Altenberg an der Rax

Altenberg an der Rax
Altenberg an der Rax
Wappen von Altenberg an der Rax
Altenberg an der Rax (Österreich)
Altenberg an der Rax
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Mürzzuschlag
Kfz-Kennzeichen: MZ
Fläche: 57,65 km²
Koordinaten: 47° 41′ N, 15° 39′ O47.677515.644166666667782Koordinaten: 47° 40′ 39″ N, 15° 38′ 39″ O
Höhe: 782 m ü. A.
Einwohner: 341 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 5,92 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8691
Vorwahl: 03857
Gemeindekennziffer: 6 13 02
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Altenberg 12
8691 Kapellen
Website: www.altenberg-rax.com
Politik
Bürgermeister: Jakob Holzer (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(9 Mitglieder)
6 ÖVP, 3 SPÖ
Lage der Gemeinde Altenberg an der Rax im Bezirk Mürzzuschlag
Allerheiligen im Mürztal Altenberg an der Rax Ganz Kapellen (Steiermark) Kindberg Krieglach Langenwang Mitterdorf im Mürztal Mürzhofen Mürzsteg Mürzzuschlag Neuberg an der Mürz Spital am Semmering Stanz im Mürztal Veitsch Wartberg im Mürztal SteiermarkLage der Gemeinde Altenberg an der Rax im Bezirk Mürzzuschlag (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Altenberg an der Rax ist eine Gemeinde in der Steiermark im politischen Bezirk Mürzzuschlag mit 341 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) und befindet sich im Naturpark Mürzer Oberland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort Altenberg wird umrahmt von den wuchtigen Gebirgsstöcken der Rax und Schneealm, die größtenteils aus Wetterkalkstein und Dolomit aufgebaut sind. Am Ende des Alttertiärs waren beide Berge bereits zu einer Hügellandschaft abgetragen, die sich am besten auf den Plateaubergen der östlichen Kalkalpen, wie eben Rax und Schneealm, erhalten hat.

Aufgrund seiner reizvollen Lage, der sich auf das Befinden der Menschen günstig auswirkenden Höhenlage von 800 Metern und nicht zuletzt wegen des Fehlens jeglichen Durchzugsverkehrs wurde Altenberg im Jahre 1976 das Prädikat „Erholungsdorf“ zuerkannt. Der niedrigste Punkt der Gemeinde Altenberg liegt bei 725 m. Der höchste Punkt ist auch gleichzeitig der höchste Punkt der Schneealm und befindet sich auf dem Windberg (1904m) mit seinem herrlichen Gipfelkreuz.

Im Norden von Altenberg liegt der Naßkamm, über den eine alte Wegeverbindung in das Tal von Naßwald und zur Schwarza führt. Durch diesen Kamm wurde unter Georg Hubmer ab 1811 und nach einer Unterbrechung ab 1822 ein 430 Meter langen Schwemmtunnel gesprengt. 1827 war mit diesem Tunnel eine ingenieurmäßige Pioniertat vollbracht. Durch Umleiten mehrerer Bäche durch den Tunnel konnte das Holz jetzt auf die andere Seite der Wasserscheide hinüber getriftet werden. Dieser Tunnel wurde später durch einen zweiten, längeren Tunnel ersetzt. Von diesem und einigen Schwemmkanälen sind noch Reste im Gelände erkennbar.

Die Fläche beträgt in etwa 57,58 km².

Geschichte

Die Höhlen, die sich in der Umgebung von Altenberg befinden, haben schon in der Vorzeit steinzeitlichen Jägern als Unterschlupf gedient. In der Bleiweißgrube bei Kapellen fand man eine Speerspitze aus der letzten Zwischeneiszeit (183.000 bis 118.000 v. Chr.). Das ganze Gebiet war damals von einem dichten Urwald, dem Cerewald, bedeckt. Nur die Gipfel der Rax und der Schneealm waren unbewaldet.

Eine ständige Besiedelung des Tales erfolgte von Niederösterreich aus wohl erst nach der Völkerwanderung am Beginn des Frühmittelalters. Um 1100 gehörten große Teile Altenbergs zum Herrschaftsbereich der Grafen Formbach-Pitten.

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Altenbergs in lateinischer Sprache wurde in einer Urkunde aus dem Jahre 1327 gefunden. Erst nach der Gründung des Zisterzienserstiftes Neuberg durch Herzog Otto den Fröhlichen 1327 kam das Gebiet nach und nach in den Besitz des Klosters, so dass im Jahre 1458 von der Mürz bis zum Ameisbichl die heutige Landesgrenze zustande kam.

Der wirtschaftliche Aufschwung, den der Ort durch das Bergwerk im 19. Jahrhundert erfuhr, schlug sich in einer Zunahme der Bevölkerung von ca. 300 auf 857 im Jahre 1880 nieder. In diese Zeit fällt auch die Errichtung einer zunächst ein-, später zweiklassigen Volksschule (1879).

In den Jahren 1892 und 1893 wurde das Bergwerk in Altenberg aufgelassen. Zeugen des einstigen Bergwerkbetriebes sind heute noch das Grubenhaus, bewaldete Schutthalden, der Name „Knappendorf“ für den nordöstlichen Ortsteil und der mächtige Erzbrocken auf dem Kriegerdenkmal, der ursprünglich für die Weltausstellung in Paris bestimmt war.

Als Folge der Bergwerksauflassung und der beiden Weltkriege (1914–1918 und 1939–1945) kam es zu einem Bevölkerungsrückgang. Trotzdem gab es vor allem nach dem 2. Weltkrieg eine rege Bautätigkeit, wodurch der Bestand an Häusern verdoppelt werden konnte. Noch vor dem Krieg erfolgte 1938 die Elektrifizierung Altenbergs durch den Bau einer Niederspannungsfreileitung bis zur Trafostation in Altenberg. In den Jahren 1956 und 1965 wurde ein Ortswasserleitungsnetz verlegt.

Das größte Bauvorhaben der Gemeinde Altenberg war der Kanalbau (1984, 1986) im Rahmen des Abwasserverbandes Oberes Mürztal. Zwischen 1994 und 1997 wurde ein neues Rüsthaus mit Kultursaal im Obergeschoss errichtet.

Altenberg zwischen Rax und Schneealm (Schneealpe) um 1877 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Dem Gemeindezentrum mit der Volksschule, dem Gemeindeamt, dem Rüsthaus der Feuerwehr mit dem Kultursaal, sowie dem Groschenlochbrunnen wurde das Prädikat „einzigartig und sehenswert“ verliehen. Durch das internationale Wasserforum (1997–2001) hat die Gemeinde weit über die Bezirks-, Landes- und Bundesgrenzen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad erfahren.

Literatur

Eine detaillierte Aufarbeitung der Geschichte der Gemeinde und des Ortes wurde von Erwin Gruber im Jahre 2007 unter dem Titel „Vom Eisenerz zum Wasser - Geschichte Altenberg/Rax“ im Eigenverlag herausgegeben (keine ISBN).

Das umfangreiche Werk im A4-Format enthält auf 702 Seiten zahlreiche Fakten und Begebenheiten aus der Geschichte des seinerzeitigen Bergwerksdorfes und ist mit mehr als 1000 Fotos, Bildern, Skizzen und Diagrammen illustriert.

Neben der allgemeinen Geschichte der Gemeinde Altenberg/Rax gibt es darin auch noch umfangreich Sonderkapitel zu den Themen Bergwerke, Geologie, Landwirtschaft, Almwirtschaft und Sennerei, Handwerk und Gewerbe, Forstwirtschaft und Jagd, öffentliche Einrichtungen (Volksschule u.a.), Vereine usw. Auf mehr als 100 Seiten wird auch die detaillierte Geschichte sämtlicher seinerzeit 40 Bauernhöfe Altenbergs und Greiths in Wort und Bild beschrieben.

Dem Buch liegt eine CD mit Tondokumenten bei, auf der neben musikalischen Beiträgen zum Teil schon längst verstorbene Zeitzeugen mit persönlichen Erlebnissen von der Monarchie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu Wort kommen.

Politik

Gemeinderatswahlen
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20
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62,90%
(+3,83%)
37,10%
(-3,83%)
2005

2010



Die Landtagswahlen 2010 in der Steiermark ergaben folgendes Ergebnis: (Landtagswahl 2005 in Klammer)

Es waren 282 (278) wahlberechtigte, davon waren 223 (244) gültige Stimmen.

ÖVP: 120 Stimmen (134) SPÖ: 85 Stimmen (92) FPÖ: 16 Stimmen (4) GRÜNE: 2 Stimmen (5) KPÖ: 0 Stimmen (8) BZÖ: 0 Stimmen (1) PUMA: 0 Stimmen CPÖ: 0 Stimmen

Bürgermeister ist Jakob Holzer (ÖVP), der Vizebürgermeister ist Werner Stieninger (ÖVP).

Tourismus

Altenberg hat viel zu bieten. Nicht nur die Aquazelle-Altenberg wird von Touristen gern besucht, auch der Groschenlochbrunnen sowie Schneealm und Rax. Auf der Schneealm befindet sich das Schneealpenhaus (Österreichischer Alpenverein), das sich als Übernachtungsort anbietet.

Beliebt ist in Altenberg auf jeden Fall „Nass“-Wasserfallklettern, aber auch Klettern, Wandern, Langlaufen und Nordic Walking.

In Altenberg gibt es zahlreiche natürliche Wasserläufe. Die kleine Ortschaft ist zudem Veranstaltungsort des internationalen Wasserforums.

Weblinks


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