnasium, Fachoberschule, Berufsfachschule und Berufsschulen) und ein Gymnasium (Main-Taunus-Schule), eine Volkshochschule, eine Stadtbücherei und ein Stadtmuseum.

Sehenswürdigkeiten

Europäisches Haus der Andacht in Hofheim am Taunus (Stadtteil Langenhain)
  • Altes Rathaus von 1529 (s. Bild oben)
  • Stadtmauer und Untertor
  • Wasserschloss (Kellereiplatz)
  • Kellereigebäude von 1720 (dto.)
  • Hexenturm (dto.)
  • Stadtmuseum (Burgstraße)
  • Historischer Gasthof Landsberg (obere Hauptstraße)
  • Kath. Kirche St. Peter und Paul von 1642 (dto.)
  • Meisterturm von 1928 (auf dem Kapellenberg)
  • Kapelle von 1772 (dto.)
  • Haus der Andacht von 1964 im Stadtteil Langenhain (seit 1987 hessisches Kulturdenkmal, der einzige Tempel der Bahai in Europa)
  • Wandersmann-Denkmal im Stadtteil Wallau
  • Sternwarte Hofheim (Eppsteiner Straße im Stadtteil Langenhain)

Sport- und Vereinsleben

Die SG Wallau-Massenheim ist ein Handball-Sportverein welcher im Hofheimer Ortsteil Wallau ansässig ist. Die Spielvereinigung war lange Zeit in der Handball-Bundesliga vertreten. Im Jahre 2005 erfolgte jedoch der Abstieg in die Handball-Regionalliga-Südwest.

Der Schachverein 1920 Hofheim hat eine 25-jährige Bundesligatradition und spielt derzeit mit seiner ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga West. Die Frauenmannschaft spielt ebenfalls seit 1999 ununterbrochen in der 2. Bundesliga und ist stärkste hessische Frauenmannschaft.

Motorsport wird in Hofheim seit 1958 durch den MSC Diedenbergen betrieben. Die Speedwaymannschaft war mehrmals Deutscher Meister und brachte aus ihren Reihen mehrere Europameister und Weltmeister hervor (z. B. Gerd Riss und Egon Müller).

Die Basketball-Damenmannschaft des TV Hofheim spielt in der 2.Bundesliga Süd.

Bekannte Bewohner

  • Anna Glitzen (* um 1541, † unbekannt) aus Hofheim, Schwiegermutter des Pfarrers aus Weilbach, wurde 1601 wegen angeblicher Hexerei angeklagt, im Hexenturm in Hofheim inhaftiert und mehrfach gefoltert, aber sie gestand nicht. Schließlich wurde sie aus der Haft entlassen.
  • Elisabeth Winterhalter (1856–1952), erste deutsche Chirurgin
  • Ottilie Roederstein (1859–1937), Malerin
  • Ludwig Meidner (1884–1966), expressionistischer Maler und Dichter, lebte von 1953-1963 in Marxheim
  • Hermann Haindl (* 1927), Künstler
  • Karl Malkmus (1929-1997), Künstler
  • Wolfgang Kaus (* 1935), Regisseur und Schauspieler
  • Manfred Schell (* 1943), Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
  • Dirk Metz (* 1957), Staatssekretär und Sprecher der Hessischen Landesregierung
  • Axel Wintermeyer (* 1960), Landtagsabgeordneter (CDU)
  • Christian Schneider (Musiker) (* 1962) Musiker, Arrangeur, Komponist und Musikproduzent.
  • Lutz Wagner (* 1963), Fußballschiedsrichter (Bundesliga)
  • Alexander Schur (* 1971), ehemaliger Fußballspieler (Eintracht Frankfurt)
  • Anna Lührmann (* 1983), Bundestagsabgeordnete (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Anton Flettner (*1885,†1961), Erfinder, Lehrer an der Lorsbacher Schule von 1909-1913
  • Hanna Bekker vom Rath (*1893,†1983), Mäzenin, Sammlerin, Kunsthändlerin
  • Marta Hoepffner (*1912,†2000), Fotokünstlerin und Namensgeberin des Marta Hoepffner Preises für Fotografie

Weblinks


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