Holsteiner Gürtel

Holsteiner Gürtel

Der Holsteiner Gürtel ist ein bis zu 10 cm breiter Bestandteil der Bekleidung im germanischen Raum in den letzten beiden Jahrhunderten vor der Zeitenwende. Er wurde vermutlich in der Art einer Koppel um das Obergewand gelegt und ist ein Gürtelblech, das mitunter mit einfachen geometrischen Mustern aus Bronzeteilen verziert, die auf das organische Trägermaterial (vermutlich Leder) aufgenietet sind. Die Gürtel wurden durch Hakenenden geschlossen.

Der Ursprung dieser auf Urnenfriedhöfen als Beigaben gefundenen Koppel, die im Ostseebereich auch außerhalb Holsteins belegt sind (z. B. Mühlen Eichsen in Mecklenburg), ist ungewiss. Eiserne Gürtelhaken und Gürtelringe sind häufige Metallbeigaben in dieser Zeit. Bronzene Gürtelbeschläge sind dagegen weniger zahlreich. Gleichzeitig waren auch bronzene Plattengliederketten in Gebrauch. Die Funde lassen sich der Jastorfkultur zuordnen.

Literatur

  • H. Hingst: Zur Typologie und Verbreitung der Holsteiner Gürtel. In: Offa 19 (1962) S. 60–90.
  • C. Tschirschnitz: Altmärkischer Kettenplattenschmuck und Holsteiner Gürtel von Mühlen Eichsen, Statussymbole der Jastorfkultur? Magisterarbeit 2003 an der FSU Jena.

Weblinks

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