Hoheim

Hoheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kitzingen
Kitzingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kitzingen hervorgehoben
49.73333333333310.166666666667Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 49° 44′ N, 10° 10′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Kitzingen
Höhe: 186–230 m ü. NN
Fläche: 46,99 km²
Einwohner: 20.968 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 446 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 97301–97318
Vorwahl: 09321
Kfz-Kennzeichen: KT
Gemeindeschlüssel: 09 6 75 141
Adresse der Stadtverwaltung: Kaiserstraße 13/15
97318 Kitzingen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Siegfried Müller (USW)

Kitzingen ist als Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis Sitz des Landratsamtes. Wahrzeichen der historischen Weinhandelstadt im Regierungsbezirk Unterfranken sind der Falterturm mit seiner schiefen Haube, in dem das Deutsche Fastnachtsmuseum untergebracht ist, und die Alte Mainbrücke.


Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Kitzingen von der Nordbrücke aus gesehen
Kitzingens Alte Mainbrücke mit Kirchturm von St.Johannes

Kitzingen liegt am Main, genauer am Maindreieck. Der Steigerwald ist nur etwa zehn Kilometer entfernt. Die nächste größere Stadt ist Würzburg.

Geologie

Kitzingen liegt im fränkischen Schichtstufenland auf Muschelkalkböden.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Der historische Stadtkern Kitzingens liegt westlich des Mains. Umfangreiche Siedlungs- und Industriegebiete liegen dagegen östlich. Kitzingen ist eine Brückenstadt und hat heute fünf Brücken über den Main, was für eine Stadt dieser Größenordnung außerordentlich selten ist und die eminente verkehrstechnische Bedeutung der Stadt widerspiegelt: Nordbrücke, Alte Mainbrücke, Konrad-Adenauer-Brücke, Südbrücke, Eisenbahnbrücke.

Das Stadtgebiet mit allen Siedlungen misst etwa fünf Kilometer von Westen nach Osten und drei Kilometer von Norden nach Süden.

Kitzingen von oben

Nachbargemeinden

Enge Nachbargemeinden Kitzingens sind: Albertshofen, Buchbrunn,Rödelsee,Fröhstockheim, Großlangheim, Kaltensondheim, Mainbernheim, Mainstockheim, Marktsteft und Sulzfeld.

Stadtgliederung

Balthasar Neumanns späte Kreuzkapelle im Kitzinger Stadtteil Etwashausen

Die Ortsteile Kitzingens sind: Kitzingen, Etwashausen, Siedlung, Sickershausen, Hoheim, Repperndorf, Hohenfeld

Klima

Kitzingen liegt in der Maingauklimazone im vielleicht niederschlagsärmsten Teil Unterfrankens und Bayerns. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt ungefähr 8 °C.

Geschichte

Gründungsgeschichte

Kitzingen am Main

Die Geschichte der Stadt Kitzingen beginnt um etwa 745 mit der Gründung eines Frauenklosters durch Hadeloga. Nach der Sage war Hadeloga (oder Adeloga oder Hadla) eine Tochter des fränkischen Hausmeiers Karl Martell (Karl der Hammer). Als sie eines Sommertages auf der Terrasse des Schlosses ihres Bruders König Pippin III. der Jüngere (Pippin der Kurze) auf dem Schwanberg stand und in das Maintal zu ihren Füßen schaute, war sie so angetan von der Lieblichkeit der Landschaft, dass sie beschloss, ein Kloster zu gründen. Sie übergab ihren Schleier (laut anderen Quellen: ihren Handschuh) dem Wind, der ihn nach Westen ins Tal trug. Da, wo der Schleier zu Boden fiel, wollte sie das Kloster errichten. Der Schäfer Kitz fand den Schleier am westlichen Strand des Mains an einem Weinstock hängend. Und dort wurde das Kloster erbaut. Zu Ehren des Schäfers wurde es Kitzingen genannt. Soweit die Sage.

Als zeitlich früheste Beurkundung des Klosters Kitzingen ist in der Lebensbeschreibung des ersten Fuldaer Abtes Sturmius, in der via sturmi unter apud Kizinga monasterium das Jahr 748 angegeben, mit Hadeloga als dessen Äbtissin. Dass das Kloster einige Jahre vorher gebaut worden war, ist anzunehmen. Die Stadt Kitzingen feiert heute das Jahr 745 als das Gründungsjahr der Stadt, und Hadeloga als deren Gründerin.

Allerdings stammte Hadeloga wohl nicht aus dem Königsgeschlecht der Karolinger. In keiner der Ahnentafeln der Karolinger ist ihr Name zu finden. Und 745 gab es weder Schloss noch Burg auf dem Schwanberg, von dem sie ihren Schleier hätte werfen können. Auch die in Zedlers Großem Universallexikon von 1732 angegebene (H)Adeloga oder Adelheid, Tochter Pippins III., ist als Klostergründerin auszuschließen, da Adelheid erst 746 geboren wurde. Sie war wohl eher die Nachfolgerin der ersten Äbtissin.

Heute wird angenommen, dass Hadeloga aus dem einflussreichen Adelsgeschlecht der Mattonen stammte. Dass das Kloster den Rang einer Reichsabtei hatte, unterstreicht die Bedeutung dieses Geschlechtes.

Entwicklung der Stadt

1040 wurde erstmals eine Siedlung um das Kloster erwähnt. Vom 11. bis 15. Jahrhundert wuchs Kitzingen und wechselte mehrfach den Besitzer (Grafen von Hohenlohe, Hochstift Würzburg, Markgrafen von Brandenburg-Ansbach).

Das Kitzinger Weingesetz von 1482

Im Jahre 1482 versammelten sich in Kitzingen die Abgesandten der fränkischen Fürsten, der Bischöfe von Würzburg und Bamberg, des Kurfürsten Albrecht Achilles von Brandenburg und die der Freien Reichsstadt Nürnberg. Das Ziel war, der weitverbreiteten Weinpanscherei einen Riegel vorzuschieben. Das am 29. September des gleichen Jahres beschlossene Gesetz besagte, was im Wein enthalten sein durfte und was nicht. Zuwiderhandlungen wurden bestraft. Wenn z.B. gepanschter Wein entdeckt wurde, wurden die Fässer zerstört und eine Buße verhängt. Das Gesetz, bekannt als das Kitzinger Weingesetz von 1482 oder auch als das 1. Fränkische Weingesetz, galt seinerzeit vom Bodensee bis nach Sachsen, und machte Kitzingen weithin bekannt.

Der Bauernkrieg 1524–26

Hauptartikel: Deutscher Bauernkrieg

Kitzingens Uferpromenade bei Nacht

Seit 1443 stand die Stadt unter der Herrschaft der fränkischen Hohenzollern, die seit 1515 von Kasimir, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach, ausgeübt wurde. Auch das Kloster Kitzingen hatte Rechte in der Stadt, so erhob es u.a. den Brückenzoll und stellte die Bau- und Marktpolizei. Viele Bürger mussten an das Kloster Abgaben für Häuser, Äcker oder Weinberge zahlen. Weiterhin verweigerte es den Bürgern den Bau eines eigenen Rathauses. Der Widerwillen gegen die Obrigkeit nahm mit der Zeit mehr und mehr zu und schlug schließlich in Hass um.

In der Hoffnung, ihre Lage verbessern zu können, schlossen sich die Bürger 1525 den aufständischen Bauern an. Mit mehreren Fähnlein und Geschützen unterstützten sie die Bauern. In der Stadt selbst wurde das Kloster verwüstet. Nach der Niederlage der fränkischen Bauern ließ Markgraf Kasimir, dessen Grausamkeiten ihm den Beinamen Bluthund eingebracht hatten, ein furchtbares Strafgericht über die Stadt ergehen. Im heutigen Leidenhof ließ er 60 Männer, die als Rädelsführer galten, blenden und aus der Stadt jagen. Diese Tat wurde schon von Zeitgenossen als Ungeheuerlichkeit empfunden[1] und gilt als schauerlichste Bluttat des ganzen Bauernkrieges.[2] Dazu musste die Stadt 13 000 Gulden als Strafe zahlen, damals eine erdrückend hohe Summe Geld.

Die Zerstörung der Stadt 1945

Am 23. Februar 1945, einem sonnigen Wintertag, näherte sich um die Mittagszeit von Osten kommend ein Verband viermotoriger US-amerikanischer Bomber der Stadt und begann aus einer Höhe von etwa 2500-3000 Metern die Stadt zu bombardieren. Dem ersten Verband folgte nach etwa einer halben Stunde ein zweiter, und danach noch ein dritter, insgesamt etwa 300 Flugzeuge. Es wurden, geschätzt, 2500 schwere Sprengbomben abgeworfen.

Der Angriff war Teil einer Angriffsserie auf süddeutsche Fernstraßen und Eisenbahnverbindungen, mit dem Ziel, die Verlegung von Truppen innerhalb Süddeutschlands zu stören oder zu unterbinden. In Kitzingen überquerten die R8 (heute B 8) und die Eisenbahnlinie Frankfurt/Main-Nürnberg den Main. Eine Zerstörung der Brücken und des Bahnhofsgeländes war das Ziel. Doch keine der vier Mainbrücken wurde getroffen, und die Schäden auf dem Bahnhofsgelände waren nicht so schwer, als dass nach einigen Tagen der Fernverkehr nicht wieder rollen konnte. Dagegen wurden die Innenstadt und Gebäude in Bahnhofsnähe weitgehend zerstört. 809 Wohngebäude mit zusammen 2020 Wohnungen wurden beschädigt, davon 206 Gebäude mit 520 Wohnungen total, dazu 30 öffentliche Gebäude, drei Industrieanlagen und 60 Nebengebäude. Unter anderen ist die Oberschule für Jungen dem Erdboden gleich gemacht worden, obwohl sie als Lazarett diente und als solches gekennzeichnet war. Auch das Schloss, das der Familie von Deuster gehörte, wurde zerstört. Erhalten geblieben ist nur der Aussichtsturm, auch Deusterturm genannt, im ehemaligen Schlosspark. Mehr als 700 Personen fielen in Kitzingen dem Angriff zum Opfer, darunter alle Kinder und Betreuer eines Kindergartens. In der 4. Oberschulklasse wurden 2/3 der etwa 48 Jungen, die an diesem Tag Unterricht hatten, getötet.

Das am Westrand der Stadt gelegene Kasernengebiet der Luftwaffe und der östlich der Stadt gelegene Flugplatz wurden nicht angegriffen.

Etwa vier Wochen später, am 22. März, wurde der Flugplatz angegriffen. Acht Bomberverbände flogen von Süden an. Durch die östliche Lage des Flugplatzes entstanden keine Schäden in Kitzingen. Die Bomben durchwühlten das Flugfeld, nur wenige Gebäude wurden beschädigt. Von den auf dem Flugplatz stationierten Nachtjägern Me 110 und den neuen Düsenjägern Me 262 wurden nur wenige getroffen.

Zeittafel

  • 745 Bonifatius weiht das Benediktinerkloster Kitzingen, das der Sage nach von Hadeloga gegründet wurde.
  • 1040 Erste Erwähnung einer „villa“ Kitzingen.
  • 1443 Verpfändung Kitzingens an das Markgrafentum Brandenburg-Ansbach für 39100 Gulden.
  • 1469-1496 Bau des Falterturmes als Teil des äußeren Befestigungsringes (heute Sitz des deutschen Fastnachtsmuseums).
  • 1499 Bau der Alten Mainbrücke.
  • 1525 Zahlreiche Kitzinger nehmen am Bauernaufstand teil. Dieser wird niedergeschlagen.
  • 1530 Kitzingen wird protestantisch.
  • 1561–1563 Erbauung des Rathauses im Stil der Renaissance.
  • 1629 Pfandablösung und Rekatholisierung unter Würzburger Ägide.
  • 1629–1650 kam es zum Konfessionsstreit, der erst 1650 ein Ende fand.
  • 1650 Im Gnadenvertrag gewährte der Würzburger Fürstbischof die Doppelkonfessionalität Kitzingens.
  • 1695 Die Klosterkirche (heutige Stadtkirche) wird gebaut.
  • 1699 Einweihung der Klosterkirche als weitere Johanneskirche, die Figur des Namenspatrons steht auch heute noch in einer Wandnische über dem Hauptportal.
  • 1741–1745 Bau der Kreuzkapelle in Etwashausen (Vorort) durch Balthasar Neumann.
  • 1754 Die Michaelskirche in Etwashausen wird geweiht (heute ein Wohnhaus); sie ist die erste evangelische Pfarrkirche in Kitzingen.
  • 1792–1815 Schwere Belastung durch Napoleonische Kriege.
  • 1802 Kitzingen kommt zu Bayern.
  • 1817 Im Tausch gegen die Michaelskirche erwirbt die Evangelische Gemeinde vom bayerischen Staat die große Klosterkirche, die am 19. Oktober als evangelische Stadtkirche eingeweiht wird.
  • 1865 Anbindung an das Eisenbahnnetz.
  • 1894 Errichtung eines Progymnasiums (Vorgänger des heutigen Armin-Knab-Gymnasium).
  • 1914 Eröffnung des Luitpold-Bades
  • 1902 Das städtische Krankenhaus geht in Betrieb.
  • 1917 wird der Flugplatz in Betrieb genommen.
  • 1942 Verschleppung von Juden aus Kitzingen.
  • 1942 Auf dem Militärflugplatz befindet sich eine Stuka-Schule
  • 1945 Zerstörung der Stadt durch alliierte Bomberverbände.
  • ab 1947 Zustrom zahlreicher Heimatvertriebener aus den ehemaligen Ostgebieten.
  • 1950 Einweihung der neugebauten katholischen Pfarrkirche St.Vinzenz im Stadtteil Siedlung.
  • 1955 Bau des Schwimmbads auf der Mondseeinsel im Main.
  • 1957 Einweihung der neugebauten evangelischen Friedenskirche im Stadtteil Siedlung.
  • 1972 erlangt Kitzingen den Status Große Kreisstadt.
  • 1978 Eingemeindung von Sickershausen, Hoheim, Repperndorf und Hohenfeld
  • 1984 werden Städtepartnerschaften mit der italienischen Stadt Montevarchi und der südfranzösischen Stadt Prades geschlossen. Eröffnung des Kreiskrankenhauses (heute Klinik Kitzinger Land).
  • 2006 Abzug der US-Garnison.

Einwohnerentwicklung

Um 1802 lebten 3.696 Menschen im Kitzinger Stadtgebiet (inkl. Stadtteile), 1938 dann 14.460, 1970 fast 17.880, 1987 schon 18.999 und 2003 schließlich 22.142.

In den letzten Jahren wuchs die Bevölkerung pro Jahr um 0,5 %-1 %.

Bürgermeister

  • Siegfried Wilke (192x–195x)
  • Konrad Döppert (CSU, 1946–1948)
  • Dr. Oskar Klemmert (1958-1967)
  • Rudolf Schardt (SPD, 1967–1991)
  • Dr. Erwin Rumpel (CSU, 1991–1997)
  • Bernd Moser (SPD, 1997–2008)
  • Siegfried Müller (USW, seit 2008)

Politik

Parteien

In Kitzingen sind folgende Parteien aktiv:

Stadtrat

SPD CSU UsW FBW KIK ÖDP Gesamt
2002 10 8 7 3 2 1 31

Bürgermeister

Seit 1. Mai 2008 ist Siegfried Müller von der 'unabhängigen sozialen Wählergruppe' Oberbürgermeister von Kitzingen.

Wappen

Blasonierung
In Blau eine durchgehende, oben gezinnte silberne Brücke mit drei Pfeilern

Wappengeschichte
Kitzingen liegt an einem wichtigen Mainübergang gegenüber einem ehemaligen Königshof der im 8. Jahrhundert in eine Reichsabtei umgewandelt wurde. Erstmals um 1300 wird Kitzingen als Stadt erwähnt. Das Datum der Stadtrechtsverleihung ist jedoch nicht bekannt. Das älteste Siegel datiert aus dem Jahr 1349 und zeigt bereits die wichtige Brücke über den Main in der damaligen Bauform. Alle späteren Siegel und Darstellungen zeigen die Brücke in der jeweiligen Ansicht mit veränderten Bauformen, entsprechend der Baukunst der entsprechenden Zeit. Die Farben Silber und Blau sind seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Zeitweise waren die Farben auch vertauscht. Im Jahr 1839 wurden sie amtlich festgelegt. In Wappenbildern des 17. Jahrhunderts wird die Brücke auch schwebend im Schild dargestellt.
Wappenführung seit dem 14. Jahrhundert, belegt durch Siegelführung seit 1349

Städtepartnerschaften

Kitzingen unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:

Patenstadt

  • 1968 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt Neuern im Kreis Markt Eisenstein übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Die Alte Synagoge in Kitzingen

Die Fastnachtmuseen beherbergen die größten Fachsammlungen ihrer Art und machen Kitzingen zu einem Zentrum der Fastnachtsforschung in Deutschland. Die aktiven Karnevalisten sind in der Kitzinger Karnevals-Gesellschaft (KIKAG) organisiert. Überörtlich bedeutsam ist die jährliche Verleihung des Schlappmaulordens an Personen oder Institutionen, die eine „gar trefflich lockere Zunge“ besitzen. Bekannte Preisträger des KIKAG-Ordens sind u. a. Gregor Gysi, Helmut Kohl und Jürgen Möllemann.

Kirchenmusik

Innenansicht der Kitzinger Stadtkirche mit der großen Steinmeyer-Orgel
Die große Vleugelsorgel (III/54) im gotischen Fächergewölbe von St.Johannes in Kitzingen

Die intensiven kirchenmusikalischen Aktivitäten an den beiden Hauptkirchen der Stadt haben Kitzingen
in den letzten Jahren zu einem bemerkenswerten kirchenmusikalischen Zentrum in der Region gemacht, das viele Freunde der Kirchenmusik aus der Umgebung anzieht.

Die Paul-Eber-Kantorei der evangelischen Stadtkirche widmet sich dabei vorwiegend den großformatigen oratorischen Werken der Musikliteratur; das kirchenmusikalische Angebot an der katholischen Pfarrkirche St. Johannes mit ihrer großen Vleugels-Orgel (III/54), ihrem Kammerchor und der St.-Johannes-Kantorei stellt hingegen schwerpunktmäßig die Orgelmusik sowie die Chormusik a cappella ins Zentrum der vielfältigen Programme.

Bauwerke

Der Falterturm in Kitzingen

Sehenswerte Bauwerke in Kitzingen sind die Alte Mainbrücke, die evangelische Stadtkirche, die katholische Pfarrkirche St. Johannes, die katholische Kreuzkapelle (ein Werk von Balthasar Neumann, der Grundriss zierte den früheren 50-DM Schein) in der Gärtnervorstadt Etwashausen, Falterturm und Marktturm, die 'Grabkirche', der Deusterturm (ein Überrest des ehemaligen Schlosses der Familie von Deuster), der Königsplatz mit dem 1883 errichteten Obelisken, das Renaissance-Rathaus, das Luitpold-Bad und die Alte Synagoge. Die erste Konstruktion der alten Mainbrücke stammt aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert, um 1955 wurde sie dann umgebaut um der Schifffahrt auf dem Main mehr Raum zu geben. Die heutige evangelische Stadtkirche, ein Bau des bekannten italienischen Barockarchitekten Antonio Petrini dagegen wurde erst im 17 Jhd. als Klosterkirche gebaut und diente in den Napoleonischen Kriegen als Lazarett. Der Falterturm, wegen seiner krummen Spitze eines der Wahrzeichen Kitzingens, wurde im 15. Jahrhundert als der Teil der Kitzinger Stadtbefestigung errichtet. Das bedeutende Renaissance-Rathaus wurde 1563 fertiggestellt. Die 1883 erbaute Alte Synagoge wurde in der Reichspogromnacht durch SA-Männer ein Raub der Flammen, woran seit 1967 eine Gedenktafel erinnert.[3] Sie wurde aufwendig restauriert und dient heute der Bevölkerung als Kulturraum und Konzertsaal. Da es in Kitzingen heute keine jüdische Gemeinde mehr gibt, wird die „Synagoge in der Synagoge“ nur gelegentlich von der jüdischen Gemeinde in Würzburg genutzt.

Innenansicht von St.Vinzenz, Stadtteil Siedlung

Sehenswert sind ebenfalls die beiden Kirchen im Kitzinger Stadtteil Siedlung: bedingt durch den massiven Zustrom von zahlreichen Flüchtlingen und Heimatvertriebener aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in den ersten Nachkriegsjahren entstand in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die vom damaligen Würzburger Dombaumeister Hans Schädel konzipierte und 1950 geweihte katholische Pfarrkirche St.Vinzenz sowie die von dem Würzburger Architekten Gerhard Saalfrank entworfene und 1957 fertiggestellte evangelische Friedenskirche - dieser schlicht konzipierte Sakralbau mit seinem für die Region sehr ungewöhnlichen Ziegelmauerwerk und dem überwältigend leuchtenden Chorglasfenster des Münchner Künstlers Gerd Jähnke wurde im Mai 1957 geweiht und der Gemeinde übergeben.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Kitzingen liegt am Autobahnkreuz Biebelried (etwa sechs Kilometer entfernt) mit Anbindung an die Bundesautobahn 3 (Frankfurt am Main-Nürnberg, Ausfahrt Rottendorf oder Kitzingen/Schwarzach) und an der A 7 (Kempten-Ulm-Kassel-Hamburg, Ausfahrt Kitzingen), außerdem führt die Bundesstraße 8 durch das Stadtgebiet.

Des Weiteren führt die Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg durch Kitzingen. Die Bahnstrecke Kitzingen-Schweinfurt wurde durch die Sprengung der Mainbrücke 1945 von der Hauptstrecke abgehängt. Sie besteht seit 1945 als Stichbahn von Schweinfurt her fort. Verkehrlich ist sie momentan bis auf Sonderfahrten ungenutzt. Seit dem 8. Dezember 2007 ist der Bahnhof Kitzingen westlicher Endpunkt des VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, Linie R1).

Durch den Main ist Kitzingen an das Wasserstraßennetz Rhein-Main-Donau angebunden.

Wirtschaft

Der Wirtschaftsstandort Kitzingen zeichnet sich durch seine verkehrsgünstige Lage in der Mitte Deutschlands aus - Kitzingen liegt am Kreuzungspunkt wichtiger Nord-Süd- und Ost-West- Verbindungen: Die BAB 7 kreuzt die BAB 3. Im 20 Kilometer entfernten Würzburg trifft die Schnellbahntrasse nach Hannover auf die Eisenbahnlinie Nürnberg-Frankfurt am Main. Darüber hinaus verfügt die Stadt über einen Umschlaghafen der Rhein-Main-Donau-Schifffahrtsstraße. Bekannt ist Kitzingen vor allem als historische Weinhandelsstadt und als ein Zentrum der fränkischen Weinregion: Die Gebiets-Winzergenossenschaft Franken (GWF) erzeugt mit ihren ca. 2600 Mitgliedern jährlich ca. 12 Millionen Liter Wein.

Industrie und Großbetriebe

Von den Industrieunternehmen Kitzingens sind drei Firmen hervorzuheben: Die Firma Huppmann (seit 2006 zum GEA-Konzern gehörend) plant und baut komplette Braustätten für alle großen Brauereikonzerne rund um den Erdball. Die beiden Automobilzulieferer, die Fehrer-Gruppe und die Gießerei MTK beschäftigen zusammen ca. 1700 Mitarbeiter. Bis Mitte der neunziger Jahre unterhielt der Automobilzulieferer Leoni eine Produktion mit über 1000 Mitarbeitern in Kitzingen, die komplett nach Osteuropa ausgelagert wurde; die Entwicklungsabteilung besteht noch.

Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage errichtete die Deutsche Post AG eines ihrer bundesweit 33 Frachtpostzentren in Kitzingen. Die Seiler Flügel und Pianos werden in Kitzingen seit 1961 gefertigt. Die Produkte dieses einstmals schlesischen Traditionsunternehmens genießen bei vielen Musikern und Pianisten aus aller Welt einen ausgezeichneten Ruf. Im Jahr 2008 wurde das Unternehmen von dem koreanischen Konzern Samick übernommen.

US-Streitkräfte

Eine große Herausforderung stellt der Abzug der United States Army aus Kitzingen dar. Die Auflösung der Harvey-Kaserne mit rund 3.500 Soldaten und ebenso vielen Partnern und Kindern zieht Kaufkraft ab; der Einbruch der Mietpreise droht, was aber wiederum Mieter entlasten würde. Das in den Kasernen freiwerdende Raumangebot stellt aber auch eine Chance dar: Die Nutzung als Gewerbegebiet, Gründerzentrum und die Sanierung zu einem attraktiven Wohngebiet könnte die Wirtschaft neu beleben, was beispielsweise die Stadt Fürth bereits erfolgreich vorgemacht hat.

Kirchen und Klöster

Innenansicht des Langhauses von St.Johannes mit Materno Bossis klassizistischer Kanzel und Orgel (III/54)
  • Ehemaliges Kapuzinerkloster Kitzingen, 1630–1828
  • Katholische Pfarrkirche St.Vinzenz von Paul, Siedlung
  • Evangelische Friedenskirche, 1957 fertiggestellt, Siedlung
  • Die evangelische Stadtkirche ist die größte evangelische Kirche in Unterfranken
  • Katholische Pfarrkirche St.Johannes
  • Katholische Kreuzkapelle (Etwashausen)

Bildung

Kitzingen verfügt als Schulstadt über zahlreiche Schulen aller Schultypen. Es sind dies im Einzelnen:

  • Grundschulen
    • St.-Hedwig-Volksschule Kitzingen, benannt nach der Heiligen Hedwig von Andechs
    • Volksschule Kitzingen-Siedlung
  • Hauptschulen
    • D.-Paul-Eber-Volksschule Kitzingen, benannt nach dem Reformator Paul Eber
    • Volksschule Kitzingen-Siedlung
  • Förderschulen
  • Gymnasien
    • Armin-Knab-Gymnasium, benannt nach dem Komponisten Armin Knab
  • Realschulen
    • Richard-Rother-Realschule, benannt nach dem Holzschneider und Bildhauer Richard Rother
  • Fach-, Beruf- und Berufsoberschulen
    • Staatl. Fachoberschule/ Staatl. Berufsoberschule mit einer Außenstelle in Würzburg/Sanderau in der "Schillerschule"
    • Staatl. Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt
    • Friedrich-Bernbeck-Wirtschaftsschule Kitzingen
  • Volkshochschule im Luitpold-Bad

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Ernst Kemmeter, Archivar der Stadt Kitzingen: Ein Gang durch die Geschichte der Stadt Kitzingen, Verlag der Bücherstube Högner, Kitzingen 1968
  • Hans Willmann: Kitzingen im Schicksalsjahr 1945, Joachim Henrich Verlags K.G., Frankfurt/Main 1948

Einzelnachweise

  1. Peter Blickle: Gemeindereformation: die Menschen des 16. Jahrhunderts auf dem Weg zum Heil (1987), Seite 82
  2. Kirchberg an der Jagst - Schicksal einer hohenlohe-fränkischen Stadt Band I (1936)
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 155

Weblinks


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