Hollenburg (Gemeinde Köttmannsdorf)

Hollenburg (Gemeinde Köttmannsdorf)
Wappen Karte
Wappen von Köttmannsdorf
Köttmannsdorf (Österreich)
DEC
Köttmannsdorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Klagenfurt-Land (KL)
Fläche 28,16 km²
Koordinaten 46° 34′ N, 14° 14′ O46.56138888888914.233888888889558Koordinaten: 46° 33′ 41″ N, 14° 14′ 2″ O
Höhe 558 m ü. A.
Einwohner 2.920 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 104 Einwohner je km²
Postleitzahl 9071
Vorwahl 04220
Gemeindekennziffer 2 04 14
AT211
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Karawankenblick 1
9071 Köttmannsdorf
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Josef Liendl (ÖVP)
Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)
9 ÖVP, 4 SPÖ, 4 BZÖ, 1 EL, 1 FPÖ

Köttmannsdorf (slowenisch: Kotmara vas) ist eine südwestlich von Klagenfurt gelegene Gemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Köttmannsdorf befindet sich südwestlich der Landeshauptstadt Klagenfurt am Höhenzug der Sattnitz (aus Konglomeratgestein) und wird durch den Ferlacher Stausee im Süden, das Keutschacher Seental im Norden, der Dobeiner Wand im Nordwesten und dem Hollenburger Sattel bzw. der Maria Rainer Senke in Osten begrenzt. Der höchste Punkt der Gemeinde ist mit 921 m die Sabalahöhe im Westen, während sich die tiefste Stelle am Ferlacher Stausee mit 441m befindet. Die Oberflächenstruktur der Gemeinde weist ein Nord-Süd- bzw. West- Ost-Gefälle auf. Die Hauptentwässerung erfolgt über den Rekabach, der von West nach Ost das Gemeindegebiet durchfließt.

Gemeindegliederung

Pfarrkirche Sankt Georg
Wurdach

Köttmannsdorf ist in die vier Katastralgemeinden Wurdach (Vrdi), Köttmannsdorf (Kotmara vas), Hollenburg (Humberk) und Rotschitzen (Ročica) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 23 Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 2001):

  • Aich (Hovč), 93 Einwohner
  • Am Teller (Talir), 52
  • Göriach (Gorje), 75
  • Gaisach (Čežava), 48
  • Hollenburg (Humberk), 6
  • Köttmannsdorf (Kotmara vas), 717
  • Lambichl (Ilovje), 343
  • Mostitz (Mostič), 47
  • Neusaß (Novo selo), 58
  • Plöschenberg (Plešivec), 33
  • Preliebl (Preblje), 77
  • Rotschitzen (Ročica), 146
  • Sankt Gandolf (Šentkandolf), 127 Einwohner
  • Sankt Margarethen (Šmarjeta), 67
  • Schwanein (Zvonina), 43
  • Thal (Lipica), 46
  • Trabesing (Trabesinje), 165
  • Tretram (Medrejtre), 59
  • Tschachoritsch (Čahorče), 275
  • Tschrestal (Črezdol), 58
  • Unterschlossberg (Pod Gradom), 27
  • Wegscheide (Razpotje), 110
  • Wurdach (Vrdi), 120

Nachbargemeinden

Keutschach am See Klagenfurt
Nachbargemeinden Maria Rain
Ludmannsdorf Feistritz im Rosental Ferlach

Geschichte

Köttmannsdorf wurde 1142 als Kotmansdorf, abgeleitet vom Personennamen Hotemer, zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In dieser Zeit entstanden auch einige der noch heute bestehenden Ortschaften im Gemeindegebiet, das im 13. Jahrhundert zum Besitz des Stifts Viktring oder der Herrschaft Keutschach gehörte.

Hollenburg

Ebenfalls 1142 erstmals urkundlich genannt wurde die Hollenburg am linken Ufer der Drau. Sie war über Jahrhunderte das Machtzentrum des Rosentals, die jeweiligen Herren der Hollenburg prägten das Geschehen des Gebiets zwischen Drau und Keutschacher Tal. Durch ein Erdbeben 1348 nahezu zerstört und anschließend wiederaufgebaut, war sie ab 1349 Sitz eines Landgerichts. Maximilian I. verkaufte die Burg 1514 an Siegmund von Dietrichstein. Die nach ihr so bezeichnete Hollenburg'sche Linie der Familie Dietrichstein baute die Burg im 16. und 17. Jahrhundert zum Schloss aus, wie es heute noch erhalten ist. Mit Moritz von Dietrichstein erlosch dieser Zweig der Familie 1864 im Mannesstamm.

1850 wurde die Gemeinde Köttmannsdorf aus den Katastralgemeinden Hollenburg, Köttmannsdorf und Rotschitzen gebildet.

1869 erfolgte die Eingemeindung der seit 1850 bestehenden Gemeinde Wurdach mit den Ortschaften Wurdach, Plöschenberg, Mostiz, St. Margarethen und Tschrestal.

1920 "Kärntner Volksabstimmung" 62,3% der Bevölkerung votieren für den Verbleib bei Österreich.

Die slowenischen Domobrancen auf Deutsch die slowenische Heimwehr genannt, antikommunistische Cetnik- Verbände, Volksdeutsche Waffen-SS Einheiten (7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“) und flüchtende antikommunistische Zivilisten aus Jugoslawien hatten nach dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkriegs (8. Mai 1945) am 10. Mai mit den Titopartisanen noch schwere Kämpfe bei der Hollenburg geliefert [1]

In der Nacht zum 11. Oktober 2008 kam der Landeshauptmann Jörg Haider in Lambichl auf der Loiblpass-Straße bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Köttmannsdorf 2.792 Einwohner, davon sind 95,1 % österreichische, 1,6 % deutsche und 1,4 % bosnische Staatsbürger. 6,4 % der Bevölkerung gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 81,6 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 5, %, zum Islam 1,5 %. 8,6 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Maria Waldesruh - Westansicht der Waldkapelle
Maria Waldesruh - Altarbild in der Waldkapelle
  • Schloss Hollenburg - gotische Burg aus dem 14. Jahrhundert, bis 1588 zum Schloss ausgebaut
  • St. Georgskirche - Kirche im romanischen Stil mit der ältesten gotischen Totenleuchte Österreichs.
  • Filialkirche St. Gandolf ob Köttmannsdorf
  • Filialkirche St. Margarethen ob Köttmannsdorf
  • Maria Waldesruh - Waldkapelle. Die vier rings um den Gekreuzigten angebrachten Holztafeln erzählen in Worten und gemalten Bildern die Geschichte der folgenden Legende: Im Jahr 1863 trug eine Frau von Ludmannsdorf einen Koffer, welcher immer schwerer wurde, so dass sie an dieser Stelle rasten musste. Aber beim Fortgehen konnte sie die Last nicht mehr heben und bat deshalb aus Verzweiflung um Gott. Augenblicklich erschien ihr ein Mann. Und dieser Mann half ihr die Last heben. Die Frau bemerkte aber, dass er blass war und an den Händen Wunden trug. Als sie sich bedanken wollte, entschwand er ihr vor den Augen.
  • Köttmannsdorf gilt als das populationsreichste Brutgebiet der Zwergohreule in Österreich. Im Jahre 2007 wurde das Brutverhalten dieser Vögel in einem speziell präparieren Nistkasten überwacht und wesentliche Verhaltensweisen dieses scheuen Nachtvogels konnten erforscht werden. Die annähernd naturbelassenen Bergregionen bieten diesem Zugvogel ein ideales Nahrungsangebot.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Köttmannsdorf hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[2]

Direkt gewählter Bürgermeister ist Josef Liendl (ÖVP).[3].

Wappen

Das Wappen von Köttmannsdorf nimmt auf die in der Geschichte für die Gemeinde wie auch die ganze Region maßgebliche Hollerburg Bezug. Als Vorlage diente ein an einer Urkunde vom 2. Februar 1335 erhaltenes Siegel des Ulrich von Hollerburg, der die Burg von 1308 bis 1335 innehatte. Dessen Motiv wird als drei Haselnüsse im Dreipass gedeutet, auch wenn ältere Siegel eher spitzovale Blätter zeigen. Eine frühere Deutung als Holunderblätter im Sinne eines „redenden“ Wappen („Hollerburg“) wird heue nicht mehr vertreten, da sich der Name der Burg wahrscheinlich von den im Burgfelsen vorhandenen Sandsteinhöhlen ableitet.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 21. August 1961 verliehen. Die Fahne ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Literatur

  • 850 Jahre Köttmannsdorf. Köttmannsdorf 1142-1992. Eigenverlag der Gemeinde Köttmannsdorf 1992

Einzelnachweise

  1. Tamara Griesser-Pecar: Das zerrissene Volk. Slowenien 1941-1946. Okkupation, Kollaboration, Bürgerkrieg, Revolution. Böhlau Verlag, Wien 2003. ISBN 3-205-77062-5
  2. Homepage der Kärntner Landesregierung, Gemeinderatswahl 2009
  3. Homepage der Kärntner Landesregierung, Bürgermeisterwahl 2009

Weblinks



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